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Tony Cantrell und sein Mitarbeiter Jack O’Reilly, wegen seiner Vorliebe für gut geformtes und gut zubereitetes Fleisch Butch genannt, betraten die Suite des Präsidenten von General Motors. Es war ein heißer Julitag, aber Cantrell und Butch trugen beide korrekte Anzüge und Krawatten.

Der Präsident von General Motors war nicht irgendwer. Am Vormittag waren Cantrell und Butch von Chicago nach Detroit herübergeflogen. Um 14.40 Uhr hatten sie ihren Termin.

Einer der Assistenten des First Managers öffnete ihnen die Tür zum Allerheiligsten.

„Mr. Cantrell und Mr. O’Reilly, Sir“, sagte er.

Drei Männer befanden sich in dem großen Arbeitszimmer. Es war teuer, aber nüchtern und zweckmäßig eingerichtet. Der große, hagere Firmenpräsident begrüßte die Besucher mit einem knappen Händedruck. Die Namen wurden genannt.

Bei dem First Manager befanden sich Chester Artur, der Leiter des General-Motors-Rennteams, und Warren McKee, der einen Doktortitel hatte und für die Reifenfirma Goodyear arbeitete. Er war Reifenexperte.

Eine Vorführleinwand war aufgezogen. Cantrell konnte nirgends einen Projektor entdecken und nahm an, dass er in den Edelstahlschreibtisch des Firmenpräsidenten eingebaut war.

„Kommen wir gleich zur Sache“, sagte der First Manager. Er war ein großer, hagerer Mann, sehr nüchtern, sehr sachlich, sehr cool. Eine gepflegte Frisur und eine schmale Krawatte mit goldenem Monogrammclip gaben seinem Erscheinungsbild die Prägung.

„Sie haben natürlich von Jim Stones tragischem Tod auf der Rennbahn von Watkins Gien gehört?“

Es war eine rhetorische Frage. Der First Manager fuhr gleich fort.

„Wir haben Grund zu der Annahme, dass es sich um Sabotage handelt. Dr. McKee wird es Ihnen gleich näher erläutern. Wie es aussieht, hat ein Projektil in den rechten Vorderreifen von Stones McLaren eingeschlagen. Bei der Geschwindigkeit, mit der er fuhr, bedeutete das seinen Tod. In der letzten Zeit hat eine Erpressungskampagne gegen Automobilfirmen, die im Rennsport engagiert sind, und hochdotierte Rennfahrer stattgefunden. Anfangs haben wir die Sache nicht ernst genommen. Aber jetzt müssen wir es wohl.“

Der Präsident gab Warren McKee einen Wink. Er drückte ein paar Knöpfe am Schreibtisch, und vor den Fenstern gingen die Jalousien herunter. Ein Projektor schickte seinen scharf gebündelten Lichtstrahl auf die Leinwand. Zuerst sah man drei Dias von dem ausgebrannten Unfallwagen. Bei dem ersten hing Jim Stones verkohlte Leiche noch darin.

Die weiteren Dias zeigten Reifen sowie Querschnitte und ein paar Zeichnungen. Dr. McKee erläuterte, an der Leinwand stehend, die Bilder. Er hielt einen knappen Vortrag. Wenn man die Fachausdrücke wegließ, besagte dieser, dass der Reifen weder durch Überbeanspruchung noch durch einen Materialfehler zerstört worden war.

„Ein klarer Fall von Sabotage“, schloss Dr. McKee seinen Vortrag. „Jemand hat ein Sprenggeschoss in den Reifen hineingejagt. Dadurch starben Jim Stone und ein Zuschauer, und sechs weitere wurden von einem weggeschleuderten Rad zum Teil schwer verletzt.“

Die Jalousien glitten hoch, der Projektor wurde ausgeschaltet.

„Ihre Meinung, Mr. Cantrell?“, fragte der First Manager des General-Motors-Konzerns.

„Haben Sie eine Erpresserforderung erhalten? Oder wurde die Tat vorher angekündigt?“

„Das Letztere. Als wir wie alle anderen nicht auf die Forderungen des Erpressers reagierten, bekamen wir ein anonymes Schreiben. Der Schreiber teilte uns mit, wenn wir seine Forderungen weiter ignorierten, würde etwas passieren. Er wolle einen Fahrer aus der Bahn hinausschießen, so schrieb er. Jetzt wissen wir, dass er es ernst gemeint hat.“

„Ich soll den Fall aufklären?“, fragte Cantrell.

Der First Manager nickte.

„Unsere Polizei ist nicht untüchtig“, sagte er, „aber dafür brauchen wir Leute mit besonderen Fähigkeiten. Sie sind mir als der beste Mann in der Branche empfohlen worden, Mr. Cantrell. Ihre Mitarbeiter genießen einen ausgezeichneten Ruf. Wenn Sie den Fall übernehmen, spielt Geld keine Rolle. Wir werden Sie großzügig bezahlen und für die Lösung des Falles noch eine hohe Prämie aussetzen. Sagen wir, dreißigtausend Dollar. Dafür erwarte ich auch, dass Sie etwas leisten, und zwar schnell.“

„Wollen Sie die Polizei nicht einschalten? Bisher weiß die Öffentlichkeit noch nicht, dass es ein Mord war.“

„Unsere Ermittlungen sind erst seit Kurzem abgeschlossen. Zuerst wollte ich mit Ihnen reden. Also, übernehmen Sie den Fall?“

„Ja“, sagte Cantrell. „Die Sache mit dem Grand-Prix-Mörder reizt mich.“

Privatdetektive ermitteln leise: 3 Top Krimis

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