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Prolog

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Der Wind hatte sich gelegt. Am Nachmittag des ersten Weihnachtstages drückte ein bleigrauer Himmel auf die silbergrau glänzende Fläche der vollkommen glatten See.

Ein Mann beugte sich über die leblose Gestalt, die – von den Wellen angespült – am Rivierastrand lag. „Oh nein“, stöhnte er. „nicht schon wieder ein Toter. Eine Leiche täglich reicht mir bei weitem.“

„Das ist der Mörder, den die Polizei sucht. Ertrunken? Nein, bei dem Wetter geht doch niemand schwimmen. Der Bösewicht hat sich selbst gerichtet. Die Schuld trieb ihn dazu, seinem Leben freiwillig ein Ende zu setzen“, zeterte Waltraud, seine Frau.

„Noch ist gar nichts bewiesen – weder Mord, noch Selbstmord.“ Der Mann griff zum Handy, nannte seinen Namen und erklärte auf Italienisch: „Ich habe abermals eine Leiche gefunden“, um dann sarkastisch hinzufügen: „Allmählich mache ich mich verdächtig, fürchte ich.“

„Kein Tod durch Ertrinken; wahrscheinlich Herzinfarkt“, stellte der zusammen mit der Polizei eingetroffene Arzt eine halbe Stunde später fest.

„Es handelt sich um diesen Verbrecher, nach dem Sie fahnden“, kreischte Waltraud. „Schade, jetzt entgeht er seiner gerechten Strafe für den Mord an meiner Freundin Dolores.“

„Komm, lass dir nicht den Urlaub verderben.“ Ihr Mann führte sie beiseite. Der Hund, der mit hängenden Ohren und feuchtem Blick neben dem Toten ausgeharrt hatte, folgte ihnen.

Träume, die im Meer versinken

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