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Buschi:
Rostock, Leverkusen, Bayern, Real Madrid – und dann?

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Ist ganz gut, wenn man das mal erzählen kann. Rostock, Leverkusen, Bayern, Real Madrid – und dann?

Schluss. Schluss! Nein. Es gibt da eine Floskel, die will ich in so einem netten Gespräch wie hier nicht bringen.

Drück’s anders aus. Oder hau erst mal die Floskel raus und überleg währenddessen …

Ja, so machen wir es. Also: Man weiß im Fußball nie, wie lange man wo ist. (Beide lachen) Gerade bei Vereinen wie Bayern München, Real Madrid geht es oft schnell. Ich habe hier für sechs Jahre unterschrieben. Das habe ich nicht einfach mal so aus Lust und Laune gemacht, ich habe mir das schon überlegt, auch die Dauer. Wenn dieser Vertrag ausläuft, bin ich 30, jetzt 25. Ich habe schon den Plan, länger hier zu sein. Ich würde dir das jetzt nicht unterschreiben, weil immer viel passieren kann. Aber ich habe für sechs Jahre unterschrieben. Und Stand jetzt habe ich vor, hier eine lange Zeit zu bleiben. Wenn du von Bayern zu Real Madrid wechselst, geht es darum, was anderes zu machen. Du bist sportlich schon oben angekommen, ob du jetzt bei Bayern, Real Madrid oder Barcelona spielst, das ist ein Level in meinen Augen. Ich wollte einfach was anderes machen. Und auch nur darum wird es dann wieder gehen. Wenn man irgendwann überlegt, von Real Madrid wegzugehen, dann wird es auch wieder nur darum gehen, noch mal was anderes zu machen, was anderes zu erleben, vielleicht noch mal in ein anderes Land. Aber das ist aktuell nicht der Fall. Ich habe wirklich bewusst lange hier unterschrieben.

Wie kommt so eine Entscheidung zustande, wenn man sagt, okay, das Angebot von Bayern war sicherlich auch nicht schlecht – mit dem Berater, mit der Frau, mit der Familie, wie muss ich mir das vorstellen?

Ich kann da nur für mich sprechen. Bei mir war es recht einfach, weil ich eine Frau habe, die gesagt hat, ich gehe mit dir überall hin, wo immer es auch hingeht. Das macht es einem einfach. Es gibt wahrscheinlich auch Beispiele, wo jemand sagt, ich will unbedingt hierbleiben oder ich will unbedingt da hin. Dann ist es ein bisschen schwieriger. Beim Berater eigentlich das Gleiche. Wir hatten von Anfang an eine ganz klare Interessenlage.

Geld spielt dabei doch auch eine Rolle, also wenn der weiß, der könnte wechseln …

Natürlich. Aber es ist ja bekannt, dass du als Berater auch eine gute Provision bekommst, wenn du bei einem Verein wie Bayern längerfristig verlängerst. Also auch da wird man irgendwie durchkommen. Nein, auch von der Seite hieß es ganz klar: Das, was du willst, wird gemacht. Der Berater hat natürlich die Aufgabe, dir Optionen aufzuzeigen. Aber entschieden habe am Ende ich. Natürlich kann er mir eine Empfehlung geben. Aber letztlich war es meine Entscheidung. Und wir hatten eine gemeinsame Strategie. Wir haben Bayern von Anfang an unsere Forderungen genannt. Die haben sich dann seit dem Winter, einem halben Jahr vor der WM, nicht mehr geändert. Das war bestimmt selbstbewusst, so, wie ich bin. Aber auch mit einer gesunden Selbsteinschätzung. Ich war absoluter Stammspieler bei Bayern. Der Trainer hat mich immer spielen lassen, war ein Fan. Und ich fand das absolut gerechtfertigt. Wir haben nie unsere Meinung geändert, sind dabei geblieben und haben uns halt am Ende der Tage nicht geeinigt. Deswegen gab es dann verschiedene Optionen, und Real Madrid war für mich vom Gesamtpaket die beste. Ich hatte ja nur noch ein Jahr Vertrag. Für Bayern war es die letzte Möglichkeit, eine Ablöse zu bekommen. Dann ging es sehr schnell. Und nach der WM konnte ich hier alles fertig machen.

Ich will nicht olle Kamellen ausgraben. Aber da interessiert mich noch eines, weil ich nie die Gelegenheit hatte, dich persönlich zu fragen: War es ein bisschen eine Frage der Wertschätzung? Hierarchie – das meine ich damit.

Einfach mal frei Schnauze

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