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Dirk Nowitzki:
Dennis hat die Coolness auch beim Draft. Da geht es ein bisschen um Leben und Tod.

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Ich habe mich wahnsinnig gefreut für ihn. Ich habe Dennis kurz vor dem Draft kennengelernt, da kam er nach Dallas und hat bei uns vortrainiert. Ich war zufällig in dem Sommer da und bin in die Halle und habe ihm zugeschaut. Ich war damals schon echt beeindruckt. Da war er erst 19 oder so. Aber er hat die Coolness, die Gelassenheit, auch in einem Draft, wo alle alles geben. Da geht es ein bisschen um Leben und Tod, wie man so schön sagt. Aber er hat da mit seiner Übersicht gespielt, und das hat mir damals schon gefallen. Danach haben wir uns ein bisschen unterhalten, ich habe ihm meine Nummer gegeben, wenn irgendwas ist, wenn er Fragen hat. Seitdem sind wir in Kontakt. Später war es so, dass wir den 13. Pick in dem Jahr hatten und ich letztes Jahr sogar im War Room das erste Mal dabei war. Da waren wir sogar echt nah dran, den Dennis zu holen.

Hast du dann zu Donnie Nelson gesagt …? (Donnie Nelson ist General Manager von Nowitzkis Team, den Dallas Mavericks, Anm. d. Red.)

Wir wollten ihn in den Aufbau holen, auf jeden Fall. Und da habe ich schon gesagt: Dennis hat sehr gut gespielt. Aber in dem War Room, musst du dir vorstellen, waren dreißig Leute. Alle Scouts, die wir irgendwo auf der Welt haben, waren da. Mark Cuban (Eigentümer der Dallas Mavericks, Anm. d. Red.) und Donnie hatten acht Rechner und Telefone vor sich – es war Wahnsinn. Das war für mich auch mal eine Erfahrung, das mitzuerleben. Auf jeden Fall hatten wir den Pick Nummer 13. Und kurz vorher – der Pick kommt immer näher, immer näher – haben sie sich entschieden, noch mal zurückzutraden. Und dann waren wir, glaube ich, 18 oder 19. Es war sogar nah dran, dass wir Dennis nehmen an 18 oder 19.

Und dann ist er vorher weggegangen!

Ich glaube, er ist dann ein oder zwei Picks vorher nach Atlanta gegangen. Aber wir haben Kontakt gehalten. Und ich habe ihm natürlich gesagt, dass die erste Saison schwer wird, vor allem, wenn du so jung bist, wenn du aus Deutschland kommst, nie woanders gewohnt hast. Das ist eine Umstellung. Ich glaube, das erste Jahr war ein bisschen ein Hoch und Runter für ihn. Aber er hat gezeigt, dass er Potenzial hat.

War das ein typisches Rookie-Jahr, vor allem für einen, der aus Europa rüberkommt?

Ja, es ist schwer, wenn man sich außerhalb des Spielfelds nicht hundertprozentig wohlfühlt. Dann ist es schwer, auf dem Spielfeld Leistung zu bringen. Wenn man so jung ist, hat man noch viel zu lernen. Er war schließlich auch mal kurz in der D-League, was ihm, glaube ich, mit ein bisschen Spielzeit geholfen hat. Und dann war es wie bei mir auch damals: Die Sommer sind sehr wichtig. Die musst du nutzen. Das hat er letzten Sommer gemacht. Er ist besser geworden, hat Nationalmannschaft gespielt, er hat Sommerliga gespielt. Das hat ihn echt einen Schritt nach vorne gebracht. Diese Saison war er super solide. Er kam von der Bank rein, war ein Game-Changer, hat das Tempo gewechselt, vollen Druck in der Verteidigung gemacht, full court, und vorne ist er rumgepfiffen. Sein Schuss ist konstanter und besser geworden. Aber klar, da kann er noch dran arbeiten.

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