Читать книгу Einfach mal frei Schnauze - Frank Buschmann - Страница 28

Dirk Nowitzki:
Meine Kinder sollen lernen, dass man im Leben für Sachen arbeiten muss.

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Ja, das ist eine gute Frage. Das sind alles Sachen, die man auch mit der Frau diskutiert, wie wir das handhaben werden. Es wird sicherlich Zeiten geben, wo das schwer wird. Wir wollen sie natürlich nicht zu sehr verwöhnen, sie müssen lernen, dass man im Leben für Sachen arbeiten muss. Das fängt schon in der Schule an. Aber es wird schwere Zeiten geben. Ich weiß von anderen NBA-Spielern, bei denen die Kids es gar nicht selber realisieren, wenn ihre Freunde und Freundinnen ihnen irgendwelche Flausen in den Kopf setzen. Die kommen dann heim und sagen, Papa, wie viel Geld haben wir und solche Sachen. Das muss man alles mitmachen und durchleben, genaue Antworten kann man da, glaube ich, vorher nicht planen, weil wir ja nicht wissen, was alles von den Kids kommt. Aber ich freue mich drauf. Das gehört alles mit dazu, Eltern zu sein, und wir werden das Beste daraus machen.

Zum Abschluss noch eine Frage zum Basketball. Fans dieser Sportart kriegen immer die Motten, wenn ich sage, der Beste aller Zeiten kann nur einer sein, das ist Michael Jordan, für mich eine Ikone. Mag damit zusammenhängen, dass ich das damals live übertragen habe in den USA. Viele sagen LeBron James. Jetzt möchte ich das mal von einem absoluten Topstar der NBA hören. Aus deiner Sicht: Wer ist der Größte aller Zeiten?

Ich tendiere da auch ein bisschen zu Michael Jordan. Ich bin mit Basketball in den Neunzigern groß geworden, die Achtziger habe ich knapp verpasst. Ich habe also angefangen, Basketballfan zu werden mit zwölf, dreizehn, und es war genau 90/91/92, als Jordan die Liga quasi übernommen, sechs Meisterschaften in den Neunzigern gewonnen hat. Und wenn er nicht zwischendurch noch Baseball gespielt hätte, hätte er wahrscheinlich noch mehr geholt. Jordan ist auch für mich the greatest of all time, wie man so schön sagt. Er war das volle Rundumpaket. Er hat den Killer gehabt, aber er konnte auch verteidigen, er konnte passen, war ein unglaublicher Führungsspieler. Die Athletik, die er hatte – kurz: Er war der Beste „of all time“, auf jeden Fall.

Hättest du gerne mal gegen Michael Jordan zu seiner Hochzeit gespielt?

Das hätte schon Spaß gemacht, ja. Es war ganz witzig, ich wollte auf jeden Fall einmal gegen den spielen. Ich bin rübergekommen in der Saison 98/99, und das war genau die Streiksaison. Als ich kam, hieß es, okay, die Saison findet statt, und dann hat Michael gesagt, er hört auf. Da war ich schon traurig, habe gedacht, ich werde nie mehr gegen ihn spielen können. Und dann kam er, das ist genauso komisch, in Washington zurück. Das hat mich natürlich riesig gefreut. Ein paar Jahre später also, erstes Spiel gegen Michael Jordan in Dallas, die Medien waren gekommen, ich habe mich riesig gefreut. Und als ich mir meinen Schuh anziehe, und der war etwas eng, stampfe ich zwei-, dreimal in die Schuhe hinein, knicke dabei weg und mir rutscht die Sehne vom Knöchel herunter und ich konnte abends nicht gegen Michael Jordan spielen. Die deutschen Medien haben ungläubig berichtet: Er hat sich beim Schuhanziehen verletzt, das war schon unglücklich. Aber später in der Saison waren wir in Washington, und da hatte ich dann endlich die Ehre, gegen ihn zu spielen. Er hat mich sogar einmal verteidigt bei einem Post-up, das war ein Riesengefühl. Ja, Michael Jordan ist eine Legende. Und dann war ich sehr glücklich, bei seinem letzten All-Star-Game in Atlanta mitzuspielen. Ich habe ihn auch mal kurz verteidigt, soweit ich mich erinnere. Da hat er den super Fadeaway in der Ecke gemacht, um das Ding noch in die Overtime zu schicken. Also, das werde ich meinen Kids auf jeden Fall in zwanzig Jahren erzählen.

Vielen Dank, Dirk. Danke für das Gespräch, für Einblicke, die so selbstverständlich nicht sind. Und von meiner Seite kann ich nur sagen, ich drücke fett die Daumen für die beiden letzten Jahre in der NBA und werde interessiert verfolgen, was da bei der Europameisterschaft im eigenen Land und hoffentlich dann später auch in Frankreich geht.

Danke.



German Wunderkind oder Dirk Diggler?

German Wunderkind ist ein bisschen ausgebrannt, da nehme ich lieber Dirk Diggler.

LeBron James oder Michael Jordan?

Michael Jordan. Ich bin in den 90ern groß geworden, war ein riesen Jordan-Fan. Für mich ist er der Beste aller Zeiten.

Nochmal Olympia mit dem DBB oder ein zweiter Ring mit den Mavericks?

Oh, die tut weh. Schwer zu entscheiden. Das wäre so, als müsste ich mich zwischen einem oder zwei Kindern entscheiden. Das ist unmöglich, daher nehme ich beides.

Brotzeit oder Burger?

Im Sommer gerne mal einen riesenfetten Burger mit ein paar Pommes. Aber während der Saison leider nicht.

Kochen oder bekocht werden?

Ich glaube, ich krieg nicht mal heißes Wasser hin. Daher auf jeden Fall bekocht werden.

Baseball oder Football?

Baseball ist für uns Deutsche schwer. Wir sind damit nicht aufgewachsen, verstehen die ganzen Regeln nicht. Ich sage Football. Da geht’s zur Sache, da ist ständig Action.

Super-Bowl-Sieg der Dallas Cowboys oder die Deutsche Meisterschaft der Würzburger?

Wenn am Sonntag die Cowboys in Dallas verlieren, ist am Montag die ganze Stadt schlecht drauf. Daher wäre es für mein momentanes Leben in Dallas besser, wenn die Cowboys gewinnen. Aber den Würzburgern würde ich es natürlich gönnen, die Meisterschaft zu holen.

Handball oder Tennis?

Eigentlich Tennis. Vom Handball habe ich Abstand genommen, als ich damals mit 13, 14 aufgehört habe.

Djokovic oder Nadal?

Ich bin so ein bisschen auf Djokos Seite – ich weiß gar nicht, warum. Alle anderen mögen, glaube ich, Nadal lieber. Aber Djoko fand ich von Anfang an spaßig. Wie er alle Leute nachgemacht hat, wie er die Scharapowa veräppelt hat. Er ist einfach ein lockerer Typ und spielt ein riesen Tennis.

Boll oder Ovtcharov?

Boll habe ich 2008 bei den Olympischen Spielen kennengelernt, da waren die Tischtennisspieler einen Stock unter uns. Seitdem sind wir befreundet, schreiben uns viel, versuchen uns im Sommer zum Grillen zu treffen – also Timo Boll.

Mit Kretzsche im Hotel eine Session: Saxophon oder Gitarre?

Auf der Gitarre bin ich mittlerweile besser. Ich weiß nicht, was Kretzsche so drauf hat. Mit Kretzsche habe ich mal einen schönen Abend in Berlin erlebt. Also mit dem ist es nie langweilig.

Facebook oder Twitter?

Am liebsten Twitter. Da passiert alles direkt auf dem Telefon. In 140 Zeichen kannst du zu allem schnell eine Meinung raushauen.

Odeon oder Brandstetter?

Ja, im Brandstetter haben wir damals zu Würzburger Zeiten früh um vier schöne Frühstücks gehabt. Aber ich würde dennoch Odeon sagen. Nachts kann man da schön feiern.

Rattelsdorf oder Starnberger See?

Also vom Ambiente Starnberger See. Da haben wir vor zwanzig Jahren das erste Rudercamp gehabt, dort ist es wahnsinnig schön. In Rattelsdorf habe ich viel, viel Schweiß gelassen. Den Platz werde ich für den Rest meines Lebens nicht vergessen.

Danke!


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