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Ein Erinnerungsort

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Katastrophen stiften Orte der Erinnerung: Im Jahre 1537 beauftragte der Basler Rat Conrad den Zapfengiesser, für den südlichen Pfeiler des mittleren Rathausportals zum Markt hin von der gedechtnuss beder wassergrössinen eine bronzene Gedenktafel zu gießen.57 Sie ist heute noch erhalten und weist zwei Inschriften und zwei Markierungen auf. Das untere Zeichen bezeugt das Geschehen vom 13. und 14. Juli 1529: Der Birsig, so sagt die dazu gehörende Inschrift, sei unversehenlicher wassergus halben so gros worden / […], davon einer / Stat Bassel un der Burgerschaft gros schad entstundt. Die wenige Zentimeter darüber angebrachte zweite Markierung weist auf das Hochwasser vom 4. Juli 1530 hin, als, wie es in der entsprechenden Inschrift heißt, der Birsig von einem berg Ann / Andern gieng. Die Stadt hatte diese Katastrophen überstanden, und, so gut es ging, durch Wasserbaumaßnahmen eine größere Sicherheit geschaffen. Aber was würde wohl die Zukunft bringen? Die unter den Inschriften hängende zunehmende Mondsichel mit ihrem Männerprofil weist auf solche Unbeständigkeit alles Irdischen hin. Und so endet die zweite Inschrift mit der Bitte um den gnädigen Gott des Vaterunsers: got behüt unß vor ubel alle zitt.

Katastrophen im Spätmittelalter

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