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Momente einer kontextuellen Kommunikation

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Drei Momente sind für die theoretische und praktische Ausrichtung einer kontextuellen Kommunikation grundlegend: Die Situationsgebundenheit: Wo und in welcher Situation wird kommuniziert? Die Kontextgebundenheit: In welchem Kontext wird kommuniziert? Die Individualitätsgebundenheit: Wer kommuniziert? Wir sagen zwar ‚Dialog der Kulturen‘, es sind aber ausschließlich Menschen, die sich mehr oder weniger mit unterschiedlichen kulturellen Kontexten identifizieren. Eine solche bewusste Vorgehensweise trägt dazu bei, Generalisierungen in Form von ‚die Deutschen‘, ‚die Türken‘ oder ‚die Iraner‘ usw. vermeiden zu lernen. Drei Momente sind im Rahmen einer jeden Kommunikation zu beachten: Kontextualität, Situativität und Individualität.

Die Beachtung dieser drei Notwendigkeiten hängt damit zusammen, dass die jeweiligen Situationen zu komplex, die jeweils handelnden Personen zu singulär und die kulturellen und traditionellen Kontexte zu unterschiedlich sind. Kontextuelle Kommunikation ist nicht differenzorientiert, sondern stets dialogisch.

Dies darf nicht dazu verleiten, menschliche Handlungen kulturunabhängig zu betrachten. Im Gegenteil. Die kulturellen Vorprägungen und Einbettungen sind immer wirksam, während Abweichungen der Einzelnen festzustellen sind. Menschen sind im Gegensatz zur postmodernen Anthropologie keine Welten, die nur sich selbst wahrnehmen, sondern gehören stets einer Gemeinschaft an, die kulturelle Vorprägungen nicht leugnen können. Problematisch wird es, wenn sich diese Vorprägungen bewusst oder unbewusst verabsolutieren.

Zu beachten sind vor allem soziokulturelle Hintergründe, Bildungsschichten und Berufsgruppen sowie Sozialisationen und Erziehungsformen. Wer diese Erfahrungswelten ernsthaft berücksichtigen will, wird einen denkenden, verstehenden und lernenden Umgang mit dem Anderen anzustreben bemüht sein.

Interreligiöse Toleranz

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