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Hunger als ständiger Begleiter

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Mit zunehmender Bevölkerungsdichte wurde Hunger zum ständigen Begleiter des Menschen. In Europa war die Völkerwanderungszeit mit ihren Umwälzungen nach dem Niedergang des Römischen Reiches besonders prekär. Viele Jahrhunderte waren von Hungersnöten geprägt und selbst Fälle von Kannibalismus soll es gegeben haben. Nachhaltig besserte sich die Versorgungslage erst im 11. Jahrhundert, als immer mehr unkultiviertes Land urbar gemacht wurde und sich langsam auch in Mitteleuropa eine wirkliche Agrarkultur herausbildete. Doch mit der Schaffung von Ackerfläche wuchs die Konkurrenz um deren Nutzung, und die Knappheit an Nahrungsmitteln wurde mehr und mehr zu einer sozialen Frage.

Wirtschaftliches Wachstum in Verbindung mit einer klimatischen Warmphase bescherte den Europäern im 13. Jahrhundert eine fragile Blütezeit, von der, wie Massimo Montanari in seiner „Kulturgeschichte der Ernährung in Europa“ schreibt, selbst die niederen Schichten profitiert hätten. Schon wurde der Hunger als „Problem der Vergangenheit“ angesehen, doch weit gefehlt, wie die folgenden Jahrhunderte zeigen sollten. Bis in die jüngste Vergangenheit hungerten Menschen auch in Europa, etwa im berüchtigten deutschen „Steckrübenwinter“ am Ende des Ersten Weltkrieges oder in der Ukraine als Folge der Zwangskollektivierung der Bauern unter Stalin.

Dass sich seit Ende des Zweiten Weltkrieges die Ernährungskrisen meist auf den afrikanischen Kontinent beschränken, kann verantwortungsbewusste Menschen nicht beruhigen, sind sie doch auch Folge der einstigen Kolonialherrschaft und bis in die heutige Zeit andauernder ökonomischer Benachteiligung.

Die Zukunft der Ernährung

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