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2.2 Die klassischen Theorien der Identitätsentwicklung: Erikson und Marcia

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Die Entwicklung des Selbst, der Identität als »subjective feeling of sameness and continuity across times and contexts« ist für Erikson (1959, S. 21) eine lebenslange Aufgabe, die sich am Ende des Lebens noch einmal verstärkt stellt. Dennoch hat er damals die entscheidenden Impulse für die Identitätsentwicklung zentral in der Adoleszenz zwischen den Polen Identitätssynthese und Identitätskonfusion angesiedelt und von deren Scheitern eine Beeinträchtigung der folgenden Entwicklungsaufgaben (Intimität und Elternschaft) postuliert. Im Unterschied zu früheren psychoanalytischen Ansätzen, die die Bedeutung der Triebdynamik in der Adoleszenz (S. Freud) und die entsprechenden Abwehrprozesse ins Zentrum der Adoleszentenentwicklung stellten (A. Freud), hat er den psychoanalytischen Raum sehr erweitert. Erikson hat eine Konzeption vorgelegt, in der er die individuelle Entwicklung des Einzelnen und gesellschaftliche Anforderungen, aber auch eigene Kompetenzen einbezieht, eine Idee, die später von Havighurst (1956) in seinem Konzept der altersspezifischen Entwicklungsaufgaben aufgegriffen wird: Es gibt für jede Entwicklungsphase typische Aufgaben des Individuums, die von der Gesellschaft an es herangetragen werden und die es kompetent realisieren, bewältigen muss.

Die Jugendlichen und ihre Suche nach dem neuen Ich

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