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17. Vom Pfau, der sich bei Juno beklagte

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Zu Juno klagte einst der Pfau.

»Nicht ohne Grund« sprach er »du hehre Götterfrau,

Ist wohl mein Murren und mein Klagen!

Mein Sang, ich weiß es ganz genau,

Will keinem in der Welt behagen,

Indes der Nachtigall um ihr entzückend Schlagen

Man nachrühmt, diesem jämmerlichen Tier,

Sie sei des Lenzes Wonn' und Zier.«

Die Göttin drauf mit Zornesgrollen:

»Neidvogel du! Du hättst doch schweigen sollen!

Darfst du die Nachtigall beneiden weil sie schlägt?

Du, der um seinen Hals den Regenbogen trägt

In buntem Farbenglanz und seidengleich gestaltet,

Der, wenn er stolz sein Rad entfaltet,

Ein reich Gefieder zeigt von solcher Strahlenpracht,

Als wären's tausend Edelsteine?

Wes Vogels Anblick ist gemacht

So zu gefallen wie der deine?

Nicht jegliches Geschöpf hat jeden Vorzug; nein,

Wir teilten unter euch die Gaben weise ein:

Den einen wurde Größ' und mächt'ge Kraft zuteile,

Der Aar ist mutig, schnell der Falk gleich einem Pfeile,

Der Rabe kündet, was zum Heile,

Die Kräh' uns Unglück an; und alle, glaube mir,

Begnügen sich mit ihrem Teile.

Drum klage fürder nicht, sonst nehm' zur Straf' ich dir

Auch der Federn Schmuck in Eile!«

La Fontaines Fabeln

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