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„Was ist denn hier passiert?“, fragte sie.

Ich fühlte den Puls des Mannes in meinen Armen. Da pulsierte nichts mehr, er war tot.

„Ich habe dich was gefragt, Roy!“

„Moment!“

Ich kramte in seinen Taschen und fand einen Ausweis. Der Tote war ein Agent irgendeiner Organisation, die ich nicht kannte. Auf seinem Ausweis stand: Special Agent Tom D. Lane, Time Light Bureau.

„Kennst du das Time Light Bureau?“

„Time was?“

„Time Light Bureau!“

„Noch nie gehört! Ist er tot?“

„Mausetot!“

„Ich rufe die Polizei!“

„Nein, mach' das nicht!“, sagte ich.

Denn irgendwie wusste ich, dass das Time Light Bureau so geheim war, dass es niemand kannte.

„Und was sollen wir deiner Meinung mit ihm machen?“

„Auf die Couch legen!“

„Bist du verrückt, das Blut versaut mir...!“

„Jetzt hab dich nicht so!“

„Na gut!“

Anika und ich zerrten den Toten hinein und hievten ihn auf die Couch, und irgendwie hatte ich das Gefühl, dass er noch nicht tot war. Dann ging ich wieder hinaus und wollte sein Auto zur Seite fahren. Ich setzte mich hinein, und ich dachte, ich sitze in einem Raumschiff. Ich schloss die Tür und eine Stimme erklang.

„Herzlich willkommen, Mr. Lane! Geben Sie eine Sprechprobe für den Motorstart!“

Ich war irritiert und suchte nach dem Zündschlüssel. Aber es gab keinen Zündschlüssel und kein Zündschloss.

„Mist!“, sagte ich verärgert.

„Vielen Dank für Ihre Sprechprobe, Mr. Beach!“, sagte die Computerstimme.

Der Motor startete, und ich war noch mehr irritiert. Aber dafür hatte ich keine Zeit, und ich fuhr den Wagen an den Straßenrand. Dann sagte ich noch: „Motor aus!“, und der Motor schaltete sich aus. Ich verließ das Auto, machte die Tür zu und sagte: „Verriegeln!“

Da hörte ich ein Klacken, und ich testete die Fahrertür. Die war verschlossen.

'Ich werde wahnsinnig!', dachte ich.

Und ich dachte das nur, denn ich wusste nicht, was geschehen würde, hätte ich es laut gesagt. Ich ging zurück zu Anikas Haus. Sie stand im Flur. Da entdeckte ich in ihrem Gesicht einen Schrecken.

„Was ist, Anika?“

„Du bist verletzt, Roy!“

„Das ist nur das Blut von dem Toten!“

„Nein, da sind Schusswunden!“

Ich schaute an mir herunter und tatsächlich entdeckte ich in meinem Bauch zwei Löcher.

„Oh!“, sagte ich nur.

„Aber...!“

„Was aber?“

„Wieso kippst du nicht um, Roy?“

„Keine Ahnung!“

„Geht es dir gut?“

„Mir geht es bestens!“

„Hast du keine Schmerzen?“

„Nein!“

„Das verstehe ich nicht!“

Ich ging an Anika vorbei.

„Was machst du?“

„Ich gehe zu dem Toten!“

Anika sagte nichts, sondern folgte mir nur. Ich kniete mich neben die Couch und besah mir alles. Den Anzug des Toten, sein Blut, sein Gesicht. Ich dachte nicht nach, sondern fühlte nur. Ich schloss die Augen und suchte des Toten Hände und führte sie zusammen. Dann spürte ich, wie meine Hand zu seinem Kopf glitt. Meine Hand erreichte des Toten Kopf und legte sich auf seine Stirn. Da war es für einen Moment leer in mir, und es war nur ein Wort in mir: Licht. Da spürte ich, wie ein Energieschauer von mir auf den Toten überging. Und ich hörte, wie jemand kräftig Luft in sich einsog. Ich öffnete meine Augen, und Special Agent Tom D. Lane war wieder da.

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