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So war es gekommen, dass ich einen neuen Job bekam, der sich wirklich als lukrativ zeigte. Frau Schwarz gab mir sogar einen Vorschuss, so dass ich den Fahrerjob sofort kündigen konnte. Ich bekam ein eigenes Büro und alles Notwendige für meine Arbeit. Sie stellte mir einige Produkte hin, für die ich Werbung machen sollte. Ich war jemand, der schnell arbeitete, und am Ende des ersten Tages war mein erster Entwurf fertig. Ich zeigte ihn der Chefin. Die guckte nur, dabei stand ihr der Mund offen.

„Ist es recht so?“, fragte ich.

„Was? Ach, äh, ganz gut, ganz gut! Gehen Sie nach Hause, Herr Beach! Wir sehen uns morgen!“, sagte Frau Schwarz.

Das Produkt, für das ich meinen ersten Werbeentwurf erstellt hatte, war ein Shampoo, es war einfach nur ein Shampoo. Es war auch kein schlechtes Shampoo, die Produkte, die wir bewarben, waren qualitativ gut. Das war keine Frage. Aber es war nur ein Shampoo, und dieses Haarwaschmittel wurde ein Renner.

In derselben Nacht noch hatte meine Chefin mit der Shampoo-Firma verhandelt, und die hatte den Entwurf für eine hohe Summe gekauft. Das hatte ich aber erst später erfahren und zwar am Monatsanfang, als ich mein erstes Gehalt empfing.

Am Tag nach dem Shampoo-Entwurf kam ich pünktlich in mein Büro und wollte mit meiner Arbeit beginnen. Das nächste Objekt, das ich mir ausgesucht hatte, waren Nassrasierer. Kaum saß ich am Zeichenbord und wollte beginnen, da platzte, ohne anzuklopfen, Frau Schwarz herein.

„Ah, schon bei der Arbeit? Wie fleißig! Um was geht es heute?“

„Nassrasierer, Frau Schwarz!“

„Wie romantisch! Lassen Sie den Bleistift und kommen Sie mit!“

„Aber, ich...“

„Hier haben Sie eine digitale Spiegelreflexkamera!“, sagte meine Chefin und drückte mir eine Kamera in die Hand.

Mit der folgte ich ihr, wohl oder übel. Nach kurzer Fahrt in ihrem Sportwagen erreichten wir ein Autohaus.

„Können Sie fotografieren, Herr Beach?“

Ich guckte sie nur entgeistert an.

„Kommen Sie einfach mit und fotografieren Sie!“, sagte Frau Schwarz und stieg aus.

Ich folgte ihr. Während sie sich mit dem Chef des Autohauses unterhielt, fotografierte ich. Ich lichtete alle Autos ab, die ich fand. Und das aus allen möglichen und unmöglichen Sichtwinkeln. Mit unterschiedlicher Belichtungszeit und unterschiedlicher Blendengrösse. Nach einer halben Stunde war ich fertig, ich hatte alle Autos im Kasten und der Speicher war voll. Es war zehn Uhr. Anika Schwarz sah, wie ich dumm in der Gegend stand. Sie löste sich vom Chef des Autohauses und kam zu mir.

„Herr Beach, Sie sollen fotografieren!“, sagte sie entrüstet.

„Verzeihung, ich bin fertig! Außerdem ist der Speicher voll!“

„Fertig? Speicher voll? Ich dachte, Sie brauchen den ganzen Vormittag!“

„Sorry!“, meinte ich nur.

Anika Schwarz gab ein Lachen von sich, das ziemlich nach Unsicherheit klang. Dann gab sie mir die Schlüssel ihres Sportwagens.

„Okay, fahren Sie zurück ins Büro, und suchen Sie sich drei Autos aus, die Ihnen am besten gefallen, und beginnen Sie mit der Arbeit!“

„Okay!“, sagte ich und verließ Anika und den großen und gutaussehenden Autohauschef

Sprung

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