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Scheidungen und Scheidungsverhalten 2008 bis 201238

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Anwalt Vincenzo Amberg, der unzählige Scheidungen abgewickelt hat, sieht diese als ein modernes Phänomen: «Die Auffassung von Ehe hat sich stark gewandelt, von etwas Lebensprägendem zu etwas Auflösbarem. Das hat auch mit dem Zerfall von religiösen und ethischen Werten und mit dem Aufkommen von Materialismus und Egoismus zu tun. Die Ehe wird heute eher als Wirtschaftsgemeinschaft angeschaut, was sich auch im Recht widerspiegelt.»

Trotzdem sind Scheidungen auch heute noch einschneidende Ereignisse. Wie unsere Elternporträts zeigen, verbergen sich dahinter oft persönliche Dramen. Die mit der Eheschliessung verbundenen Hoffnungen sind zerschlagen, das Vertrauen in den Partner zerstört, die gemeinsame Zukunft erscheint chancenlos. Es drängt sich eine Umorientierung auf, die psychologisch, organisatorisch und oft auch finanziell eine grosse Herausforderung darstellt. In dieser Zeit des grossen Umbruchs ist auch das Kindeswohl gefährdet. Das ist für alle Betroffenen eine enorme Belastung. Was Paare in einer solchen Situation besonders trifft, sind Vorwürfe, Kritik oder Anschuldigungen vonseiten ihres sozialen Umfelds. Fakt ist: Diese Menschen sind zwar gescheitert, doch sie beweisen mit ihrer Trennung und dem Neuanfang auch Mut. Dafür verdienen sie Respekt und Unterstützung.

In früheren Jahrzehnten wurden Scheidungen vor allem als nachteilige Erfahrungen beschrieben. Heute weiss man jedoch, dass sie nicht nur mit Gefährdungen verbunden sind, sondern auch Chancen beinhalten. Staub/Felder (2004) vermitteln einen Überblick über negative und positive Scheidungsfolgen.

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