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2.3Ursachen von Paarkonflikten

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Die Gründe für Konflikte in Paarbeziehungen sind vielfältig (Staub/Felder 2004, S. 19). Eine wichtige Voraussetzung für das Gelingen einer Paarbeziehung ist der kompetente Umgang mit Stress. Forschungsresultate belegen zudem, dass ein direkter Zusammenhang besteht zwischen ineffektiven Kommunikationsmustern, unzureichenden Problemlösungsstrategien und der Scheidungshäufigkeit (Bodenmann 2001). Personen mit einer gering ausgebildeten Kommunikationsfähigkeit und einer geringen Fähigkeit zur Lösung von Konflikten haben ungünstige Voraussetzungen, eine tragfähige Par­tnerschaft aufzubauen. Auch gewalttätiges Verhalten und äusse­re Stressfaktoren belasten eine Beziehung. Die Gefahr, dass diese scheitert, ist unter solchen Umständen besonders gross.

Im Scheidungsfall nennen Betroffene meist ein bis zwei Gründe, die zur Auflösung der Partnerschaft geführt haben. Objektiv betrachtet führen aber immer mehrere Faktoren zur Scheidung. «Die Motive, welche Paare als Scheidungsgründe anführen, können nur als rhetorische Kunstgriffe verstanden werden, welche einer von Ambivalenz und gegenseitigen Anschuldigungen geprägten Situation ein Gefühl von Sinn und Ordnung aufdrängen. Scheidungsforscherinnen und -forscher vermuten, dass Ehepaare gewisse Verhaltensweisen und Qualitäten erst als problematisch definieren, wenn die Ehe bereits aufgegeben worden ist und dabei ist, auseinanderzubrechen» (Staub/Felder 2004, S. 31/32). Die Vorscheidungskonflikte haben vor allem die Funktion, die in der Partnerschaft vorhandenen Probleme sichtbar zu machen. Ist deren Lösung nicht möglich und eskalieren die Konflikte immer mehr und mehr, zerbricht die Partnerschaft.

Bis jetzt konnten Beziehungen mit einem totalen Bruch beendet werden. Neu stellt das Gesetz das Kindeswohl über die persönliche Freiheit. Man kann nicht mehr sagen: Ich will nichts mehr mit meinem Partner zu tun haben. Anwalt Reto Wehrli findet das richtig: «Das Gesetz sagt: Ihr habt gar keine andere Wahl. Streitet ihr, solange ihr wollt, doch ihr müsst einfach eure elterlichen Aufgaben erfüllen. Wegen der Kinder gibt es keinen Streit zu führen, da steht ihr in der Verantwortung, und zwar unabhängig vom Zivilstand.»

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