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Belichtungsmessung in der Kamera

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Wenn wir ganz am Anfang beginnen wollen, müssen wir uns die Frage stellen, was die »korrekte Belichtung« deines Fotos überhaupt bedeutet. Wenn wir von Belichtung sprechen, dann meinen wir die Gesamtmenge des Lichts, das auf den Kamerasensor fällt. Dadurch entsteht dein Foto. Damit wird schnell klar: Fällt zu wenig Licht auf den Sensor, dann ist das Foto zu dunkel. Zu viel Licht bedeutet, dass deine Aufnahme überbelichtet ist. Die Menge des Lichts bestimmst du über Blende und Belichtungszeit, also zwei der genannten Faktoren. Die dritte Komponente ist der ISO-Wert. Dieser regelt, wie empfindlich dein Sensor auf einfallendes Licht reagiert. Klingt das nicht einfach? Und es wird noch einfacher, denn du hast bereits einen großen Helfer: die Belichtungsskala. Du findest sie beim Blick durch den Sucher (je nach Kameramodell unter, neben oder über dem Bildausschnitt).


Steht der Regler auf 0, ist das Bild korrekt belichtet, entweder gemessen an deinen aktuellen Einstellungen zum Motiv oder eben den Einstellungen, die die Kamera in den automatischen Programmen wählt. Keine Sorge, das ist nicht in Stein gemeißelt. Sind deine Fotos z. B. immer ein bisschen zu dunkel oder zu hell, kannst du der Kamera mithilfe der Belichtungskorrektur auch sagen, dass sie den Wert nicht auf 0 misst, sondern z. B. auf +1 oder −1.

Jetzt verfügen wir also quasi schon über eine Kontrollfunktion, ob wir die Kamera richtig eingestellt haben, aber um es ganz zu verstehen, müssen wir wissen, wie deine Kamera das Licht überhaupt misst. Dafür nutzt sie verschiedene Messmethoden, aus denen du jeweils auswählen kannst. Diese Messmethoden sind besonders dann wichtig, wenn du mit einer Halb- oder Vollautomatik fotografierst, denn dann legt die Kamera diese Messmethode für die korrekte Belichtung zugrunde. Fotografierst du im manuellen Modus, hast du immer alles selbst unter Kontrolle und die Kamera zeigt dir auf der Skala nur an, ob deine aktuellen Einstellungen dem entsprechen, was sie gerade als korrekte Belichtung misst.

Die gängigsten Messmethoden sind:

 Mehrfeldmessung/Matrixmessung: Die Kamera misst das Licht an all ihren Fokusmessfeldern (ca. 80 % des Sucherfelds).

 Spotmessung: Die Kamera misst das Licht an nur einem (dem von dir ausgewählten) Fokusmessfeld.

 Selektivmessung: Die Kamera nutzt für ihre Lichtmessung nur einen kleinen, kreisrunden Bereich in der Mitte (ca. 10 % des Sucherfelds).

 Mittenbetonte Belichtungsmessung: Die Kamera nutzt zwar die ganze Sensorebene zur Belichtungsmessung, aber ist mittenbetont, d. h., die Mitte fällt bei ihrer Messung stärker ins Gewicht als andere Bereiche.

Um diese Messungen genau zu verstehen, musst du wissen, was genau die Kamera macht: Sie prüft – je nach Messmethode – helle und dunkle Bereiche und versucht, die dafür richtigen Bildeinstellungen zu wählen. Je nach Situation eignet sich die eine Messmethode jedoch besser als die andere: Hast du z. B. die Spotmessung gewählt und fotografierst einen Rappen vor einem hellen Hintergrund, dann wird das Foto überbelichtet, weil die Kamera versucht, das gemessene Objekt (also das schwarze Pferd) nicht ganz schwarz zu belichten, sodass insgesamt die Belichtung im Bild höher ausfällt und die hellen Bereiche dann noch heller ausfallen.

Da ich die Kamera immer manuell steuere, schaue ich nur gelegentlich auf die Skala, meistens kontrolliere ich auf dem ersten Bild, ob ich nachjustieren muss. Da du vermutlich nicht direkt manuell fotografieren willst und Übung benötigst, wird dir deine Kamera hier anfangs wirklich sehr helfen können. Arbeitest du mit einer Automatik/Halbautomatik, dann empfehle ich dir die Mehrfeld-/Matrixmessung, mit der man meist eine sehr gute Ausgangslage schafft. Entspricht das Ergebnis nicht deinen Erwartungen oder dem von dir wahrgenommenen Eindruck der Szene, kannst du über die Belichtungskorrektur jeweils etwas über- oder unterbelichten.

Ich empfehle dir, einfach alle Messmethoden einmal zu testen – besonders in verschiedenen Lichtsituationen. So bekommst du ein gutes Gefühl dafür, welche Messmethode in welcher Situation gut funktioniert.

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