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Probleme mit dem Autofokus lösen

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Mit knackscharfen Bewegungsbildern bei Hunden stehen die meisten Fotografen auf dem Kriegsfuß. Was bei mir früher nie groß Thema war und immer klappte, ist nach einer Umstellung von Objektiv und Kamera plötzlich auch mal zum Problem geworden. Um zu wissen, wo dein Problem liegt, musst du verstehen, wie deine Kamera arbeitet, und die Fotos analysieren. Eben hast du gelesen, wie du den Fokus deiner Kamera einstellen kannst und wie du damit am besten arbeitest. Was aber tun, wenn du Probleme hast, gerade bei Bewegungsbildern? Ein Problem könnte das Zusammenspiel von Kamera und Objektiv sein. Ich arbeite derzeit mit einer Nikon D4 und D5 in Verbindung mit dem Nikon 70–200 mm F2.8 und hatte selten Ausschuss bei Bewegungsbildern. Dann wechselte ich, da mir die Brennweite auf dem Vollformat oft nicht reichte, auf ein 120–300 mm eines anderen Herstellers. Abgesehen vom Gewicht des Objektivs brauchte ich sehr lange, um mich damit einzuspielen. Die erste Zeit arbeitete ich mit dem alten Modell des Objektivs und ich habe es nicht geschafft, auch nur eine brauchbare Aufnahme in Bewegung (insbesondere auf mich zu bewegt) hinzubekommen. Pferde waren möglich, aber schnellere Hunde, gerade noch mit wenig Schärfentiefe und ich war verloren.


1/1.250 Sek. | f/5.6 | ISO 200 | 220 mm

Bewegungsbilder gelingen am einfachsten mit Sonne (im Rücken des Fotografen).


1/1.250 Sek. | f/4.5 | ISO 200 | 120 mm

Allerdings fiel es mir auch schwer, zu analysieren, woran genau es lag. Mal war die Schärfe gar nicht da, mal zu weit vorne, zu weit hinten, also keine klare Linie erkennbar. Wir testeten das Objektiv erst auf mehreren Kameras mit insgesamt drei Fotografen – immer das gleiche Ergebnis. Dann haben wir beides eingeschickt, mehrfach. Es kam immer als »einwandfrei« zurück. Nach einem langen Leidensweg stand fest: Das Objektiv kann das einfach nicht, der Autofokus ist zu langsam, wenn es um sich schnell nähernde Ziele geht. Wenn ich fahrende Autos oder Motorräder fotografiere (seitlich, noch dazu in Entfernung, ohne festen Fokuspunkt), ist das Objektiv sehr stark. Aber sobald ein kleiner schneller Hund direkt auf mich zu rennt und Haken schlägt, kommt dieses Objektiv an seine Grenzen, vor allem weil es so schwer ist und man es wirklich sehr ruhig halten muss. Es kann also durchaus am zu langsamen Autofokus des Objektivs liegen.


1/1.000 Sek. | f/4.5 | ISO 800 | 200 mm

Bewegungsbilder im Schatten erfordern oftmals einen höheren ISO-Wert.

Es gibt aber auch andere Fälle, bei denen es mit der Kombination aus Gehäuse und Objektiv Probleme mit einem sogenannten Back- oder Frontfokus gibt. Sind deine Aufnahmen entweder immer vor oder immer hinter dem fokussierten Punkt scharf, dann wird hier die Lösung liegen. Dieser Fehler kommt selbst bei teurer Technik vor – es betrifft aber in der Regel nur Spiegelreflexkameras. Bei spiegellosen Kameras kann es nicht passieren, da die Schärfe direkt auf Sensorebene gemessen wird.

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