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2.4 Fokus & Schärfe

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Der Fokus bzw. Schärfepunkt ist eines der wichtigsten Kriterien für ein gelungenes Foto. Denn sitzt er nicht richtig, ist das Foto eigentlich unbrauchbar. Auch ich musste hier und da schon wirklich tolle Fotos aussortieren, weil z. B. bei einem Porträt statt der Augen die Nase scharf war oder eine Ohrspitze.

Fangen wir aber einmal ganz von vorne an, denn es gibt verschiedene Aspekte, die den Fokus betreffen. Das eine ist das »Fokus setzen«, bei dem du bestimmst, was deine Kamera scharfstellen soll, und das andere ist die Ausführung, also der Part des Scharfstellens und Auslösens.

Natürlich hast du die Möglichkeit, über den Fokusring am Objektiv selbst manuell scharfzustellen. Meines Wissens tut das in der Tierfotografie aber fast niemand, wogegen es in der Makrofotografie schon Sinn ergeben kann. Wenn ich mir vorstelle, neben Blende, Belichtung und ISO noch schnell manuell scharfstellen zu müssen, dann wäre mein Pferd schon lange über die Weide davongaloppiert und vermutlich wäre der gelassenste Hund schon eingeschlafen. Hier greife ich also gerne auf die Hilfe meiner Kamera zurück und nutze den Autofokus.

Den Fokuspunkt, also die Wahl, auf welchen Bereich die Kamera scharfstellen soll, steuere ich aber selbst. Viele Kameras können heute immer mehr selbst und das auch immer besser. Schon meine Handykamera erkennt z. B. mehrere Gesichter, markiert sie und stellt automatisch die Schärfe richtig ein. Aber unser Tierfoto soll natürlich genau auf den Augen scharf sein, auch wenn wir mit sehr kleinen Schärfeebenen (z. B. einer 2.8er-Blende) ein Porträt aufnehmen, vielleicht sogar bei schlechten Lichtverhältnissen. Auch bei der Bewegung würde die Kamera vermutlich irgendwo auf den Hund scharfstellen, nicht unbedingt auf den Kopf bzw. die Augen. Oder sie würde plötzlich den Helfer priorisieren, der das Tier animiert. Darum bevorzugen es fast alle Tierfotografen, den Fokuspunkt manuell zu setzen.

Je nach Kameramodell hast du die Wahl aus unterschiedlich vielen Fokusmessfeldern – und du kannst auch meist unterschiedlich viele anzeigen lassen. Hier wähle ich immer alle verfügbaren (je mehr, desto besser), da ich den Fokus gerne möglichst überall setzen können will. Zugegeben, das erfordert wirklich Übung: Anfangs hat man das Gefühl, man habe nicht genügend Finger. Aber das gibt sich schnell. Der Fokus sitzt bei Menschen wie bei Tieren immer auf den Augen, sofern du die Aufmerksamkeit des Betrachters nicht bewusst auf etwas anderes lenken möchtest. Bei Tieren in Bewegung, die sich weiter weg befinden, stelle ich ihn auf den Kopf, weil dieser einfacher zu verfolgen ist als speziell die Augen. Wichtig ist, dass du versuchst, den Fokus dort zu halten, auch wenn sich dein Motiv schnell und unvorhergesehen bewegt. Die Nachführung (also das Schwenken und Zoomen der Kamera) liegt also bei dir. Was das Scharfstellen und die Nachführung des Fokuspunkts auf dem Sensor betrifft, bietet dir die Kamera Hilfe. Denn jetzt kommen die AF-Betriebsarten ins Spiel, die neben der manuellen Steuerung wählbar sind: Bei Nikon nennen sich die Modi AF-S, AF-C, AF-A. Bei Canon dagegen One Shot AF, Al Servo AF, Al Fokus AF.

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