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Herausforderungen

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Herausforderungen beim mobilen bzw. ubiquitären Lernen bestehen einerseits darin, dass pädagogische Einsatzszenarien derzeit überwiegend experimentellen Charakter haben und erst entwickelt und getestet werden. Hinzu kommt, dass Dozen­tinnen und Dozenten über eine Affinität zu den Technologien verfügen sollten (Wegener u. a. 2011b). Auch wenn die Verbreitung mit mobilen Geräten in der Bevölkerung fortschreitet, bleibt weiterhin zu klären, wie die Lernenden mit den entsprechenden Endgeräten auszustatten sind (Leihgeräte, Teil einer Kursausstattung, Nutzung der privaten Endgeräte der Lernenden etc.) bzw. wie intelligente Technologien in die physische Umgebung integriert werden können (Sensoren, Displays etc.). Noch sind in diesem Bereich einige Hürden mit Blick auf angemessene didaktische Gestaltungen, Softwareentwicklungen und Finanzierungsmodelle zu überwinden, und es bedarf einer Medienkompetenz und Kreativität der Lehrenden, Mobile Learning in den Lehr- und Lernprozess zu integrieren. Denn ohne ein Wissen um die technischen Entwicklungen, ihre Nutzungs- und Gestaltungsmöglichkeiten sowie Eignung und den Transfer in Lehr-/Lernszenarien ist es kaum möglich, die Potenziale auszuschöpfen. Damit würden jedoch die Möglichkeiten beschnitten, anregende und kompetenzfördernde Lehre anzubieten.

Eine weitere Herausforderung liegt darin, einer Verkürzung des Lernens durch die Nutzung mobiler Geräte vorzubeugen. Wenn Lernende den Eindruck gewinnen, dank der mobilen Geräte das Weltwissen in der Hand zu haben und in Echtzeit zur Problemlösung darauf zugreifen zu können, besteht die Gefahr, dass Lernen im Sinne eines Bildungs- und Kompetenzentwicklungsprozesses auf der Strecke bleibt. Lernen ist und bleibt ein anstrengender Prozess, in welchem z. B. neues Wissen aufgebaut oder eingespurte Erfahrungen revidiert werden, was zu krisenhaften Erlebnissen bei den Lernenden führen kann (Haug 1981; Heyse 2010, 71). Lehrenden kommt die Aufgabe zu, diesen Prozess zu begleiten und den damit verbundenen Mehrwert sichtbar zu machen. Dies kann durchaus mithilfe des Mobile Learning erfolgen, denn es bietet die Möglichkeit, „zur Reflexion impliziter Handlungsmuster und Lernerträge“ (Rohs 2013, 83–85) anzuregen. Im E-Learning und Mobile Learning stecken viele Potenziale, aber sie haben auch Nachteile, „wie die Beschleunigung und Verdichtung der Kommunikation, das Verschwinden von Gewissheiten, die Oberflächlichkeit virtueller sozialer Beziehungen, aber auch die zunehmende Unkontrollierbarkeit der eigenen personenbezogenen Daten. Daher ist es im Sinne eines Bildungsgedankens wichtig, sich mit den Veränderungen in Alltag, Beruf und Freizeit auseinanderzusetzen, dabei eben nicht in einer abwehrenden Haltung zu verharren, sondern gleichzeitig die digitalen Medien für den eigenen Lebensweg zu nutzen […] Bildung muss m. E. die Zielvorstellung auch für mobiles Lernen sein“ (de Witt 2013, 22 f.).

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