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Erweiterte Anforderungen an den Bildungsraum durch Lernen mit digitalen Medien

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Die Integration des virtuellen Bildungsraums mit den realen Bildungsräumen zieht einige Veränderungen nach sich, auf die Bildungsanbieter zunehmend reagieren (Bachmann u. a. 2014; Ogurol u. a. 2014). So gibt es nicht mehr den Klassensaal, den Seminarraum, den Hörsaal oder die Bibliothek als einzigen Bildungsraum, sondern der virtuelle Bildungsraum dehnt sich auf alle physischen Räume aus. Zugleich lässt sich das klassische Lernen zunehmend schwerer vom E-Learning trennen, da die Verfügbarkeit des virtuellen Bildungsraums in den realen Bildungsräumen stets eine Durchdringung beider Räume nach sich zieht. Dieser Entwicklung versuchen einige Bildungsanbieter mit entsprechenden Regelungen, wie z. B. Handyverbot in der Schule oder im Unterricht, entgegenzuwirken. Jedoch stellt sich die Frage, wie lange solche Regularien noch Bestand haben werden, welche pädagogischen Vorteile solche Verbote mit sich bringen oder ob die Nachteile nicht sogar überwiegen und es nicht angebracht wäre, durch entsprechende didaktische Gestaltungen von Lerngegenständen, Prüfungsszenarien etc. die zur Verfügung stehenden Bildungsräume zu verbinden und dadurch Mehrwert für die Lernenden zu schaffen.

Von den Bildungseinrichtungen müssen die Bildungsräume der Zukunft auf vielfältige Weise neu gedacht und angepasst werden. Im Rahmen eines Projekts haben Bachmann u. a. (2014, 17 ff.) Gestaltungshinweise für zukünftige Bildungsräume ausgearbeitet. Sie betonen die wachsende Bedeutung physischer Räume, die Lernen als ganzheitlichen Prozess berücksichtigen. Das heißt, es geht nicht nur um die Aneignung von Wissen und der Erwerb von Kompetenzen, sondern auch um die Enkulturation der Lernenden. Dies hat zur Folge, dass Infrastrukturen für Gruppenarbeiten und informelle Begegnungen geschaffen werden – sowohl physisch als auch virtuell. Bildungsräume sollen von den Lernenden und Lehrenden nach ihren Bedarfen gestaltet werden können. Weiterhin sollen neue Lernende in die Nutzung der virtuellen und realen Bildungsräume eingeführt werden (Kap 3.7).

Bildungsräume müssen zunehmend auf Lernwanderer eingerichtet sein. Da Lernende überall lernen können, bedarf es auch mobil nutzbaren Lehr- und Lernmaterials auf entsprechenden Plattformen. Online Self Services und eine flexible Organisation des Lernens (z. B. Informationen zu Sprechzeiten, Lernplänen, Druckservices u. v. m.) sollten eingerichtet werden. Bildungsräume müssen flächendeckend mit Steckdosen, WLAN-Zugängen und Schließfächern mit Stromversorgung (für Gepäck und mobile Geräte der Lernwanderer) ausgestattet sein. Bewegliches Mobiliar zur Lernraumgestaltung, große Tische sowie Nähe zu den für das Lernen notwendigen Dienstleistungen (Bibliothek, Drucker, Scanner etc., aber auch leicht erreichbare Verpflegung) zeichnen derartige Bildungsräume aus (ebd.).3)

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