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Leichterer Zugang zu Lehr- und Lerninhalten

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In der Vergangenheit stellte die Entwicklung und Aufbereitung von Lerninhalten im E-Learning eine zeitaufwendige und kostspielige Herausforderung für Bildungsanbieter dar. Durch die Entwicklung neuer Standards (z. B. HTML 5 ist universell für alle Endgeräte nutzbar) oder Gestaltungsparadigmen (z. B. responsives Webdesign, welches den grafischen Aufbau von Internetinhalten an den jeweiligen Endgeräten optimal ausrichtet) entfällt zunehmend die Notwendigkeit, Lerninhalte jeweils an die verschiedenen Endgeräte anzupassen. Weitere Trends, wie z. B. das Angebot frei verfügbarer Lernressourcen im Internet (Kap. 5.5), ermöglichen es darüber hinaus, auf fremd erstellte Lernmaterialien zurückzugreifen und für die Gestaltung eigener Bildungsangebote zu nutzen. Durch die technische Entwicklung können zahlreiche Internetseiten mittlerweile problemlos über Smartphone und Tablet-PC abgerufen werden. Darüber hinaus finden sich in den verschiedenen App-Stores für die mobilen Geräte zahllose Lern-Apps für verschiedenste Themenfelder. So belegten im April 2015 im Apple-Store Apps der Kategorie Bildung den zweiten Platz bei der Anzahl der Apps (ca. 158.800 Apps entsprechen einem Anteil von ca. 10 % an allen Apps, Unger 2014; wobei im 1. Quartal 2015 ca. 10.000 neue Apps in der Kategorie Bildung hinzukamen). Neben den für Lernen ausgewiesenen Apps kommen weitere hinzu, die bspw. vorzugsweise zur Kommunikation, Kooperation oder Kollaboration entwickelt wurden und dem Lernen nicht originär zugeordnet, aber dafür genutzt werden können, z. B. Apps für soziale Netzwerke, zur mobilen Gestaltung von Weblogs, als Lerntagebuch oder E-Portfolio, zur Zusammenarbeit bei Wikis.

Ein limitierender Faktor scheint die eventuell fehlende Kreativität der Lernenden oder eine unzureichende didaktische Einbindung solcher Programme in die Lehre zu sein. Für Bildungseinrichtungen und Lehrende bedeutet dies, dass weniger Aufwand in die Entwicklung der Lerninhalte investiert, aber stärker überlegt werden muss, wie ein Lehr-/Lernszenario arrangiert sein sollte, damit es den Lernbedarfen und Lernwegen der Lernwanderer (Bachmann u. a. 2014, 42 ff.) entgegenkommt. Dies heißt nicht, dass mobile E-Learning-Angebote nun zwingend in die Lehre aufgenommen werden müssen. Lernende jedoch werden diese Kanäle für die Bewältigung von Lernanforderungen mitnutzen, was einige Änderungen mit sich bringt. So können z. B. Lehrkonzepte, die auf standardisierte Aufgabenstellungen und eindeutige Lösungsansätze zurückgreifen, ein Scheinlernen nach sich ziehen, da die Lösungen im Netz bereitliegen und von den Lernenden nur noch kopiert werden müssen. Komplexe, offene und individualisierte Aufgabenstellungen hingegen lassen sich nicht mehr einfach kopieren, jedoch auch nicht mehr standardisiert abprüfen. Sie können aber zur Kompetenzentwicklung der Lernenden beitragen. Zentral sind demnach Fragen der Integration und Orchestrierung (Specht/Ebner/Löcker 2013), wenn es um die Planung und den Einsatz von Mobile Learning geht. Lernende hingegen stehen u. a. vor den Hausforderungen, geeignete Informationen aus dem Überangebot herauszufiltern, sich bei der Vielzahl der Möglichkeiten auf einheitliche Kooperations- und Kommunikationskanäle mit anderen Lernenden zu verständigen und mit diesen adäquat zusammenzuarbeiten sowie die Lernergebnisse in der gewünschten Form zu präsentieren.

Handbuch E-Learning

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