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»Damit ist Connors aus dem Schneider!«, knurrte Ron Harris, als sie wieder im Dodge saßen und Richtung Federal Plaza fuhren. Harris war ein dreiunddreißigjähriger, eins fünfundachtzig großer Mann mit brünetten Haaren, die leicht gewellt und streng nach hinten gekämmt waren. An seinem Körper gab es kein Gramm überflüssiges Fett, Gesicht und Hände waren sonnengebräunt. Zeichen dafür, dass er sich in seiner Freizeit viel in der Natur bewegte. Bekleidet war er mit einer schwarzen Hose, einem hellblauen Hemd und einer leichten, grauen Jacke. Eine Krawatte, in der der Farbton dunkelblau vorherrschend war, vollendete sein Outfit. Harris saß am Steuer des Dienstwagens.

»Sieht so aus«, versetzte Owen Burke. Er war vierunddreißig, seine Haare waren blond, auch er war über eins achtzig. Sein Gesicht war schmal und wurde von einem blauen Augenpaar beherrscht. Sein eckiges Kinn verriet Energie und Durchsetzungsvermögen. Er trug einen dunkelblauen Anzug und ein weißes Hemd, seine Krawatte war von dezenter roter Farbe.

»Es bleibt uns nichts anderes übrig, als abzuwarten, was die DNA-Analysen ergeben«, murmelte Harris. Er legte die Stirn in Falten. »Aber ich glaube, das sagte ich schon einmal.«

Als sie in ihrem Büro in der 23. Etage des Federal Building angekommen waren, lag auf Owen Burkes Schreibtisch ein großes, braunes Kuvert ohne Adressatenangabe und ohne Absender. Der Special Agent zog die Jacke aus, hängte sie über den Stuhl und riss das Kuvert auf. Es beinhaltete fünf Bögen Papier. Er blätterte sie durch und überflog mit Blicken den Inhalt. Dann sagte er: »Das sind die Ergebnisse der Spurensicherung; die Kollegen haben Fingerabdrücke abgeglichen, die DNA-Proben, die am Tatort sichergestellt wurden, sind analysiert, und das schriftliche ballistische Gutachten ist ebenfalls dabei. Ich fertige für dich Kopien an. Einen Augenblick, Ron.«

Burke verschwand mit den fünf Blättern auf dem Flur. Wenige Minuten später kehrte er zurück und reichte seinem Partner die Kopien. Sie setzten sich und studierten die Dokumente.

Als Burke fertig war, lehnte er sich auf dem Stuhl zurück. Gleich darauf war auch Ron Harris durch. Er schaute Owen Burke an und knurrte: »Keine registrierten Fingerabdrücke, kein registrierter genetischer Fingerabdruck – nichts.« Enttäuschung lag in seiner Stimme, Enttäuschung prägte auch sein Gesicht. »Sicher ist nur, dass die Pistole, mit der die drei Kerle in Connors Keller erschossen wurden, bei dem Bankraub in Paterson benutzt wurde.«

»In ihrem Blut wurde Gamma-Hydroxy-Buttersäure festgestellt«, murmelte Burke. »Das ist ein Wirkstoff, der in KO Tropfen enthalten ist.«

»Das könnte erklären, wieso es dem Mörder möglich war, die drei nacheinander per Genickschuss hinzurichten.«

»Ja, das sehe ich auch so.« Burke nickte wie zu Bestätigung. »Es wäre vielleicht interessant, zu erfahren, ob bei dem Banküberfall Fingerabdrücke oder genetisches Material der Täter sichergestellt werden konnten«, bemerkte Burke.

»Rufen wir die Kollegen in Newark an«, schlug Harris vor und griff schon zum Telefon.

Das Telefonat dauerte fünf Minuten. Ron Harris machte einige Notizen. Nachdem er aufgelegt hatte verschränkte er die Arme vor der Brust und sagte: »Es gibt nur vage Täterbeschreibungen. Die Kerle waren maskiert. Doch wurde einer der Gangster bei dem Handgemenge mit dem Angestellten, der erschossen wurde, an der Hand verletzt. Etwas Haut, die unter den Fingernägeln des Getöteten gefunden wurde, konnte genetisch analysiert werden. Leider hat der Abgleich mit registrierten DNA keine Übereinstimmung ergeben.«

»Was sonst noch?«

»Der Kollege meinte, dass es sich bei den vier Bankräubern um Kerle handelt, die noch nie in Erscheinung getreten sind. Ersttäter also. Sie sind zu Fuß geflüchtet. Die Nummern der Geldscheine sind zum Teil registriert. Es sind allerdings auch Banknoten darunter, die im Laufe des Tages bei der Bank bar eingezahlt wurden und deren Seriennummern nicht bekannt sind.«

»Für uns sind im Moment die Seriennummern nicht wichtig«, gab Burke zu verstehen. Sekundenlang starrte er versonnen auf die Schreibtischplatte. Dann hub er noch einmal zu sprechen an. »Findest du es nicht auch seltsam, dass die Bank ausgerechnet in der Woche überfallen wurde, in der Max Connors krank gemeldet war?«

»Er hat ein Alibi«, gab Harris zu bedenken. »Aber ich sehe es schon: Es lässt dich nicht los.«

»Wo wurde der Gangster bei dem Handgemenge mit dem Bankangestellten verletzt?«, fragte Burke.

»Am Handrücken. Wahrscheinlich ein paar Kratzer, die längst verheilt sind.«

»Nach nicht mal zwei Wochen sieht man auf jeden Fall noch Spuren der Verletzungen«, konterte Burke.

»Du hast sicher recht, Kollege. Aber ich denke, es wäre mir aufgefallen, wenn Connors Handrücken derartige Spuren aufgewiesen hätte.«

»Nun, ich habe auf alles geachtet, nur nicht auf seine Handrücken«, knurrte Burke. »Wieso auch. Es gab keinen Grund, ein besonderes Augenmerk auf sie zu richten.«

»Nun ja ...« Harris schaute skeptisch drein. Dann wandte er ein: »Pat Morgan hat ihm ein Alibi gegeben. Das ist nicht wegzudenken.«

»Sie ist seine Freundin. Ich schließe nicht aus, dass sie ihm einen Gefallen erwiesen hat.«

»Nehmen wir sie noch einmal in die Mangel«, stieß Ron Harris hervor.

»Nein!«, lehnte Burke ab. »Wir knöpfen uns noch einmal Connors vor. Und ich werde einen besonders scharfen Blick auf seine Hände werfen.« Er schaute die Uhr. Es war 16.35 Uhr. »Wenn ich mich richtig erinnere, dann hat der Jeansladen bis 19 Uhr geöffnet. Wir werden Connors also dort noch antreffen.«

Fehlanzeige! Einer der Kollegen von Connors erklärte den beiden Agents, dass Max Connors über Übelkeit klagte und vor über einer Stunde nach Hause gefahren war.

»Mit dem Fahrrad?«, fragte Ron Harris.

»Nein.« Der Mann schüttelte den Kopf. »Connors benutzt seit dem ersten Tag, an dem er hier beschäftigt ist, die U-Bahn.«

Die beiden Agents wechselten einen bedeutungsvollen Blick.

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