Читать книгу 13 Extra Urlaubsmorde August 2019 Krimi Sammelband 13002 - Pete Hackett - Страница 15

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Der Buick stand vor der Haustür. Owen Burke und Ron Harris mussten bis in den dritten Stock des Gebäudes steigen, bis sie den Namen Robert Calhoun auf einem Schlüsselschild fanden. Ron Harris legte seinen Daumen auf den Klingelknopf. Das Ding-Dong der Glocke war durch die Korridortür zu vernehmen. In der Wohnung blieb es still.

»Komisch«, murmelte Owen Burke. »Sein Wagen steht vor der Tür ...«

»Ich versuche es mal bei seinem Nachbarn«, gab Ron Harris zu verstehen. Im nächsten Moment läutete er auch schon an der anderen Wohnungstür. Ein Mann mittleren Alters öffnete. Er hatte ein aufgedunsenes Gesicht, seine spärlichen Haare waren fettig, seine Augen waren gerötet und wässrig, bekleidet war er mit einer Jeans und einem weißen Unterhemd. »Was ist los?« Eine Alkoholfahne schlug Ron Harris ins Gesicht. Dem Agent drehte sich fast der Magen um.

»Wir wollten zu Calhoun«, erklärte Harris. »Sein Buick steht unten auf der Straße. Er muss vor etwa zwanzig Minuten angekommen sein.«

Der Bursche räusperte sich, dann nickte er und sagte mit alkoholschwerer Zunge: »Das ist richtig. Er kam vor etwa zwanzig Minuten. Ein Mann wartete auf ihn. Sie gingen gemeinsam in die Wohnung. Fünf Minuten später kam der Bursche, der auf Calhoun wartete, wieder heraus. Er trug einen schwarzen Aktenkoffer.«

»Und Calhoun hat das Apartment nicht wieder verlassen?«, fragte der Special Agent.

»Ich habe nichts bemerkt.«

Ron Harris wandte sich seinem Partner zu. »Wir sollten uns mal in der Wohnung umsehen.«

Owen Burke nickte. »Hoffentlich erleben wir keine böse Überraschung.« Er stellte sich vor die Tür zu Calhouns Wohnung, benutzte sein rechtes Bein wie einen Rammbock, und die Tür flog krachend auf.

»Sind Sie verrückt?«, schrie der angetrunkene Bursche im Unterhemd. »Was ... Verdammt, ich rufe die Polizei.«

Harris zückte seine Dienstmarke und hielt sie dem Mann unter die Nase. »Nicht nötig. FBI!« Nach dem letzten Wort folgte er Owen Burke in das Apartment.

Ein Mann lag mitten im Wohnzimmer auf dem Gesicht. Blut rann unter seinem Körper hervor. Owen Burke ging auf das linke Knie nieder, presste die Lippen einen Augenblick zusammen, dann stieß er hervor: »Das ist Calhoun. Sein Mörder hat auf ihn gewartet. Ruf die Spurensicherung an, Ron.« Er schaute zur Eingangstür, in deren Rahmen der angetrunkene Nachbar stand. Dessen entsetzter Blick war starr auf die reglose Gestalt am Boden gerichtet, seine Lippen zuckten, als ob er etwas sagen wollte, aber seine Stimmbänder schienen ihm nicht zu gehorchen.

Ron Harris tippte auf seinem Handy herum, dann hob er es an sein Ohr. Owen Burke drückte sich hoch und ging zu dem erschütterten Mann hin, der seinen Blick nicht von dem Leichnam loseisen konnte. »Wie sah der Mann aus, der auf Calhoun wartete?«

Der Bursche zuckte zusammen, er schaute den Agent an wie ein Erwachender, und murmelte: »Ich – ich habe ihn nicht so genau gesehen. Lediglich durch den Spion ...« Der Mann kratzte sich am stoppelbärtigen Kinn. »Ich schätze ihn auf Mitte zwanzig. Er hatte dunkle Haare, die bis auf die Schultern reichten. Ich glaube, er war mit einer Jeans bekleidet. Ja, es war eine Jeans. Und er trug ein weißes T-Shirt sowie eine Jeansjacke.«

»Sie haben also nicht mit ihm gesprochen.«

»Nein. Ich – ich schaute nur durch den Spion in meiner Tür, als ich hörte, dass jemand an Calhouns Tür läutete.«

Harris hatte das Telefonat mit der SRD beendet und das Mobiltelefon in die Jackentasche geschoben. Er hatte vernommen, was Calhouns Nachbar von sich gegeben hatte und sagte: »Hört sich nach Max Connors an.«

»Ausgesprochen«, murmelte Owen Burke. Er wandte sich an den angetrunkenen Burschen: »Ich bitte Sie, morgen Früh um 9 Uhr im Bundesgebäude an der Federal Plaza zu erscheinen. Und jetzt seien Sie so freundlich, und suchen Sie Ihre Wohnung auf.«

Seine letzten Worte duldeten keinen Widerspruch. Der Mann nickte, wollte etwas sagen, überlegte es sich aber anders und machte kehrt. Gleich darauf klappte hinter ihm die Tür seines Apartments zu.

45 Minuten später erschienen die Beamten der Spurensicherung, mit ihnen kam auch der Coroner. Der Teamleiter sicherte Burke zu, ihn über das Ergebnis der Spurensicherung zu unterrichten, dann verließen die beiden Special Agents die Wohnung, denn sie wären den Spezialisten nur im Weg gestanden.

In dem Moment, als sich Owen Burke auf den Beifahrersitz des Dodge schwang, klingelte sein Handy. Er holte es aus der Jackentasche und ging auf Empfang. Es war Pat Morgan. Sie sagte: »Max hat sich bei mir gemeldet. Er liegt im Krankenhaus. Bei ihm wurden Herzrhythmusstörungen festgestellt und man hat ihn zur Beobachtung stationär aufgenommen.«

»Er liegt im Krankenhaus!«, echote der Special Agent verdutzt. Er musste die Nachricht erst einmal verarbeiten.

»Ja. Seit dem Nachmittag. Er befindet sich im Downtown Hospital in der William Street.«

Burke bedankte sich, und nachdem er das Handy wieder in die Tasche gesteckt hatte, sagte er: »Sieht aus, als wäre Connors nicht der Mörder von Calhoun. Er wurde am Nachmittag mit Herzproblemen im Downtown Hospital aufgenommen.«

»Und jetzt willst du dorthin, nicht wahr?«

»Ja. Die ganze Angelegenheit erscheint mir reichlich mysteriös. Ich bin überzeugt davon, dass die drei Morde in der 17th Street und die Ermordung Robert Calhouns in einem engen Zusammenhang zueinander stehen. Max Connors spielt eine Rolle in dieser Inszenierung. Die Frage ist, was Calhoun heute Abend bei ihm wollte. Und wer ist der Mann, dessen Beschreibung auf Max Connors zutrifft?«

Ron Harris startete den Dodge.

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