Читать книгу 13 Extra Urlaubsmorde August 2019 Krimi Sammelband 13002 - Pete Hackett - Страница 16

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Max Connors lag in der Kardiologie. Man hatte ihm ein Langzeit-EKG verpasst, außerdem war er an einem Pulsmessgerät angeschlossen. Seine Arme befanden sich bis zu den Ellenbogen unter der Zudecke. In dem Überwachungsraum lagen drei weitere Patienten. Mit trüben Augen schaute er von einem der Special Agents zum anderen. Ein Arzt begleitete Burke und Harris.

»Wie geht es Ihnen, Mister Connors?«, fragte Owen Burke.

»Es geht«, murmelte der Patient. »Mir war plötzlich so übel am Nachmittag. Und da ich schon von klein auf Herzprobleme hatte ...«

»Er darf sich auf keinen Fall aufregen!«, mahnte der Arzt.

»Keine Sorge«, murmelte Owen Burke. Und an Connors gewandt sagte er: »Ich möchte Ihre Hände sehen, Mister Connors.«

»Weshalb?«

»Zeigen Sie mir sie einfach.«

Connors zog beide Hände unter der Bettdecke hervor und hielt Owen Burke die Handflächen hin.

»Umdrehen!«, gebot der Special Agent.

Max Connors befolgte die Aufforderung. Seine Handrücken wiesen weder Kratzer noch die Spuren davon auf.

»Danke«, murmelte Burke.

Connors ließ die Hände sinken, schob sie aber nicht wieder unter die Bettdecke. »Zufrieden?«, fragte er mit lahmer Stimme.

»Wir kommen von Robert Calhoun«, ergriff Burke noch einmal das Wort. »Er wollte Sie gegen 19 Uhr in Ihrer Wohnung besuchen.«

»Er ist ein guter Bekannter von mir.«

»Er war ... Calhoun war ein guter Bekannter von Ihnen. Er ist tot. Nachdem er Sie nicht antraf, fuhr er zu seiner Wohnung. Und dort wartete der Mörder auf ihn.«

Connors starrte den FBI-Mann an. In seinem Gesicht zuckten die Muskeln. Ansonsten schien er kaum betroffen oder irgendwie erschüttert zu sein.

»Wir haben eine Beschreibung des Mörders«, fuhr Burke fort. »Eine Beschreibung, die auf Sie zutrifft wie die Faust aufs Auge.«

»Nun, ich lag hier im Bett und war an das EKG sowie das Blutdruckmessgerät angeschlossen. In New York gibt es sicher tausend Männer und mehr, auf die meine Beschreibung passt.« Connors Stimme wurde einige Töne schärfer. »Was wollen Sie überhaupt? Langsam werde ich das Gefühl nicht mehr los, dass Sie mir unbedingt etwas am Zeug flicken möchten. Aber ich muss Sie enttäuschen. Ich habe weder mit den drei Leichen in meinem Keller etwas zu tun, noch mit dem Bankraub am 3. Juli, noch habe ich heute Calhoun erschossen.«

»Woher wissen Sie denn, dass er erschossen wurde?«, kam es wie aus der Pistole geschossen von Burke.

»Sagten Sie das nicht eben?«

»Nein.«

»Nun ja, möglicherweise ... Ach was, ich bin einfach davon ausgegangen. Daraus können Sie mir sicher keinen Strick drehen, so gerne Sie das vielleicht möchten.«

»Ich will Ihnen keinen Strick drehen«, erwiderte Owen Burke ruhig. »Doch glauben Sie mir: Wenn Sie etwas mit der Sache zu tun haben, dann bringe ich Sie ins Zuchthaus. Das ist ein Versprechen.«

Connors verzog geringschätzig den Mund.

»Ich glaube, das reicht!«, mischte sich der Arzt mit barscher Stimme ein. »Ich sagte doch ...«

»Schon gut«, unterbrach ihn Owen Burke wenig höflich. »Nur noch eine Frage, Mister Connors: Waren Sie heute mit Ihrem Fahrrad in der Arbeit?«

Jetzt zeigte sich in Max Connors Gesicht Unruhe. »Was hat das damit zu tun?«

»Sie haben uns angelogen!«, erklärte Burke unverblümt. »Als Sie am Morgen des 13. Juli in den Keller gingen, wollten Sie gar nicht Ihr Fahrrad holen. Denn Sie fahren seit zwei Jahren mit der Subway zur Arbeit.«

Die Unruhe, die Connors verströmte, verstärkte sich. Es stand ihm ins Gesicht geschrieben, dass er krampfhaft nach einer Antwort suchte. Schließlich sagte er: »An jenem Morgen wollte ich tatsächlich mit dem Rad fahren.« Und dann zeigte er sich wieder trotzig. »Das Gegenteil werden Sie mir kaum beweisen können.«

»Es sind vier Dinge, die Sie verdächtig machen, in die Sache sowohl mit dem Bankraub als auch der Ermordung der drei Männer involviert zu sein, Mister Connors«, sagte Burke mit klarer, präziser Stimme. »Am Tag, als der Banküberfall durchgeführt wurde, lagen Sie angeblich mit einer Erkältung im Bett. Nicht ganz zwei Wochen später liegen drei erschossene Männer in Ihrem Keller. Sie haben uns belogen, als Sie erzählten, dass Sie an jenem Morgen ihr Fahrrad aus dem Keller holen wollten, um damit zur Arbeit zu fahren. Und heute Abend ist ein Mann aus Ihrem Freundeskreis ermordet worden. Haben Sie nicht auch den Eindruck, dass sich der Strick um Ihren Hals immer enger zusammenzieht?«

»Lassen Sie mich in Ruhe!«, begehrte Connors auf. »Ich habe mit alledem nichts zu tun. Was mein Alibi für den 3. Juli angeht ...«

Burke winkte ab. »Es wäre nicht das erste Alibi, das Tätern von irgendwelchen Angehörigen oder Bekannten fälschlicher Weise bescheinigt wurde.«

Burke wandte sich, ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ab und ging zur Tür. Ron Harris folgte ihm. Auf dem Korridor sagte Harris: »Was den Mord an Calhoun betrifft, ist sein Alibi bombenfest. Da beißt die Maus keinen Faden ab.«

»Und er ist mit Sicherheit auch nicht der Mann, der bei dem Handgemenge mit dem Bankangestellten am 3. Juli am Handrücken verletzt wurde. Wir können uns also eine Überprüfung seiner DNA sparen.«

Harris ergriff noch einmal das Wort. »Ich gebe dir aber recht, wenn du der Auffassung bist, dass Connors unser Hauptverdächtiger ist – ganz abgesehen davon, dass er unser einziger Verdächtiger ist. Eine derartige Anhäufung von Zufällen gibt es nicht. Also hat er die Finger im Spiel.«

»Und wir werden es beweisen.« Owen Burke sprach es voller Entschlossenheit. »Und jetzt fahren wir zu Pat Morgan. Morgen erwirken wir einen richterlichen Beschluss für eine Wohnungsdurchsuchung bei Max Connors. Vielleicht finden wir die Tinktur, die Gamma-Hydroxy-Buttersäure enthält. Dann hätten wir den Burschen am Haken.«

13 Extra Urlaubsmorde August 2019 Krimi Sammelband 13002

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