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8. Der Liebe Gott und der Teufel

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(nach dem Buch Hiob)

Einst lebte im Lande Us ein Mann mit Namen Job. Er war fromm und rechtschaffen und gottesfürchtig und dem Bösen feind. Er hatte ein schönes Weib, sieben Söhne und drei Töchter, und sein Reichtum war unermesslich.

Doch da geschah’s an jenem Tage: Die Gottessöhne kamen und stellten sich vor dem Herrn auf. Mit ihnen kam auch der Satan.

Da sprach der Herr zu Satan:

„Woher kommst du?“

Der Satan gab dem Herrn zur Antwort:

„Ich komme von einem Streifzug auf der Erde, von einer Wanderung auf ihr.“

Da sprach der Herr:

„Hast du gemerkt, dass Job, mein Knecht, nicht seinesgleichen auf der Erde hat, ein Mann, so fromm und rechtschaffen, so gottesfürchtig und dem Bösen feind?“

Darauf erwiderte Satan:

„Ist Job umsonst so gottesfürchtig? Hast Du nicht ihn, seine Familie, sein Haus und sein Gut umhegt? Und seine Arbeit hast Du gesegnet, dass sein Besitz sich mehrte. Aber führe nur einen einzigen Schicksalsschlag gegen ihn: dann wirst Du sehen, wie er Dich ‚segnet‘. Wollen wir wetten? Um seine Seele?“

Da sprach der Herr zu Satan:

„So sei es denn! Ich gebe dir alles in die Hand, was er hat! Nur ihn selbst rühre nicht an!“

Satan hatte nun auf einmal etwas, was ihm ein frommer Christ wohl nie zugetraut hätte, nämlich Gewissensbisse, weil er Job dadurch auf die Probe stellen sollte, dass er ihm Leid antat. Normalerweise war er es als Satan gewohnt, die Menschen durch Sex oder Geld zu verführen, so dass sie jedenfalls ihre Freude am Sündigen hatten – mindestens scheinbar. Aber das, was der Herr jetzt vorgeschlagen hatte, gefiel ihm überhaupt nicht. Nur die Aussicht, dass der Herr alles wieder gut machen würde, nahm dem Satan jeden Zweifel an seinem Tun: Er schickte Soldaten aus dem Nachbarland, die Jobs Familie abschlachteten, sein Haus zerstörten und seinen Besitz raubten.

Daraufhin jammerte Job gar sehr. Er hob die Hände zum Himmel und rief:

„Gepriesen sei Herr! Habe ich so schwer gesündigt, dass Du, mein Gott, mir dies alles antust?“

Am liebsten wäre Satan zu ihm gegangen und hätte ihn gefragt, warum er den Herrn preist, wo dieser ihn doch ganz überflüssigerweise auf eine so harte Probe stellte, und dies alles im Rahmen einer Wette. Aber er verkniff sich das, denn er erkannte, dass Leute wie Job für die Hölle nicht geeignet waren. Was sollte er dort mit Menschen anfangen, die dauernd rufen würden:

„Gepriesen sei der Herr, der mich hier eingeliefert hat!“

So verzichtete er großzügig auf Jobs Seele.

Der Herr aber entschädigte Job für alles, was ihm genommen worden war. Er schenkte ihm noch größere Reichtümer und ein viel prächtigeres Haus. Auch entsandte er ihm ein noch herrlicheres Weib, das ihm auch wieder sieben Söhne und drei Töchter gebar. Die Töchter waren berühmt wegen ihrer außerordentlichen Schönheit und hießen: „Täubchen“, „Wohlgeruch“ und „Schminkhörnchen“. Und wer’s nicht glaubt, kann alles in der Bibel im Buch Hiob nachlesen.

Moral: Wenn Du Dein Nachtgebet sprichst, bitte den Herrn, dass er Dir solche Prüfungen erspart, es sei denn, Du wünscht Dir ein schöneres Weib für eine harmonische Zweitehe.

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