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3. Die Bibel: Hintergrundwissen

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Während wir im Alten Testament öfter einmal einen Blick in das Leben droben im Himmel werfen dürfen, ist das im Neuen Testament anders: Wir erfahren relativ wenig über das, was sich vor der Geburt Jesu im Himmel abgespielt hat. Wie mag das wohl gewesen sein? Die wenigsten denken darüber nach und wenn sie es doch tun, hat jeder so seine eigenen Vorstellungen: Manche davon mögen vielleicht etwas blasphemisch klingen, aber so etwas kann schon vorkommen, wenn man von der Bibel im Stich gelassen wird und seiner Phantasie freien Lauf lässt:

Gottvater saß auf einer weißen Wolke im obersten Bereich des Himmels. Die Wolke begann langsam, sich grau zu färben – ein Zeichen dafür, dass sich da oben etwas zusammenbraute. Gottvater beugte sich vor, rief einen Engel aus der Botenabteilung herbei und sagte:

„Hol’ mir mal bitte meinen Sohn hierher!“

Der Botenengel schwirrte davon in den entferntesten Winkel des Himmels, wo Jesus im Kreise von allerliebsten Engeln zarten Harfenklängen lauschte.

„Dein Vater will dich sprechen“, posaunte der Botenengel in dieses idyllische Beisammensein.

„Muss es gleich sein?“ fragte Jesus, für den diese Unterbrechung des Konzerts wie ein entsetzlicher Misston klang.

„Sonst hätte er mich ja wohl nicht hergeschickt“, erwiderte der Botenengel etwas schnippisch.

Jesus verließ also mit einem wehmütigen Blick auf die Engelsschar seinen Himmelswinkel und erschien bei seinem Vater. Dieser kam gleich zur Sache:

„Ich muss mit dir reden, Sohn: Schau mal hinunter!“

Er schob eine größere Regenwolke zur Seite, und beide blickten auf die Erde hinab.

„Wieso?“ fragte Jesus. „Es ist doch alles wie immer.“

„Das ist es ja eben: Lauter dreiste Sünder. Du glaubst gar nicht, wie ich mich über diese Unverschämtheit aufregen muss.“

„Da kann ich dich nun wieder gar nicht verstehen: Du hast die Menschen doch so gemacht – als Sünder.“

„Das schon!“ erwiderte Gottvater. „Aber ich habe versucht, sie zu erziehen. Erst habe ich sie aus dem Paradies vertrieben. Dann habe ich die ganze Menschheit bis auf Noah mit der Sintflut ertränkt und gehofft, nun würde alles besser. Aber leider ist alles wieder so wie vorher.“

„Dann mach's doch wieder so wie damals: Spül' alles weg! So könntest du deine Schöpfung mit völlig fehlerfreien Menschen erneuern.“

„Nein!“ sagte Gottvater entschieden. „Das kommt nicht in Frage. Damals habe ich versprochen, dass sich so etwas nicht wiederholen wird. Man muss sich nun einfach mal etwas anderes einfallen lassen, so haben der Heilige Geist und ich es jedenfalls entschieden.“

„Na dann bin ich ja schon überstimmt. Warum also hast du mich dann noch rufen lassen?“

„Weil wir dich für unseren Plan brauchen!“

„Und wie soll der aussehen?“ fragte Jesus.

„Also wir schicken dich auf die Erde.“

„Soll ich gleich gehen?“

„Immer langsam, mein Sohn! Du wirst erst einmal in Bethlehem als Kind von einer Jungfrau geboren.“

„Ist euch da nichts Besseres eingefallen? Jungfrauengeburten hat es in dem Teil der Welt ja schon früher gegeben und zwar sehr oft.“

„Ja, das nutzen wir aus. Die Menschen wissen schon, dass eine solche Geburt ein Zeichen für etwas ganz Besonderes ist.“

„Und wie soll’s dann weiter gehen?“ erkundigte sich Jesus, der langsam begann, Schlimmes zu befürchten.

Deshalb entschloss sich Gottvater, gleich mit der ganzen Wahrheit herauszurücken:

„Du wirst rund 30 Jahre unter den Menschen leben und ein bisschen Reklame für uns machen. Dann wirst du gekreuzigt, auf dass mit deinem Blut die Sünden der Menschheit getilgt werden.“

Jesus glaubte, nicht recht gehört zu haben:

„Das kann doch wohl nicht wahr sein!“

„Doch, es ist wahr!“

„Und warum vergibst den Menschen nicht einfach so?“ wollte Jesus wissen.

„Weil der Heilige Geist und ich beschlossen haben, mit deinem Tod ein Zeichen zu setzen. Wir wollen den Menschen zeigen, dass ich mein Liebstes, also meinen Sohn, für sie opfere.“

„Auf der Erde würdest du für so eine Idee eingesperrt.“

„Aber bei uns gelten eben andere Maßstäbe. Das werden die Menschen verstehen.“

„Das kann ich nicht glauben. Außerdem möchte ich doch Zweifel am Nutzen des Unternehmens anmelden. Die Menschen werden auch dann noch weiter sündigen wie bisher. Das kann ich dir jetzt schon prophezeien. Sogar deine Elitetruppe, die Jesuiten, wird ihre Zöglinge missbrauchen.“

„Der Heilige Geist, der uns drei leitet, hat alles geprüft und für gut befunden – und so wird es geschehen.“

Und tatsächlich: So geschah das Unfassbare.

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