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2. Bibelfortsetzung

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Als der Herrgott vom Himmel auf die Menschheit herabblickte, fand er keinen Gefallen an ihr. Eigentlich müsste er eine zweite Sintflut über das Menschengeschlecht hereinbrechen lassen, fand er, aber dann erinnerte er sich daran, dass er seinen Zorn im Zaume halten wollte – so hatte er es damals versprochen. Eine neue Sintflut war auch nicht nötig, weil der Herrgott sah, dass die Menschen dabei waren, sich selbst zu vernichten. Und eines Tages war es dann so weit: In einem Labor in den USA waren neue Viren als biologische Waffe gezüchtet worden. Durch eine kleine Unachtsamkeit entwichen einige dieser Viren aus dem Sicherheitsbereich. Sie vermehrten sich ungeheuer und breiteten sich über die ganze Welt aus. Kein einziger Mensch überlebte.

Der Herrgott vermisste die Menschen, die seine Hauptbeschäftigung gewesen waren. Und so entschloss er sich zu einem Neubeginn. Weil er mit den Menschen keine gute Erfahrungen gemacht hatte, sah er sich unter den anderen Lebewesen um. Da fielen ihm die Ameisen auf, die ein bescheidenes, arbeitsames Leben führten. Und so beschloss er, diese Tiere an Stelle der Menschen als seine Lieblingsgeschöpfe besonders heraus zu heben: Er hauchte ihnen eine Seele ein und schuf für sie ein kleines Paradies, in welches er wiederum ein winziges „Bäumchen der Erkenntnis“ pflanzte. Genauso wie damals bei Adam und Eva verbot er den Ameisen ausdrücklich, Früchte von diesem Baum zu essen.

Natürlich war es wieder ein weibliches Wesen, wenn freilich auch nur ein kleines Tierchen, das neugierig darauf war, welche Erfahrungen ihr der Genuss dieser Früchte bringen würde. Und so schlüpfte das Ameisenweibchen heimlich durch ein winziges Loch, das unverschämterweise von einem Wurm hinein gebohrt worden war, in das Innere einer Frucht und begann zu fressen.

Wir ahnen natürlich, dass es Luzifer war, der hier in Gestalt eines Wurmes sein Unwesen getrieben hatte. Und wir sind auch nicht überrascht darüber, wie es weiter ging: Eine zweite Ameise männlichen Geschlechts war dem Weibchen gefolgt und ließ sich ebenfalls das Fruchtfleisch schmecken. Alles, was nun geschah, war, dass die Frucht faulte und mit einem lauten „Platsch“ zu Boden fiel. Dadurch wurde der Herrgott auf diesen Frevel aufmerksam.

„Strafe muss sein!“ sprach er und ließ die Ameisen von einem Engel mit flammendem Schwert aus dem Paradies vertreiben. Dann sah er zu seinem Sohn Jesus hinüber und sagte:

„Ich glaube, jetzt geht alles wieder von vorne an.“

„Nein“, antwortete Jesus, der an seine Kreuzigung dachte, „nicht schon wieder! Diesmal musst du ihnen schon so vergeben.“

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