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Kapitel 13

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Abschlussfeier des Lehrgangs, 24. November 2017. Nach der Festansprache des Präfekten werfen wir unsere Schirmmützen in die Luft. Gleich darauf stellt mir Mickaël seine Freundin und seine Eltern vor. Mein eigener Vater fühlte sich wieder einmal provoziert, als ich ihn zu dieser Feier eingeladen habe. »Ich denke gar nicht daran, Weißmützchen!«, hat er nur geknurrt.

Ich habe den 27. Platz unter 54 erfolgreichen Abgängern erreicht, unauffällig in der Mitte, durchgerutscht in der Menge. Diese Platzierung hat sowieso keinen Einfluss auf die weitere Laufbahn bei der Polizei.

Und jetzt ist es amtlich – ich bin ein Flic. An der Uniform und auf den Schulterstücken die kobaltblauen Säume eines ADS, einer von vielen in der Menge der Versammelten. Inzwischen kenne ich die Dienstgrade der Polizei längst auswendig. Über mir als kleinem ADS kommt zuerst der gardien de la paix, der reguläre Wachtmeister. Über dem stehen der Unterbrigadier, der Brigadier, der Chefbrigadier, der Major, darüber der Kapitän und der Kommandant. Auf dem Gipfel dieser Pyramide thront der Kommissar.

Jetzt muss ich nur noch wissen, wo ich meine erste Stelle antreten soll. Keine Ahnung, wohin mich die Winde der Polizeiverwaltung tragen werden.

*

Vier Tage darauf werden diejenigen unter uns frischgebackenen Hilfspolizisten, die sich für einen Posten in der Stadt und im Großraum Paris beworben haben, darunter auch ich, in einen Hörsaal der Polizeipräfektur zusammengerufen. Jetzt erfahren wir endlich, welche Stellen uns zugewiesen werden.

»In den letzten 20 Jahren waren 4500 ADS in Paris eingesetzt, von denen 44 Prozent in der Folge den Aufstieg zum regulären Polizisten geschafft haben.«

Ich höre Major Castro nur mit halbem Ohr zu, nervös vor Anspannung wegen meiner ersten Stelle. Die Veranstalter machen es spannend.

»Wenn Sie Ihren Posten antreten, denken Sie daran, ein Vorhängeschloss für den Spind mitzubringen«, rät uns ein anderer Polizist, der unten vor dem Podium steht, neben dem Major. »Bei der Polizei gibt es nämlich keine Diebe, sondern nur Bestohlene …«

Endlich fängt der Major an, die Liste mit der Postenzuweisung zu verlesen, in alphabetischer Reihenfolge. Ich warte gespannt.

»Gendrot?«

»Hier!«

»Für Sie haben wir die psychiatrische Ambulanz der Polizeipräfektur Paris. Sie werden nicht abgeholt, Anreise auf eigene Kosten.«

Ab ins Irrenhaus? Was soll das denn? Na großartig. Mein Traum, mich undercover in ein Polizeirevier einzuschleusen, löst sich ins Nichts auf.

Bulle

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