Читать книгу 5 Romane Auswahlband Ärzte und Schicksale Februar 2019 - A. F. Morland - Страница 15
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ОглавлениеDer Tisch war festlich gedeckt, als Dr. Torben Lorentz pünktlich bei seiner Liebsten erschien. Nicola setzte ihm köstlich schmeckende Tournedos mit Kartoffelkroketten vor. Es gab einen hervorragenden Grauburgunder dazu, und in lichtblauen Keramikständern brannten auberginefarbene Kerzen.
Als Nicola den Nachtisch servierte und Torben dabei unendlich verliebt ansah, konnte er die Frage nicht länger zurückhalten: „Was wird hier eigentlich gefeiert, Liebes?“
Sie hob leicht die Augenbrauen. „Später.“
„Wozu spannst du mich auf die Folter?“
„Nur wenn du brav alles aufisst, was ich dir vorsetze, wirst du von mir mit einer guten Nachricht belohnt.“
Er löffelte das Pfirsichsorbet. Es schmeckte hervorragend – wie alles, was Nicola auf den Tisch brachte. Sie war nicht nur eine großartige Ärztin, sondern auch eine sehr gute, ideenreiche Köchin.
Sobald Torbens Schale leer war, schob er sie demonstrativ von sich und sagte: „So – und nun die Nachricht.“
„Noch Kaffee?“
Er schüttelte den Kopf. „Ist schon zu spät für mich.“
„Einen Cognac zur Verdauung?“
„Treibe es bitte nicht auf die Spitze, Nicola“, warnte er sie. Er griff nach ihr und zog sie auf seine Knie. „Es ist soweit. Die Stunde der Wahrheit ist gekommen.“
„Ich war heute bei Sven“, begann sie.
„Du hast ihn besucht?“
„Ich habe mich von ihm untersuchen lassen.“
„Fehlt dir etwas?“ Sofort wirkte er besorgt.
„Im Gegenteil.“
„Ich verstehe nicht.“
„Meine Güte, hast du eine lange Leitung.“
Er war verwirrt. „Dann hilf mir doch.“
„Dr. Sven Kayser ist nicht nur praktischer Arzt, sondern auch …“
„Geburtsh … Nein!“
Nicola lachte. „Ja.“
„Nein!“
Nicola lachte lauter. „Doch!“
„Du – du meinst … Ich meine … Du willst damit doch nicht etwa sagen …“
„Doch, genau das möchte ich sagen.“ Sie nahm sein scharf geschnittenes Gesicht zwischen ihre Hände. „Dass ich schwanger bin.“ Sie küsste ihn auf den Mund. „Dass ich ein Baby bekomme.“ Sie küsste ihn wieder. „Dass du Papa wirst.“ Sie küsste, küsste, küsste ihn …
Und er war so perplex, dass er vergaß, ihre Küsse zu erwidern. „Wir – wir werden Eltern …“, stammelte er. „Du – du wirst Vater, ich werde Mutter … Ich – ich meine natürlich umgekehrt … Herrje, in meinem Kopf herrscht ein ganz fürchterliches Durcheinander. Ich bin ja so glücklich, Nicola, so unvorstellbar glücklich. Und ich liebe, liebe, liebe dich ganz wahnsinnig!“
„Nichts höre ich lieber als das“, gab sie strahlend zurück.
„Jetzt wird natürlich geheiratet, das ist dir doch wohl klar“, sagte Dr. Torben Lorentz. „Unser Sohn – unsere Tochter … Was immer es wird … Unser Kind soll von Anfang an in geordneten Verhältnissen aufwachsen. Oder denkst du anders darüber?“
Nicola schmiegte sich an ihn. Ihr Körper war angenehm weich und warm. „Nein, Liebster“, flüsterte sie, „ich bin ganz deiner Meinung.“
„Ein Baby!“ Torben fuhr sich mit der Hand über die Augen. „Wann ist das denn passiert?“
„Nach Svens Grillparty.“
Torben griente. „Unser Freund hätte uns nicht so gut füttern sollen. Das verlieh uns Kräfte …“
Nicola kicherte. „Die wir zu nutzen wussten.“