Читать книгу Strand Krimi Paket: Auch Mörder unter den Freunden - Thriller Sommer 2020 - A. F. Morland - Страница 19
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ОглавлениеAm nächsten Morgen saßen wir alle etwas müde im Besprechungszimmer unseres Chefs.
Dave Oaktree erläutert uns die Ergebnisse der ballistischen Untersuchung nach dem die Waffen der Killer bereits bei mehreren bisher nicht aufgeklärten Schießereien im Drogenmilieu verwendet worden. „Vor drei Monaten wurde mit der Waffe von Rick Mendoza ein Mann namens Saul Turner umgebracht. Turner betrieb bis dahin ein Wettbüro in der 113. Straße Ost, von dem wir annehmen, dass James Gutierrez dort stiller Teilhaber ist."
„Versucht da vielleicht jemand, die Organisation des Wäschers von Harlem zu zerschlagen?", fragte Mister McKee.
Unser Innendienstler Max Carter meldete sich jetzt zu Wort. „In der Avenue A hat es vor vier Wochen ein Feuer in der Nobeldisco The Sunset gegeben."
Mister McKee hob die Augenbrauen. „Lassen Sie mich raten, Max! The Sunset gehört zu James Gutierrez´ Läden!"
„In diesem Fall ist er sogar ganz offiziell der Besitzer, ohne sich durch einen Strohmann zu tarnen", berichtete Max.
„Wer will da noch an Zufälle glauben", sagte Milo.
Die Frage war, ob der Mord an Ray Azzaro damit in Zusammenhang stand oder nicht. Er passte ins Muster, war aber von einem anderen Täter verübt worden.
„Noch eine interessante Einzelheit", ergänzte Max Carter seine bisherigen Ausführungen. „Rick Mendoza und Robin Carlos haben beide Haftstrafen wegen Drogendelikten und diversen Körperverletzungen hinter sich. Die Verteidigung lag in den Händen der Kanzlei Watson & Partners."
Ich pfiff durch die Zähne
„Ich habe das Gefühl, dass wir Watson und seinen ehemaligen Kanzleipartnern noch mal einen Besuch abstatten müssen.“
Mister McKee wandte sich in meine Richtung.
„Wie wäre es, wenn Sie und Milo dies übernehmen, Jesse? Nehmen Sie sich auch die Partner vor. Vielleicht ist von denen ja jemand gesprächiger als Watson.“ Mister McKee wandte sich an Clive und Orry. „Kümmern Sie beide sich bitte noch einmal um Gutierrez. Organisieren Sie eine Beschattung rund um die Uhr. Der Kerl hält bisher einen zu großen Teil seines Lebens vor uns verborgen. Wir wissen noch nicht einmal, wo er in der letzten Nacht geschlafen hat, mit wem er zusammenlebt und so weiter... Sie bekommen ausreichend Personal für diese Maßnahme."
„Bislang wissen wir noch nicht einmal, wo sich Gutierrez gegenwärtig aufhält!“, gab Orry zu bedenken.
„Aber er kann nicht andauernd in Deckung bleiben, wenn er seine Geschäfte weiter führen will“, erklärte Mister McKee. „Er muss sich in dem einen oder anderen seiner Clubs und was sonst noch so betreibt, zeigen. Früher oder später jedenfalls. Und wenn er auftaucht, möchte ich dass er nicht wieder aus den Augen gelassen wird! Keinen Schritt!“
„Und was ist mit Benny Duarte?", erkundigte sich Jay Kronburg.
Mister McKee atmete tief durch.
„Das Problem ist, dass zwar jeder Wichtigtuer in East Harlem zu wissen glaubt, dass der Kerl Dreck am Stecken hat, aber bislang ist es uns einfach nicht gelungen, genug an Beweisen und Indizien zu sammeln, um ein Verfahren gegen ihn zu eröffnen. Das mag auf Dauer frustrierend sein, aber lassen Sie sich zum Trost gesagt sein, dass unsere Kollegen von der Steuerfahndung bei Duarte bislang ebenso auf Granit gebissen haben wie die DEA."
„Dann sollte sich das schleunigst ändern", knurrte Jay Kronburg.
Mister McKee nickte und stimmte vehement zu. „Bitte, versuchen Sie Ihr Glück, Jay. Aber setzen Sie sich vorher mit Nat in Verbindung." Mister McKee blickte auf die Uhr an seinem Handgelenk. „Eigentlich sollte er längst hier sein. Wird wohl im Stau stecken geblieben sein."
Unser Kollege Nat Norton war studierter Betriebswirt und ein Experte, wenn es darum ging, Geldströme zu verfolgen. Im Bereich des organisierten Verbrechens waren derartige betriebswirtschaftliche Kenntnisse oft genug die Voraussetzung, um Erfolge erzielen zu können.
In diesem Augenblick öffnete sich die Tür zu Mister McKees Besprechungszimmer.
Es war Mandy, die Sekretärin unseres Chefs. Sie trug ein Tablett mit dampfenden Kaffeebechern herein. Nur Augenblicke später erfüllte der Duft ihres im gesamten Bundesgebäude berühmten Gebräus den Raum.
„Tut mir leid, dass es heute etwas länger gedauert hat, aber ich musste erst noch frisches Kaffeepulver besorgen", entschuldigte sie sich.
Allzu viel Zeit blieb uns allerdings nicht, um das unverwechselbare Aroma von Mandys Kaffee zu genießen.