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Wir riefen Kollegen herbei. Sie sollten ermitteln, ob uns jemand von der anderen Straßenseite beobachtete. Es gab allerdings noch eine andere mögliche Erklärung dafür, dass unser Gegner über das, was in Mister McKees Apartment geschah, so gut Bescheid wusste.

Ich nahm mir systematisch alle Lampenschirme, den Telefonhörer und andere typische Stellen zu, an denen Wanzen bevorzugt angebracht wurden. Und ich wurde schnell fündig.

Ich hielt das kleine, daumennagelgroße elektronische Abhörgerät empor.

Milo und Mister McKee verstanden sofort.

Es wurde kein Wort mehr gesprochen.

Wir gingen hinaus auf den Flur. Von dort aus riefen wir per Handy die Scientific Research Division.

"Die sollen sich mein Apartment mal gründlich vornehmen", meinte Mister McKee.

"Sie können hier nicht bleiben, Sir", erklärte ich. "Diese Wanze - und wer weiß, ob es die einzige ist! - kam ja nicht von allein in Ihre Wohnung! Unser Gegner war dort drin..."

"...und hat hoffentlich irgendeine Spur hinterlassen!", mischte sich Milo ein.

Ein Haar, ein Speichelrest, eine Textilfaser - all das konnte uns ein ganzes Stück weiterbringen.

Als wir die Eingangshalle des Apartmenthauses erreicht hatten, sprach ich einen der uniformierten S-Guards an, die hier für Sicherheit sorgten.

Der Wachmann saß in einem gläsernen Büro und überwachte auch die Videoanlage.

Wir hielten ihm unsere Ausweise entgegen.

"Was ist denn passiert?", erkundigte sich der Wachmann.

"In Mister McKees Apartment ist jemand eingedrungen", sagte ich. "Sie führen hier eine Video-Überwachung durch..."

"Ja."

"Das heißt, es kann niemand das Haus betreten, ohne aufgenommen zu werden."

"Das ist richtig."

"Und wie lange reichen diese Aufzeichnungen zurück?"

"48 Stunden. Danach werden die Bänder gelöscht, sofern uns nicht irgendein Vorfall gemeldet wird."

"Ich möchte Sie bitten, uns sämtliche Bänder auszuhändigen", ließ sich nun Mister McKee vernehmen. Der Wachmann nickte. "Okay, Sir... Wie Sie wollen."

Wir wussten nicht, seit wann sich die Wanze in Mister McKees Wohnung befunden hatte. Möglicherweise war das bereits seit Wochen der Fall, dann brachten uns die Video-Bänder nicht weiter. Aber möglicherweise hatten wir ja Glück, und auf den Bändern war jemand zu sehen, der in das vage Bild passte, das wir uns bisher von dem Attentäter gemacht hatten.

Der S-Guard machte sich daran, die Bänder zusammenzusuchen.

"Ihnen ist niemand aufgefallen, der Mister McKees Apartment besuchen wollte?", fragte ich.

"Nein, Sir", erklärte der Wachmann.

"Ihre Kollegen müssen wir auch noch befragen..."

"Kein Problem."

Serienkiller und Mord-Schakale: 10 Krimis

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