Читать книгу Serienkiller und Mord-Schakale: 10 Krimis - A. F. Morland - Страница 23
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ОглавлениеAgent Orry Medina betrat Jack Cerezo's Boxing Center in der Brome Street.
Kaum einer der Männer bemerkte ihn. Deren Blicke waren auf den Sparring gerichtet, wo gerade zwei schwitzende Riesen aufeinander eindroschen.
Orry sah sich den Fight eine Weile an.
Es war kein hochklassiger Kampf, dafür wurde er aber verbissen geführt. Die beiden Boxer ächzten.
"Der Narbige hat 'ne große Zukunft", meinte einer der Zuschauer. "Wenn er noch ein bisschen an seiner Technik feilt, lohnt es sich vielleicht sogar, Geld auf ihn zu setzen..."
"Ich dachte, der läuft als Verlierer..."
"Da bist du falsch informiert."
"Ich warte lieber, bis er wirklich 'nen großen Namen hat..."
"Aber dann gibt's keine guten Quoten mehr!"
"Man kann nicht alles haben!"
In diesem Moment traf der Narbige seinen Gegner mit einer Geraden. Sein Gegner taumelte. Der Narbige drosch wie von Sinnen auf ihn ein. Betreuer sprangen in den Sparring, der Schiedsrichter stellte sich dazwischen. Sie hatten ihre Mühe, den Narbigen zu bändigen...
"Hallo Orry", wisperte hinter dem G-man indianischer Abstammung jemand. Orry drehte sich, um blickte in das hagere Gesicht eines kleinen Mannes in den mittleren Jahren, der etwas von einem Wiesel hatte.
"Da sind Sie ja, Brownie!"
Eine knappe halbe Stunde war es her, da hatte Brownie Walters Agent Medina im FBI-Hauptquartier angerufen.
Brownie war Hausmeister in Cerezo's Boxing-Center.
Und unser Informant.
Er versorgte uns mit Neuigkeiten aus der Unterwelt. Die Leibwächter einiger großer Bosse trainierten hier - und Brownie, das unscheinbare Wiesel, hatte große Ohren.
Brownie stieß Orry an.
"Sehen Sie die Tür dahinten? Neben dem alten Muhammed Ali-Plakat im Glasrahmen!"
"Ja, sehe ich..."
"Folgen Sie mir in ein paar Minuten."
Brownie ging durch die Schar der Männer hindurch. Die meisten nahmen ihn gar nicht zur Kenntnis.
Dann verschwand er durch die angegebene Tür.
Orry wartete noch etwas. Er bekam gerade noch den Anfang des nächsten Trainingskampfs mit, bevor er sich schließlich ebenfalls der Tür neben dem Ali-Plakat näherte.
Dann passierte er die Tür. Durch einen langen, kahlen Flur ging er vorbei an den Toiletten und Umkleiden. Schließlich erreichte er den Hintereingang. Brownie wartete auf ihn. Er hielt eine Zigarette in der Hand, wirkte sehr nervös.
Orry blickte sich um.
Es war sonst niemand hier.
"Schießen Sie los, Brownie", verlangte Orry. "Am Telefon klang die Sache ja sehr wichtig..."
"Eigentlich würde ich lieber mit Agent Caravaggio sprechen."
"Agent Caravaggio ist im Moment nicht im Dienst. Kommen Sie, ich weiß, dass Sie den Preis etwas in die Höhe treiben wollen, aber Sie sollten es nicht übertreiben."
"Darum geht es nicht", erwiderte Brownie. "Caravaggio vertraue ich. Ich bin hier in Little Italy aufgewachsen, Caravaggio ist auch Italiener..."
"Und ich bin sein Partner. Sie können mir genauso vertrauen."
Er atmete tief durch und zögerte.
"Okay", sagte er schließlich nach einer Pause. "Hier ist eine Riesensache im Gang. Gestern Abend hat der große Andy Parese eine sehr illustre Versammlung im HEAVENLY einberufen. Ich weiß leider nicht, worum es ging, aber es muss sehr, sehr dringend gewesen sein..."
"Wer war außer dem alten Parese noch dabei?"
" 'Big Daddy' Jefferson aus Harlem , Jordanovich, Torillo und noch ein paar andere."
Orry horchte auf.
"Ray Torillo? Der Puertoricaner?"
"Ja."
"Was wissen Sie noch?"
"Nur, dass es irgendetwas mit 'dem Basken' zu tun hat..."