Читать книгу Serienkiller und Mord-Schakale: 10 Krimis - A. F. Morland - Страница 35

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Wir fuhren mit Blaulicht zum PARADISE. Unsere Agenten Patterson und Gonzales erwarteten uns bereits. Sie hatten Alexandra beschattet und waren ihr bis hier gefolgt. Jetzt warteten sie am Eingang.

Orry und Fred LaRocca postierten sich an der Ausfahrt der Tiefgarage. Zusammen mit Mister McKee betraten Milo und ich das Innere des PARADISE.

"Möchten Sie etwas trinken?", fragte uns eine schlanke Bedienung, deren Rock kaum ein Drittel ihrer Oberschenkel bedeckte.

"Tut mir leid, die Preise bei Ihnen liegen leider außerhalb dessen, was unsere Spesenabteilung genehmigen würde", erwiderte ich und und zeigte ihr meinen Ausweis.

"Genießen Sie trotzdem die Show", erwiderte die Schöne sarkastisch.

"Danke..."

Aber die Girls in den Fantasiekostümen auf der Bühne interessierten uns im Moment überhaupt nicht. Ich ließ den Blick schweifen und dann sah ich sie.

Milo hatte sie auch entdeckt.

"Da ist sie! Alexandra Berringer!"

Alexandra näherte sich in ihrem hinreißenden knöchellangen blauen Kleid einem Tisch, an dem eine Reihe Gesichter saßen, die jedem, der sich mit organisierter Kriminalität befasste, ein Begriff waren. Und die Tische daneben waren mit Leibwächtern besetzt. Alexandra blieb stehen, gewährte mir einen Blick auf ihren gebräunten, makellosen Rücken, den ihr vorne hochgeschlossenes Kleid fast vollständig frei ließ.

Dann setzte sie sich.

"Sieh an", sagte Mister McKee. "Parese, Jordanovich, Big Daddy Jefferson..."

"...und Torillo!", ergänzte Milo.

"Alles ehemalige Kunden des Hitman Allan Harker", erklärte Mister McKee.

"Torillo ist dafür eigentlich etwas zu jung", gab ich zu bedenken.

Mister McKee schüttelte den Kopf.

"Torillo hat einige Leute in seinem Clan, für die Harker früher getötet hat. Ich nehme an, dass er deswegen hier dabei ist..."

"Was glauben Sie, was da vor sich geht?"

Mister McKee zuckte die Achseln. "Irgendeine Art von Agreement." Er seufzte. "Ein Königreich für ein gutes Richtmikrofon!"

Wir bewegten uns in Richtung Bar. Von dort aus konnten wir den Tisch der Bosse gut im Auge behalten. Umgekehrt war ich mir sicher, dass man auch uns genau beobachtete.

Das Gespräch zwischen Alexandra und den Bossen war sehr schnell zu Ende.

Auf beiden Seiten waren geschäftsmäßig lächelnde Gesichter zu sehen.

"Das ging aber verdammt schnell", hörte ich Milo murmeln.

Alexandra bewegte sich katzenhaft elegant in unsere Richtung.

In Ihrem Gesicht stand so etwas wie...

...Triumph!

Mein Instinkt sagte mir, dass hier irgendetwas nicht stimmte. Fieberhaft dachte ich darüber nach, was es sein konnte.

Alexandra entdeckte mich. Ihr Gesicht erstarrte für eine Sekunde zur Maske. Sie setzte aber ihren Weg fort.

"Guten Abend, Mrs. Berringer", begrüßte ich sie.

Ihr Gesicht wurde von einer sanften Röte überzogen.

"Guten Abend, Agent Trevellian."

"So ein Zufall, Sie hier zu sehen..."

"Ich wusste gar nicht, dass G-men so gut bezahlt werden, dass sie sich das hier leisten können..."

"Ich bin ein sparsamer Mensch."

"Was Sie nicht sagen. Sie entschuldigen mich jetzt bitte..."

"Sie wollen schon gehen, Mrs. Berringer? Sie sind doch gerade erst eingetroffen?"

"Mir ist nicht gut, ich brauche frische Luft. Außerdem habe ich leider gar keine Zeit für Sie..."

"Im Gegensatz zu Mister Parese, der natürlich ein viel aufregenderer Gesprächspartner ist."

Sie sah mich an. Ihre Augen funkelten. Sie stand unter ungeheurer Anspannung, das war deutlich. Schweißperlen glitzerten auf ihrer Stirn.

Sie blickte sich um, sah noch einmal zu Pareses Tisch.

So, als sei dort irgendetwas...

Eine Bedrohung!

Sie zitterte.

Mister McKee meldete sich zu Wort. "Mrs. Berringer? Mein Name ist Jonathan D. McKee, in Special Agent in Charge und Chef des FBI-Districts New York."

Alexandra musterte ihn. Ein kaltes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. "Ich weiß", sagte sie. "Es gibt jemanden, der mir sehr viel über Sie zählt hat..."

"Allan Harker."

"Ja. Leben Sie wohl, Mister McKee. Ich habe jetzt wirklich keine Zeit mehr... Nicht einmal für den Mann, der meinen Vater unschuldig hinter Gitter gebracht hat..."

"Unschuldig?"

In diesem Augenblick wusste ich, was nicht stimmte.

Die Handtasche!

Als Alexandra sich dem Tisch der Bosse genähert hatte, hatte sie eine Handtasche dabei gehabt. Jetzt fehlte diese!

Ich wirbelte herum, stürzte ein paar Schritte vorwärts.

Ich sah die Tasche.

Sie befand sich auf dem Boden, neben dem Stuhl, auf dem Alexandra gesessen hatte.

Die Leibwächter an den Nebentischen waren bereits auf mich aufmerksam geworden. Ich sah, wie die eine oder andere Hand unter die Smokingjacke griff...

"Vorsicht!", rief ich in Pareses Richtung. "Gehen Sie..."

Der Rest meiner Warnung wurde durch das Geräusch einer mörderischen Detonation verschluckt.

Ein gewaltiger Flammenpilz fauchte empor. Der Tisch wurde buchstäblich zerrissen. Die Einzelteile in die Luft geschleudert. Schreie gellten. Menschliche Körper wurden wie leblose Puppen emporgeschleudert.

Eine mörderische Explosion.

Die Hitze war bis zu uns deutlich spürbar.

Panik entstand. Schrille Entsetzensschreie gellten durch den Saal. Ein Teil der Beleuchtung fiel aus. Die Girls auf der Bühne stoben kreischend davon.

Eine Menschenlawine setzte sich in Bewegung. Alle, die einigermaßen unverletzt geblieben waren, strebten auf den Ausgang zu. Das Personal bemühte sich gleichermaßen verzweifelt und vergebens darum, etwas Ordnung in diese Flucht zu bringen.

Ein Teil der Deckenverkleidung krachte jetzt hinunter - genau dorthin, wo gerade noch Pareses Tisch gestanden hatte.

Rauch quoll unter den Trümmern hervor.

Alexandra Berringer stand stumm da, sah dem Inferno zu.

Auf ihrem Gesicht erschien ein Ausdruck von Zufriedenheit. Er verschwand nicht einmal, als Milo ihr Handschellen anlegte und die Rechte vorbetete.

Serienkiller und Mord-Schakale: 10 Krimis

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