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Errol Reigate hatte seinen Mercedes auf den Parkplatz am Friedhof an der Ecke Water Street und Pine Street abgestellt. Bis zur Börse und der Wall Street waren es knappe 500 Yards.

Reigate legte seinen Aktenkoffer auf den Beifahrersitz und setzte sich hinter das Steuer.

Sein Handy klingelte. Reigate nahm das Gerät ans Ohr.

„Hier Reigate, was gibt’s?“

„Hier spricht Glenn Dover von Thorn Enterprises. Man hat mir gesagt, dass ich mich wegen des Sanierungsplans an Sie wenden soll.“

„Wir sprechen ein anders Mal darüber“, entschied Reigate.

„Eigentlich hatte ich gehofft, noch heute Nachmittag einen Termin mit Ihnen machen zu können, damit wir die wesentlichen Punkte besprechen und einige Positionen abklären. Schließlich ist morgen die Sitzung des Aufsichtsrats und da wäre ich gerne ungefähr darüber im Bilde, was jetzt geschehen wird.“

„Heute Nachmittag? Das ist völlig ausgeschlossen!“

„Es geht um einen dreistelligen Millionenbetrag, Mister Reigate! Meinen Sie nicht, Sie könnten Ihre Terminplanung etwas flexibler gestalten?“

„Tut mir leid, heute Nachmittag bin ich nicht verfügbar. Wir können morgen früh darüber sprechen.“

Reigate hörte, wie sein Gesprächspartner tief durchatmete. „Wie Sie meinen, Mister Reigate. Ich hoffe, dass das nicht zu knapp ist. Noch ist das Geschäft nicht unter Dach und Fach, wenn ich Sie an diesen Umstand erinnern darf.“

„Auf Wiederhören!“

Reigate unterbrach die Verbindung und schaltete anschließend das Mobiltelefon ab. Normalerweise war er rund um die Uhr erreichbar und früher hätte ihn auch nichts und niemand in der Welt davon abhalten können, Termine frei zu machen, wenn ein Hundert-Millionen-Dollar-Projekt auf der Kippe stand. Ein Konsortium wollte ihn als Sanierer eines maroden Automobilzulieferers in Newark einsetzen.

Aber inzwischen wusste Reigate, dass es Wichtigeres gab, als Geld und Erfolg.

Und im Moment gab es für ihn nichts Wichtigeres, als nach Long Island zu fahren. Etwa sechzig Meilen lagen die Hamptons entfernt. Viele gut betuchte Personen hatten dort ihre Villen direkt am Meer.

Darunter auch ein gewisser Sid Garetta.

Zur Hölle mit ihm!, durchfuhr es Reigate. Aber wenn alles glatt gegangen war, dann befand sich Garetta längst genau dort!

Reigate wollte sehen, was am Tatort so vor sich ging. Er wollte sicher sein, dass Sid Garetta wirklich tot war und keine Gefahr mehr darstellte. Für niemanden.

Für meine Kate kommt diese Form der Gerechtigkeit leider zu spät!, erkannte er bitter.

Reigate schluckte. Seine Augen waren rot geworden und wirkten angestrengt. Er wartete bislang vergeblich auf das Gefühl der Genugtuung, das sich eigentlich hätte einstellen sollen. Aber vielleicht kam das noch, wenn er sich davon überzeugen konnte, dass wirklich alles so gelaufen war, wie er es geplant hatte.

Irgendwann kommt für jeden der Tag des Gerichts!, dachte er und startete den Motor. Er wollte zurücksetzen, als das aufheulende Geräusch eines Motorrads ihn davon abhielt auf das Gas zu treten. Das Motorrad kam schnell, stoppte.

Reigate drehte sich ungläubig um und blickte in das dunkle, spiegelnde Visier.

Im nächsten Moment schoss etwas seitlich aus dem Lenker heraus. Das Motorrad brauste davon, während sich Reigates Mercedes in eine Explosionshölle verwandelte.

Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket

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