Читать книгу Gemordet wird in langen Sommernächten: Krimi-Lesefutter Thriller Paket - A. F. Morland - Страница 44
38
ОглавлениеAriano wurde zu Erstversorgung in das St. Joseph’s Hospital von Paterson New Jersey gebracht. Er stand die ganze Zeit unter strenger Bewachung. Noch am Abend überführte man ihn von dort aus in die Gefängnisklinik von Rikers Island.
Bereits als wir uns am Morgen zur Besprechung im Büro von Mr McKee trafen, war bereits ein Gesprächstermin mit dem Staatsanwalt anberaumt.
„Mickey Ariano will offenbar umfassend aussagen, um zu vermeiden, dass die Staatsanwaltschaft für ihn die Todesstrafe fordert“, erläuterte uns Mr McKee. „Ich habe Ihre Teilnahme an dem Gespräch zugesagt, damit Sie die Sachlage aus unserer Sicht darstellen können!“
Gegen elf Uhr fanden Milo und ich uns zu dem Treffen auf Rikers Island ein, das auf der Krankenstation abgehalten wurde. Staatsanwalt Robert Thornton war zusammen mit zwei seiner Mitarbeiter anwesend, außerdem Arianos Anwalt, ein gewisser Morton Daniels.
„Ich kann mir einen Deal nur vorstellen, wenn Sie uns tatsächlich etwas anzubieten haben“, erklärte Thornton. „Und das sehe ich im Moment nicht.“
„Ist Sid Garetta nichts?“, fragte er. „Hinter dem dürften Sie doch schon seit Jahren vergeblich her sein. Wenn Sie auf meine Bedingungen eingehen, dann bekommen Sie ihn wegen Verabredung zum Mord!“
„Ich schlage vor, dass Sie meinen Mandanten informell seine Sicht der Dinge vortragen lassen“, mischte sich Morton Daniels ein. „Dann können Sie immer noch beurteilen, ob Sie darauf eingehen wollen.“
„Als Auftraggeber wurde doch ein gewisser Erroll Reigate ermittelt, oder irre ich mich da, Agent Trevellian?“, wandte sich Thornton an mich.
„Das ist inzwischen gesicherte Erkenntnis und lässt sich anhand zahlreicher Beweise auch belegen. Die Frage ist allerdings nach wie vor, weshalb Mister Ariano seinen Auftraggeber ermordet hat.“
„Erroll Reigate befand sich auf einem privaten Kreuzzug gegen den Drogenhandel“, berichtete Ariano. „Auf der Liste der Männer, die ich für ihn umbringen sollte, stand auch ein gewisser Sid Garetta, der als Drogenkönig von East Harlem gilt. Kurz bevor ich die Sache erledigen wollte, erfuhr ich, dass Garetta sich in seinem Haus auf Long Island verkrochen hatte. Mir blieb also nichts anders übrig, als mich dorthin zu begeben und ich musste dementsprechend improvisieren. Um die Lage besser beurteilen zu können, war ich gezwungen, mich zu Fuß dem Anwesen zu nähern. Der einzige Zugang war zu gut bewacht und auch einem Motorrad sind Grenzen gesetzt. Da haben mich Garettas Leute aufgegriffen und betäubt. Als ich erwachte, fand ich mich in seinem Haus wieder und er machte mir den Vorschlag, dass ich für ihn meinen Auftraggeber umbringe. Natürlich gegen eine erhebliche Summe!“
„Mister Garetta wird behaupten, dass dies eine Schutzbehauptung ist“, erwiderte Thornton.
„Eine Hausdurchsuchung könnte vielleicht Spuren an den Tag bringen“, glaubte Milo.
„Und wenn nicht, stehen wir im Regen da und müssen Garetta laufen lassen. Nein, das ist mir zu dünn. Garetta könnte argumentieren, dass es eine viel wahrscheinlichere Variante gibt, Mister Ariano.“
Ariano verzog das Gesicht. „Und die wäre?“
„Dass Sie sich mit Ihrem Auftraggeber gestritten haben. Vielleicht haben Sie Nachforderungen finanzieller Art gestellt und Reigate war nicht bereit, noch ein paar Scheine draufzulegen…“
„Die Daten zur Änderung des Plans samt einem Foto von Garettas Haus in den Hamptons hat er mir von einem Prepaid-Handy aus geschickt!“
„Dieses Handy hatte er wahrscheinlich bei sich, als Sie seinen Wagen explodieren ließen“, erwiderte ich. „Jedenfalls ist davon nirgends etwas aufgetaucht. Aber was ist mit Ihrem Apparat?“
„Den habe ich auf dem Gelände von Bannister Chemical vernichtet! Das Gerät war in dem explodierten Transporter.“
„Das bedeutet, wir habe eine Aussage ohne zusätzliche Beweise“, stellte Thornton fest.
„Es sei denn, Mister Ariano verhilft uns dazu, auf das Schweizer Nummernkonto zuzugreifen, auf das das Blutgeld eingezahlt wurde“, schränkte ich ein. Ich sah ihn an. „Sie werden ohnehin keine Möglichkeit mehr haben, dieses Geld jemals abzuheben!“
Ariano zögerte.
Aber nur kurz.
„Okay!“, brachte er heraus.