Читать книгу Mit Killern muss man teilen: Thriller Sammelband 11 Krimis - A. F. Morland - Страница 51
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Zwanzig Minuten später traf die Polizei mit einem Großaufgebot ein. Der Tatort wurde weiträumig abgesperrt. Commissario Stefano Cariddi, ein drahtiger, mittelgroßer Mann Mitte vierzig übernahm die Ermittlungen. Aussagen wurden aufgenommen und Spuren gesichert. Schritt für Schritt arbeiteten sich die Beamten durch das Gelände. Alles, was sie finden konnten, wurde eingesammelt. Mechanisch packten sie die Fundsachen in Plastiktüten. Die Handgriffe geschahen ganz automatisch. Spuren entdecken, Spuren eintüten, Spuren auswerten. Sehr ergiebig gestaltete sich die Suche jedoch nicht. Die Polizisten sammelten Abfall, Unrat und Zigarettenstummel auf. Damit musste sich später die Kriminaltechnik herumschlagen.
Die Wissenschaftler würden nicht gerade begeistert sein, überlegte Katharina. Aber es half nichts. Schließlich bestand eine kleine Chance, dass die Suche etwas Entscheidendes zutage förderte. In Begleitung der Polizei befand sich auch ein Notarzt. Er wirkte noch recht jung. Sein Gesicht war offen und sympathisch, aber in den Winkeln der Augen hatte er blaue Schatten, die es müde aussehen ließen. Er beugte sich über die Leiche, horchte sie mit einem Stethoskop ab und fühlte den Puls.
Die Untersuchung dauerte etwa eine halbe Minute, dann erhob er sich und schüttelte den Kopf. Ein Fotograf schoss Aufnahmen, um jede Arbeitsphase zu dokumentieren. Nachdem der Arzt sich entfernt hatte, traten zwei Polizisten an den Toten heran. Der erste war untersetzt und breitbeinig, mit hängenden Armen. Er kniff die Augen zusammen wie jemand, den die Sonne blendete. Aus seiner Nase wuchsen graue Härchen.
Der andere hatte von einem Unfall eine Narbe über dem rechten Auge. Die Braue war völlig abgeschürft und bestand nur aus einem schmalen, rötlichen Strich. Der erste zeichnete die Lage des Toten mit weißer Kreide nach, während sein Kollege ihn dabei beobachtete. All die vielen kleinen Handgriffe wurden getan, die in so einem Fall nötig waren. Katharina hatte jedoch den Eindruck, dass sie ihre Arbeit ziemlich locker nahmen. Der untersetzte Beamte klemmte sich eine Zigarette zwischen die Lippen, zündete sie an, und ließ Rauchringe in die Luft steigen.
Cariddi sorgte dafür, dass sämtliche Schusswaffen sichergestellt wurden. Dabei kam heraus, dass eines der Gewehre fehlte. Man fand die Waffe schließlich in einem Gebüsch hinter der Häuserfassade. Katharina bezweifelte allerdings, dass irgendwelche Spuren darauf zu finden sein würden. Der Mörder hatte mit Sicherheit Handschuhe getragen.