Читать книгу Mit Killern muss man teilen: Thriller Sammelband 11 Krimis - A. F. Morland - Страница 57
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Am nächsten Morgen wurden in Halle vier die Szenen gedreht, die in einem aufgeschnittenen Wagen spielten, der auf einem Schüttelrost montiert war. Sophie saß am Steuer, neben ihr der angeschossene Bankräuber. Katharina beobachtete Simon Struck, und sie fand, dass der Mann seine Rolle nicht schlecht spielte. Abgesehen davon, dass sie sowieso keine mimischen Glanzleistungen erforderte. Wenig später rief der Regisseur: „Gestorben!“
Scheinwerfer verlöschten, und die Kulissen wurden für die nächste Einstellung umgebaut. Katharina nutzte die Drehpause und sah sich in der Halle um. Dann entdeckte sie Simon, der in einer Ecke saß und seinen Text lernte. Langsam ging sie auf ihn zu und baute sich vor ihm auf.
„Hallo! Ich habe Ihnen vorhin zugesehen. Ich finde, Sie machen Ihre Sache ganz gut.“
Simon fühlte sich geschmeichelt und lächelte. „Danke für das Kompliment“, sagte er.
„Sie werden sicher froh sein, wenn der Film fertig ist und wir wieder nach Hause fliegen können, nicht wahr? Schließlich haben Sie jetzt den Sprung nach oben geschafft.“
„Ja, schon“, gab Simon zu. „Nur dass Jannick sterben musste, um mir den Weg freizumachen, liegt wie ein Schatten über dem Ganzen.“
Du siehst nicht so aus, als würdest du dich von Schatten aus der Ruhe bringen lassen, dachte Katharina. Über Lautsprecher ertönte eine Stimme, die Simon, Sophie und einige Statisten an ihre Plätze rief. Simon legte das Drehbuch auf seinen Stuhl.
„Sie entschuldigen mich“, sagte er und ging mit raschen Schritten davon.
Katharina schlenderte hinter ihm her und blieb neben der Kamera stehen, um der folgenden Einstellung zuzusehen. Die Szene spielte im Versteck der Bande, kurz bevor die Polizei eintraf und sie unschädlich machte. Simon, Sophie und die anderen Gangster besprachen ihre weiteren Fluchtpläne. Als erste war die Frau an der Reihe. Sie äußerte den Verdacht, dass sich unter ihnen ein Verräter befände, der den geplanten Banküberfall an die Polizei verraten habe.
Katharina beobachtete die junge Frau scharf. Während Sophie ihren Text sprach, fiel ihr Blick plötzlich auf die Detektivin, die neben der Kamera stand. Sie verhaspelte sich und lief rot an.
„Kamera stopp!“, rief der Regisseur. „Das Gleiche noch einmal!“
„Entschuldigung“, sagte Sophie und riss ihren Blick von Katharina los.
Die Detektivin sah ihr an, dass sie sich gewaltsam auf ihre Rolle konzentrierte und auf das Einsatzeichen wartete.
„Kamera ab!“, rief der Regisseur.
„Kamera läuft!“, echote eine Stimme.
Weshalb war sie so erschrocken?, überlegte Katharina. Hatte sie vielleicht auch ihre Hände bei dieser Sache im Spiel?