Читать книгу Gefährliche Nächte für Killer: Krimi Koffer 10 Thriller - A. F. Morland - Страница 45
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ОглавлениеDie Hölle brach los, und ich sah Milo zur Seite fliegen. Ich selbst hechtete mich auf den Boden, rollte herum und feuerte dann zweimal kurz hintereinander meine Waffe ab.
Gleichzeitig erfasste mich sengende Hitze.
An der Tür zur Lagerhalle sah ich eine Bewegung. Es war ein kleiner Hintereingang. Das Haupttor musste sich auf der anderen Seite des Gebäudes befinden.
Ich rappelte mich auf.
Kniend und mit der Waffe im Anschlag, beobachtete ich zwei Sekunden lang die Tür.
Der Kerl war weg.
Ich blickte zur Seite.
"Alles in Ordnung, Milo?"
Er nickte mir zu. In einem Bogen näherten wir uns von zwei Seiten der Tür. Ganz vorsichtig. Wir wussten ja, mit wem wir es zu tun hatten. Einer Tötungsmaschine in Menschengestalt.
Von zwei Seiten tasteten wir uns an die Tür heran. Milo stürzte als erster in die Halle.
Ich sicherte ihn.
In der Lagerhalle befanden sich auf der einen Seite riesige Türme aus Pappkartons, die mit Stahlbändern verschnürt waren.
Ein halbes Dutzend Gabelstapler standen in der Gegend herum.
Auf der anderen Seite der Halle standen vier große Sattelschlepper, die jeweils einen riesigen Container auf der Doppelachse hatten.
"Hier hat er sich also verkrochen...", zischte Milo.
Es war wirklich kaum zu glauben, aber der Armbrust-Killer war mit Giacomettis gesamter Killer-Mannschaft fertiggeworden.
"Scheint als hätte ich mit meiner Vermutung von der Versöhnungsfeier knapp daneben gelegen", raunte ich Milo zu, während wir uns bis zu dem ersten Karton-Turm vortasteten.
Und Milo meinte: "Oder bei einem der beiden Beteiligten ließ die Aufrichtigkeit zu wünschen übrig..."
Giacometti hatte vermutlich von Anfang an vorgehabt, den Armbrust-Killer nicht davonkommen zu lassen.
Aber dieser war auch auf diesen Fall bestens vorbereitet gewesen...
Der Aufschrift nach befanden sich Möbel in den Kartons.
Immerhin waren die Dinger dick genug, um gegen Beschuss zu schützen - gleichgültig, ob durch eine Armbrust oder eine Feuerwaffe. Und das selbst dann, wenn man in Betracht zog, dass die Möbel vielleicht der preiswerteren Kategorie angehörten und ihr Holzanteil gegen Null ging.
Dann sah ich den roten Fleck auf dem Boden. Ungefähr einen Meter von uns entfernt, mitten in einem der schmalen Gänge, der durch das Labyrinth der Kartontürme hindurchführten. Gerade so breit wie ein Gabelstapler waren sie.
"Er ist verletzt", meinte ich.
Milo nickte.
"Um was wetten wir, dass der Kerl sich irgendwo auf der anderen Seite ein Schlupfloch gelassen hat!"
Ich nickte. "Bevor er dort angelangt ist, müssen wir ihn kriegen."
"Nehmen wir ihn in die Zange, Jesse. Ich komme von der Seite, auf der die Trucks stehen."
"Okay."
In geduckter Haltung lief er davon.
Ich packte die Waffe mit beiden Händen und arbeitete mich von einem Kartonturm zum nächsten vor. Möglich, dass unsere Theorie stimmte. Es konnte aber auch sein, dass er hier irgendwo lauerte und auf eine Gelegenheit wartete, uns kalt zu machen.
Andererseits musste ihm klar sein, dass es auf diesem Gelände bald von Cops nur so wimmeln würde. Je schneller er sich auf und davon machte, desto besser für ihn.
Milo konnte ich inzwischen nicht mehr sehen. Er hatte sich bis zu den Trucks vorgearbeitet, während ich den nächsten Kartonturm erreichte.
Immer wieder sah ich dabei auf den Fußboden. Ich suchte nach Blutflecken...
Aber es war nirgends etwas zu sehen.
Ein summendes Geräusch ertönte. Ich brauchte zwei Sekunden, um zu begreifen, was es war.
Das riesige Tor auf der anderen Seite der Lagerhalle!
Es öffnete sich selbsttätig.
Offenbar hatte der Killer die richtigen Knöpfe dafür gefunden. Jetzt hieß es, sich beeilen, sonst war er auf und davon. Ich spurtete los, zwischen den Kartontürmen hindurch.
Nur noch ein Dutzend Meter trennte mich vom Tor. Durch die Lücken zwischen den Kartons war zu sehen, wie es sich ächzend öffnete. Ein Spalt entstand.
Und dann sah ich plötzlich aus den Augenwinkeln heraus eine Bewegung.
Es machte klack.
Aber bei dem ohrenbetäubenden Krach, den das Tor machte, war das Geräusch, das entstand, wenn man den Abzug einer Armbrust betätigte, kaum zu hören.