Читать книгу Gefährliche Nächte für Killer: Krimi Koffer 10 Thriller - A. F. Morland - Страница 43
36
ОглавлениеEs tat mir in der Seele weh, als ich mit dem roten Sportwagen über den Gleisübergang fahren musste. Die Gleise standen ziemlich weit aus dem Asphalt heraus. Den großen Trucks. die hier Container anlieferten, machte das nichts. Aber mein Sportwagen war eigentlich für eine richtige Straße gebaut worden.
Und dann ertönte ein Geräusch, das uns aufhorchen ließ.
"Waren das nicht Schüsse?", fragte Milo.
"Ich dachte schon die Hinterachse des Sportwagens!"
Ich ließ die Seitenscheibe herunter.
"Das klang wie eine satte Maschinenpistolen-Salve!", war Milo überzeugt. Ein Feuerstoß von vielleicht zwanzig Schuss in der Sekunde. Reichte aus, um einen Menschen doppelt und dreifach zu töten. Wer das abbekam, war nur noch ein Sieb.
Ich fuhr in ein Labyrinth aus Lagerhallen und großen Drehkränen. Dazwischen führten Gleise her, auf denen Kolonnen von Wagons darauf warteten, beladen zu werden.
Gleise führten auch unter dem Miller Highway, der über eine riesige Brücke geführt wurde. Jenseits des Highway folgten Anlegestellen für mittlere Frachter.
Ich ließ den Blick schweifen. Nirgends etwas zu sehen. Ich hielt mich etwa in die Richtung, aus der das Schussgeräusch gekommen war. Zumindest glaubte ich das.
Und ich lauschte angestrengt.
Aber zunächst mal kam da nichts mehr.
Milo nahm das Handy. Der Wagenfunk wurde eventuell abgehört, deswegen war das Handy sicherer. Er hatte die Nummer der Zentrale im Menu.
Wenig später hatte er jemanden an der Strippe.
"Hier Agent Tucker. Wir sind im Industriegebiet am Miller Highway. Möglicherweise gab es hier eine Schießerei. Wann kommt die Verstärkung... Unterwegs? Na großartig! Das Gebiet muss weiträumig abgeriegelt werden..."
Er beendete das Gespräch.
"Warum hast du Linda nicht von mir gegrüßt?", fragte ich.
"Weil sie um diese Zeit offenbar keinen Telefondienst hat."
"Ach..."
"Es war ein Kerl am Apparat, Jesse."
Wir kamen an einer Bürobaracke vorbei, die schnell und provisorisch aus Fertigteilen errichtet worden war. Und davor stand ein Ford.
Ein Leihwagen der Firma Jackson Ltd., wie an der Aufschrift zu erkennen war.
Es saß niemand darin. Und in den Büros war auch niemand.
Durch die Fenster hatte man ziemlich freie Sicht.
"Der gehört nicht hierher", sagte ich.
Ich parkte den Sportwagen neben dem Ford.
Wir stiegen aus.
Milo holte die Waffe aus dem Holster heraus und blickte sich um. Aber es war nichts Verdächtiges zu sehen...
Ich blickte in den Wagen.
Auf dem Beifahrersitz stand eine Reisetasche. Sie war entweder etwas überfüllt oder sehr hastig gepackt worden.
Jedenfalls konnte man sie nicht schließen. Der Reißverschluss war auf einer Länge von fast dreißig Zentimetern offen.
"Ich weiß, wem der Wagen gehört", murmelte ich.
"Du glaubst doch nicht, dass Giacometti neuerdings mit einem Leihwagen fährt", meinte Milo.
"Nein, das nicht..."
Auch ich holte jetzt meine Waffe hervor.
Dann sagte ich: "Brenda ist hier..."
Ich erkannte das an dem Kimono, der aus der Tasche herausquoll...
Ich schaute Milo an.
Er nickte nur. Kein Wort darüber, dass ich mich anfangs vielleicht ein bisschen von ihr hatte blenden lassen. Milo war eben ein echter Freund. Er wusste, wann es besser war, die Klappe zu halten.
Eine Sekunde später hörten wir die Explosionen.
Und die Schreie.