Читать книгу Gefährliche Nächte für Killer: Krimi Koffer 10 Thriller - A. F. Morland - Страница 23
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ОглавлениеDer Blonde fuhr wie ein Wahnsinniger über die Williamsburg Bridge entlang. Ein kurzer, nervöser Blick ging zur Tankanzeige.
Es sah nicht gut aus.
Eine längere Verfolgungsjagd auf den Highways des Big Apple würde er nicht durchstehen.
Verdammt!
Außerdem würde sich über kurz oder lang Polizei an seine Fersen heften - nach dem Blutbad, das er angerichtet hatte.
Zwei getötete Cops - das war schon den Einsatz eines Hubschraubers wert.
Die Williamsburg Bridge mündete in Brooklyn in den Brooklyn-Queens Expressway.
Aber wahrscheinlich hatte man die Zufahrt schon gesperrt.
Oder war gerade dabei, das zu organisieren.
Der Blonde fühlte sich wie ein in die Enge getriebenes wildes Raubtier. Die Schlinge zog sich immer enger um ihn...
Aber an die Cops dachte er dabei gar nicht in erster Linie.
Die konnte er einschätzen. Zumindest glaubte er das. Und mit denen würde er auch fertigwerden. Das hatte er bisher immer geschafft.
Mehr Sorgen machte ihm der rote BMW, der hinter ihm herjagte.
Im Rückspiegel sah der Blonde, dass zwei Männer darin saßen. Ihre Gesichter waren nicht zu erkennen. Sie lagen im Schatten, vielleicht waren sie auch verdeckt. Während des Zwischenfalls mit der Highway Patrol musste der BMW in sicherer Entfernung auf dem Standstreifen gewartet haben.
Und nun hatte er die Jagd wieder aufgenommen.
Unerbittlich.
Der Blonde wusste, dass die Kerle zu allem entschlossen waren, die ihm da jetzt an den Fersen klebten.
Fieberhaft überlegte er, was er tun konnte.
Der BMW holte indessen stetig auf. Er hatte einfach die bessere Fahrleistung. Es war nur eine Frage der Zeit, wann der rote BMW an dem Buick vorbeiziehen würde...
Der Blonde überlegte, was für eine Teufelei sich seine Gegner wohl ausgedacht hatten, um ihn über den Jordan zu schicken.
Der BMW scherte auf die Überholspur aus und beschleunigte.
Der Blonde sah im Rückspiegel, wie der Beifahrer des BMW eine MPi durchlud. Das Fenster wurde heruntergelassen. Der kurze dunkle Lauf zeigte heraus.
Die Verfolger gingen jetzt zum Angriff über.
Der Motor des BMW heulte auf, während der Wagen der Killer seitlich neben den Buick zog.
Beide Wagen fuhren jetzt gleich schnell.
Und für den Buick war das das Äußerste, was man aus ihm herausholen konnte.
Der Blonde blickte zur Seite.
Er sah das Aufblitzen des Mündungsfeuers und duckte sich.
Den Fuß nahm er dabei nicht vom Gas. Ein Kugelhagel zerstörte sämtliche noch verbliebenen Scheiben.
Der Blonde wusste, dass er augenblicklich handeln musste. Wenn der Wahnsinnige neben ihm erst einmal auf die Reifen oder den Tank zielte...
Ein weiterer Feuerstoß knatterte los. Für die Bleigeschosse war das Blech des Buick kein Hindernis.
Panik ergriff den Blonden.
Ein Gefühl, das er lange nicht gekannt hatte. Nicht einmal in Situationen wie der in dem Haus in Riverdale.
Dicht neben seinen Füßen schlugen ein paar Kugeln durch das Türblech und zerfetzten die Fußmatte. Sie machten aus dem Bodenblech ein Sieb, durch das man den Asphalt hätte sehen können.
Der Blonde hatte Glück, dass keines dieser Projektile ihm die Beine zerriss.
Jetzt setzte er alles auf eine Karte.
Er wusste, dass er keine andere Wahl hatte.
Er tauchte kurz nach oben und riss das Lenkrad seitwärts.
Ein Geschosshagel krachte noch einmal in seine Richtung, aber die Schüsse gingen ins Leere.
Es gab ein markerschütterndes, schrammendes Geräusch.
Blech schabte gegen Blech. Lack wurde vom Metall heruntergekratzt wie die Schale von einer Kartoffel.
Geduckt saß der Blonde hinter dem Lenkrad, während er dieses noch einmal mit einer ruckartigen Bewegung nach links riss. Es krachte erneut.
Der rote BMW verlor die Spur, wurde seitlich abgedrängt.
Seine Reifen quietschten und dann raste er auf die mittleren Leitplanken zu.
Das war's dann, Amigos!, dachte der Blonde grimmig. Er ließ den Fuß auf dem Gas, ohne auch nur eine winzige Nuance nachzulassen.
Im Rückspiegel konnte er beobachten, dass der rote BMW gegen die Leitplanken schrammte. Der Fahrer hatte offenbar einiges Geschick. Es gelang ihm, den Wagen noch herumzureißen, bevor es wirklich brenzlig wurde. Der BMW touchierte die Leitplanken zwar, war aber nach wenigen Augenblicken wieder auf der Piste.
Der Blonde fluchte innerlich. Sein Verfolger hatte Klasse, das musste er anerkennen.
Und der BMW holte auch schon wieder auf...