Читать книгу Die Gier und der Tod: Kripow & Kripow - Herr Doktor und die Polizei - A. F. Morland - Страница 8
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ОглавлениеAls Tanja Drewitz zu sich kam, blickte sie in das Gesicht von Doktor Volkmer Sander.
„ Wo bin ich?“, fragte sie, obwohl sie die Antwort eigentlich kennen musste.
„ Sie sind bei uns, Schwester Tanja“, antwortete Doktor Sander lächelnd. „In der Falkenberg-Klinik.“
„ Wie komme ich hierher?“
„ Der Rettungswagen hat Sie hierher gebracht, nachdem man in Ihrer Handtasche ein Kärtchen fand, auf dem stand, dass Sie im Falle eines Unfalls in die Falkenberg-Klinik eingeliefert werden möchten.“
Tanja blickte ihn verständnislos an. „Was ist passiert?“
„ Sie wissen es nicht?“
„ Ich habe keinen blassen Schimmer.“
„ Da war ein Gewitter ...“
„ Ich kann mich nicht erinnern.“
„ Ein Blitz schlug in einen Baum. Dadurch wurde ein Ast abgetrennt und der fiel genau auf Sie.“
„ Bin ich verletzt?“
„ Ihre Gedächtnislücke lässt auf eine Gehirnerschütterung schließen.“
„ Habe ich mir was gebrochen?“
„ Ihr Brustkorb ist geprellt“, gab der Doktor Auskunft. „Aber Ihre Knochen sind glücklicherweise heil geblieben.“
Tanja lächelte. „Dann hat mein Schutzengel ja ganze Arbeit geleistet.“
Doktor Sander nickte. „Das können Sie laut sagen.“
„ Ich werd‘ ihn ganz fest knuddeln, wenn ich ihn sehe.“ Erst jetzt fiel ihr auf, dass sie in einem Krankenbett lag. Sie wollte sich aufsetzen, doch Doktor Sander hinderte sie daran.
„ Schön liegenbleiben“, sagte er lächelnd.
„ Aber warum?“
„ Ich schlage vor, Sie nehmen unsere Gastfreundschaft noch für einige Zeit in Anspruch.“
„ Weshalb?“, fragte sie. „Ich bin doch in Ordnung. Mir fehlt nichts. Das haben Sie selber gesagt. Wegen ein paar geprellter Rippen bleibe ich doch nicht im Bett liegen.“
„ Und was ist mit der Gehirnerschütterung?“, fragte Doktor Sander. „Als Krankenschwester wissen Sie, dass man so etwas nicht auf die leichte Schulter nehmen darf.“
„ Das tue ich nicht. Ich verspreche Ihnen hoch und heilig, mich zu schonen, wenn Sie mich nach Hause gehen lassen. Dort kann ich mich besser erholen. Und morgen komm ich wieder zur Arbeit. Man braucht mich hier in der Klinik.“
„ Dann werden wir halt ein paar Tage ohne Sie auskommen müssen. Ihre Gesundheit hat Vorrang.“
„ Aber wenn ich mich nicht um alles kümmere, geht es hier bald drunter und drüber.“
Abermals lächelte Doktor Sander. „Kein Mensch ist unersetzlich.“ Sein Gesichtsausdruck wurde ernst. „Ich kann Sie noch nicht nach Hause gehen lassen, aber ich verspreche Ihnen, Sie keinen Tag länger hierzubehalten, als ich es für unbedingt nötig erachte. Ist das ein Wort?“