Читать книгу Liebeswirren auf der Bergalm: Roman Paket 9 Heimatromane - A. F. Morland - Страница 25
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Wie er versprochen hatte, blieb Ignaz bis zum späten Abend fort. Sonja hatte die ganze Zeit auf die Rückkehr ihres Sohnes gewartet. Sie brauchte doch seinen Bericht, um mit dem Mann abzurechnen. Aber er kam nicht, und so glaubte sie, dass er über Nacht bei ihr bleiben würde, und das war ja noch viel besser. So musste er ihr alles glauben, und er würde dann am Morgen voller Zorn zur Alm hinauflaufen. Wenn er die zwei zusammen sah, nun denn!
Sobald er heimkam, würde sie mit Schüren des Feuers anfangen. Sie würde ihm keine Ruhe mehr lassen. Jetzt war sie endlich am Ziel.
Sie hörte ihn heimkommen.
Ignaz betrat die Stube und sagte: »So ist er also wieder fort, ich hab es ihm ja auch angeraten. Denn ich kann ihn nicht mehr sehen, den Faulpelz. Ich bin mit ihm fix und fertig. Von mir bekommt er auch keinen Pfennig Geld mehr. Das hat jetzt ein Ende.«
Sonja lächelte wie eine Katze, träge und gefährlich.
»Wenn du den Mathias meinst, so ist er nicht fort.«
»Wo ist er dann?«
»Zur Alm«, sagte sie zuckersüß.
Ignaz schnellte herum und starrte sie entgeistert an.
»Was willst du damit sagen?«, keuchte er.
Sein Gesicht war schneeweiß, und seine Hände zitterten leicht.
»Kannst du dir das nicht denken? Ich hab auch Augen im Kopf, meinst du, ich will, dass ihr euer Gspusi hier vor mir treibt? Es soll endlich ein Ende damit sein.«
Er blickte sie ganz starr an, dann kam er näher und sagte mit gebrochener Stimme: »Du weißt ganz genau, dass nichts dergleichen vorgefallen ist und auch nie vorfallen wird. Das weißt du ganz genau, Sonja!«
»Was regst dich denn so auf?«, lachte sie gekünstelt auf. »Wenn das so ist, dann müsst es dir doch egal sein, was mit ihr ist. Sie ist zwanzig Jahre, und du bist alt, also sei doch froh, wenn sie an Mathias Gefallen findet. Das müsste dich doch nicht mehr jucken, hast doch eben gesagt, dass nix ist. Also, was ärgerst dich so?«
»Was hast du getan? Du führst doch etwas im Schilde«, sagte er jetzt mit kalter Stimme. »Ich kenne dich doch, du hast etwas vor, aber damit du es weißt, ich lass es nicht zu, ich steig gleich hinauf. Wenn ich ihn da oben wirklich antreff, wenn das wirklich stimmt, wenn, dann ...«
»Was dann? Willst ihn vielleicht umbringen?«, lachte sie ihn hohnvoll aus.
»Still«, sagte er und nahm eine drohende Haltung ein. »Ich kenne dich, du hast wieder etwas Teuflisches getan, aber ich werde es zu verhindern wissen, das schwör ich dir. Und wenn, ich komme herunter, Sonja, du wirst mich dann zum ersten Male richtig kennenlernen, darauf kannst du dich verlassen. Wenn der Mathias der Lilly auch nur ein Haar gekrümmt hat, dann ...«
Sonja starrte ihn an. Zum ersten Male hatte sie Angst vor ihm. Er stand vor ihr, groß und stark und seine Augen glühten. Ganz plötzlich wusste sie, dass sich alles gewendet hatte. Er würde sich kein Leid antun, wenn mit Lilly etwas war, nein, er würde zu ihr kommen, dann war sein Leben sowieso verspielt, er würde sich an ihr rächen ...