Читать книгу Mörderglück am Ku‘damm: Krimi Paket 5 Berlin 1968 Krimis - A. F. Morland - Страница 32
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Bis um acht Uhr konnte Bernd es nicht mehr schaffen, aber Lange würde sicher einige Zeit warten, bevor er das Geld abholte. Endlich konnte er ihn schnappen.
Danach kam Obowsky an die Reihe. Er entging ihm jetzt nicht mehr. Das Netz war vollständig geknüpft.
Bernd Schuster lieferte die beiden Schläger im Krankenhaus ab und bat den Arzt, die Polizei zu informieren. Damit konnte er sich nicht auch noch aufhalten. Er würde seine Aussage später nachholen.
Er raste in die Nähe der Yorkstraße und schlich sich an das Haus Nummer zwanzig heran, ohne sich sehen zu lassen. Er entdeckte den Container und hielt nach dem blauen Paket Ausschau. Es lag noch da.
Er durfte es nicht entfernen, denn er wollte Lange auf frischer Tat ertappen. Endlich!
Seine Geduld wurde auf keine harte Probe gestellt. Eine halbe Million ließ man nicht lange warten. Zu leicht konnte es geschehen, dass das Paket einem Unbefugten in die Hände fiel. Zerlumpte Gestalten kontrollierten die Müllbehälter regelmäßig nach etwas Brauchbarem.
Es war Reinhold Lange. Er musste in einem der Häuser gesteckt und Obowsky beobachtet haben. Er wollte ganz sichergehen, dass er nicht hereingelegt wurde.
Die Straße war um diese Zeit noch nicht menschenleer, doch an dem Container gingen alle achtlos vorbei. Nur Lange langte blitzschnell mit dem Arm hinein und angelte das blaue Paket heraus. Dann beschleunigte er seine Schritte. Er steuerte auf seinen Wagen zu.
Bernd Schuster verließ sein Versteck und verstellte dem Erpresser den Weg.
Reinhold Lange erkannte ihn und wurde unsicher. Aber er setzte seinen Weg fort.
Bernd hielt ihn zurück.
Lange presste das Paket fest an sich. Das war der größte Fisch, den er bisher an Land gezogen hatte, und er wusste, dass in dem Teich noch mehr zu angeln war. Notfalls musste er Schuster daran beteiligen. Bei solchen Summen wurde auch der Redlichste schwach. Davon war er überzeugt.
„Geben Sie mir das Paket, Lange!“, forderte ihn Bernd Schuster auf.
„Seit wann interessieren Sie sich für Abfälle, Schuster?“ Langes Stimme klang spöttisch. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Obowsky den Schnüffler auf ihn angesetzt hatte.
„Wenn der Müll eine halbe Million wert ist, mache ich eine Ausnahme. Sie haben sich übernommen. Franz Obowsky ist ein zu großer Brocken für Sie. Daran verschlucken Sie sich. Das hätten Sie wissen müssen. Wenn zwei Gangster Ihres Kalibers aufeinandertreffen, kann nur der Stärkere siegen. Sie sind für Obowsky noch nicht skrupellos genug. Sie gehen nicht über Leichen.“
„Sie phantasieren ja, Schuster.“
„Tatsächlich? Sie haben Herrn Winter hundertfünfzigtausend Mark abgeknöpft, aber Sie kriegen ja den Kragen nicht voll. Wir werden jetzt dieses Paket gemeinsam öffnen. Dann kann mein Klient sein Geld zurückbekommen.“
„Ich schwöre Ihnen ...“
„Her mit dem Paket!“ Bernd Schuster brachte die Beute mit energischem Ruck in seinen Besitz, und sein Blick duldete keinen Widerstand.