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Franz Obowsky merkte bei seiner Rückkehr sofort, dass etwas vorgefallen sein musste. Gernot und Kalle waren unauffindbar. Im Swimmingpool lag ein Revolver und ganz in der Nähe ein Gewehr, das leer geschossen war. Deutliche Spuren eines Kampfes waren unübersehbar. Außerdem entdeckte er einige Tropfen Blut.

Was war geschehen? Offenbar hatte jemand versucht, bei ihm einzudringen. Gernot und Kalle hatten ihn in die Flucht geschlagen und verfolgten ihn jetzt vermutlich.

Er würde sie sich vom Hals schaffen müssen. Sie wussten gefährlich viel. Irgendwann wandten sie sich möglicherweise gegen ihn, und dann war es zu spät, entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen.

Den Erpresser hatte er sich vom Hals geschafft. Wahrscheinlich war er schon in die Luft geflogen. Und so würde er gegen jeden vorgehen, der ihm Schwierigkeiten bereiten wollte.

Franz Obowsky lächelte diabolisch. Gernot und Kalle würden durch Gift sterben. Wie Karsten Gerber, dieser Narr. Körperlich waren sie ihm überlegen, aber geistig nicht, denn sie vertrauten ihm. Das war ein Fehler. Ein tödlicher.

Draußen fuhr ein Wagen vor. Wer mochte das sein? Seine beiden Leibwächter waren es nicht. Das Motorengeräusch war ihm fremd.

Als er Bernd Schuster erkannte, versteinerten sich seine Züge. Auch dieser Bursche stand auf der falschen Seite. Für ihn musste er sich noch etwas einfallen lassen. Es durfte natürlich kein Verdacht auf ihn fallen. Wie immer.

Aber er brauchte nichts überstürzen. Schuster konnte ihm nichts beweisen, sonst wäre er zweifellos mit der Polizei hier angerückt.

Franz Obowsky empfing den Detektiv mit einem überheblichen Lächeln. „Sind Sie gekommen, um wieder lächerliche Behauptungen aufzustellen?“, fragte er. „Irgendwann werden auch Sie begreifen müssen, dass ich mit Gerbers Tod nichts zu tun habe.“

„Ich denke nicht nur an Karsten Gerber, sondern an Barbara Kandolf, die ebenfalls Ihretwegen aus dem Leben schied.“

Obowsky verfärbte sich. Der Bursche wusste verdammt viel. Zuviel! Er konnte nicht länger warten. Er musste ihn zum Schweigen bringen. Warum kamen Gernot und Kalle nicht endlich zurück?

„Sie sprechen für mich unverständlich, Herr Schuster. Ich kann Ihnen zu meinem Bedauern nicht folgen.“

Bernd nickte. „Das begreife ich. Sie verstehen besser die Sprache eines Erpressers. Zu Ihrem Pech war ich schon lange hinter dem Halunken her. Ich weiß jetzt alles, was er wusste und was er von Herbert Kandolf erfuhr, den Sie für tot hielten. Sie haben verspielt, Obowsky.“

„Nicht ich“, kreischte der Porzellanhändler. „Du hast verspielt, Schuster. Mit deiner ganzen Klugheit kannst du nichts mehr anfangen.“ Er riss eine Pistole aus der Tasche und richtete sie auf seinen Gegner, der blitzschnell die Aktentasche aufklappen ließ, die er mitgebracht hatte.

Franz Obowsky starrte auf das blaue Paket, das darin lag. Seine Lippen begannen zu zittern und verloren jegliche Farbe.

„Ich wollte das Geld eigentlich gemeinsam mit Lange, dem Erpresser, auspacken, aber ich war auf Ihr Gesicht gespannt, Obowsky. Lassen Sie die Pistole fallen.“

„Stellen Sie die Tasche hin“, sagte Obowsky. „Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Das ganze Geld gehört Ihnen. Sie können es behalten, und niemand wird etwas davon erfahren. Verschwinden Sie damit. Eine halbe Million können auch Sie nicht ausschlagen.“

„Doch, ich kann“, widersprach Bernd Schuster. Er zog das Paket aus der Tasche und riss das äußere Papier herunter.

Franz Obowsky blickte sich mit irren Augen um. Dann warf er sich hinter das schwere Sofa und hielt sich schluchzend die Ohren zu. Seine Waffe ließ er fallen. Er fürchtete, mit einem Schuss die Explosion der Bombe auszulösen.

Bernd Schuster war mit schnellen Schritten bei der Pistole und stieß sie mit dem Fuß weg. Dann entfernte er das Papier vollständig und ließ Franz Obowsky die beiden Ziegelsteine, die es enthielt, auf die Füße fallen.

„Wer sich vor Bomben fürchtet“, sagte er, „sollte die Finger von ihnen lassen. Einer Ihrer Gorillas hat so bereitwillig ausgepackt, dass mir das verdächtig erschien. Ich habe Ihr Paket sicherheitshalber von der Polizei untersuchen lassen, anstatt es selbst zu öffnen. Mein Verdacht war nicht unbegründet. Sie müssen mir dankbar sein. Ich habe Sie vor einem weiteren Mord bewahrt. Allerdings wird das Ihr Schuldkonto nur unwesentlich entlasten. Sie können sich weitere Zukunftspläne sparen. Ich bin sicher, dass man bis an Ihr Lebensende aufmerksam für Sie sorgen wird. Vielleicht bekommen Sie dieselbe Zelle, in der Karsten Gerber auf seine Rache wartete.“

Mörderglück am Ku‘damm: Krimi Paket 5 Berlin 1968 Krimis

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