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„Ich bin froh, dass ihr rechtzeitig aufgekreuzt seid, Jungs“, rief Robby erleichtert. „Das ist ein ziemlich harter Brocken.“

Bernd Schuster wusste Bescheid. Sonja hatte diese Killer alarmiert, während Robby ihn hinhielt. Ihr Zusammenspiel hatte glänzend funktioniert.

Noch aber war er sich nicht im Klaren darüber, was die Burschen eigentlich von ihm wollten. Gehörten sie zu Karsten Gerbers Mördern? Hatte Robby Karsten verraten?

Die drei rückten gegen ihn vor. Einer fuchtelte mit einem Revolver herum. Dabei rutschte sein Hemdsärmel etwas zurück und ließ eine Tätowierung erkennen. Das Maul eines Krokodils.

Das musste Silvio Hübner sein, von dem Doris Wellner gesprochen hatte. War sie etwa auch an dem Komplott gegen ihn beteiligt? Das konnte Bernd sich allerdings beim besten Willen nicht vorstellen. Doris war ein ganz anderer Typ als Sonja.

„Seht nach, ob er ’ne Kanone bei sich trägt!“, befahl der Tätowierte und stieß die Tür mit dem Absatz hinter sich zu. Jetzt waren sie zu fünft in dem Raum, und sie befanden sich im zweiten Stockwerk. Die Höhe lud nicht zu einem Fenstersprung ein.

Bernd Schuster wurde abgetastet und die Pistole im Schulterholster gefunden.

„Sieh da!“, höhnte Silvio Hübner. „Ein richtiger Profi. Wer bist du?“

„Er heißt Bernd Schuster und ist Detektiv“, las Robby von der Visitenkarte ab.

„Detektiv? So so! Und du möchtest gerne wissen, wer den guten alten Karsten ins Jenseits geschickt hat, nicht wahr?“

„So, wie ich das jetzt sehe“, meinte Bernd Schuster, „war es einer von euch.“

Hübner lachte verächtlich auf. „Das glaubst du doch selbst nicht. Gift! Pfui Teufel! Ist das vielleicht das Handwerkszeug eines richtigen Mannes? Ich will dir die Wahrheit verraten. Wir sind mächtig scharf auf die verschwundene Million. Erst glaubte ich ja, dass Karsten sie hat. Ich konnte aber weder in seiner Wohnung etwas finden, noch half mir Doris weiter, an die ich mich extra aus diesem Grund heranmachte. Also musste ich mich an den Gedanken gewöhnen, dass Karsten wirklich betrogen worden war. Nun ja, das war mir im Grunde egal, ’ne Million bleibt ’ne Million, nicht wahr? Aber wo steckt der Zaster? Welcher Lump hat sich damit ein paar schöne Jahre gemacht? Das möchtest du doch auch gerne wissen, Bernd.“

„Stimmt genau. Wir ziehen demnach am selben Strang.“

Hübner grinste hinterhältig. „Klug erkannt, Schnüffler. Dummerweise zerrst du in die falsche Richtung. Wenn du den Lumpen findest, der Karsten umgelegt hat, und mit ihm die Million, ist das schöne Geld für immer für uns vier verloren. Das ist es, was uns gar nicht gefällt. Und deshalb haben wir beschlossen, dass du uns im Weg bist. So mächtig im Weg, dass du hier deinen letzten Schnaufer tun wirst. Du musst einsehen, dass wir dich nicht laufenlassen können. Du hast Robby zwar rührende Versprechungen gemacht, aber die sichere Methode ist uns lieber. Soll ich dir verraten, was wir unter sicher verstehen?“

„Ich brenne darauf.“

„Ein Messer in der Brust, eine Kugel im Kopf, ein Strick um den Hals, am anderen Ende ein schöner schwerer Stein, und dann ab mit dir in die Spree. Schade, dass es hier keine Haie gibt. Das wäre natürlich noch ein bisschen sicherer.“

„Mein Tod nützt euch überhaupt nichts“, meinte Bernd Schuster ruhig. „Nicht nur ich bin hinter dem Mörder her, sondern vor allem die Polizei. Wollt ihr die auch alle umlegen?“

Silvio Hübner ließ sich nicht beirren. „Schon ein altes Sprichwort sagt, der Schnüffler in der Hand ist besser, als die Bullen auf dem Dach. Ich weiß auch nicht, wieso, aber irgendwie traue ich dir mehr zu als dem ganzen Beamtenapparat. Wenn einer den Fall löst, dann bist du es, und wir haben das Nachsehen.“

„Danke für das Kompliment.“

„Keine Ursache. Das ändert nichts an deinem Schicksal. Ich hatte mir überlegt, ob ich dir nicht das Angebot machen sollte, mit uns zusammenzuarbeiten.“

„Aber der Gedanke gefällt dir nicht, wie?“

„Aus dem einfachen Grund, weil du angeblich unbestechlich bist und bedingungslos für Recht und Gesetz eintrittst, wie man so schön sagt. Es soll sogar Leute geben, die dich als die Nummer 1 von Berlin bezeichnen. Ist wohl so etwas wie eine Ehrenbezeichnung. Ganz schön verrückt! Na, jedenfalls bist du kein Partner für uns. Damit musst du dich abfinden.“

In Bernds Gehirn überschlugen sich die Gedanken. Er war davon überzeugt, dass Silvio Hübner wirklich die Absicht hatte, ihn aus den vorgebrachten Gründen umzubringen. Dass er einen Weg suchte, das zu verhindern, war klar.

Gleichzeitig überlegte er, wieso Hübner so gut über ihn Bescheid wusste. Er hatte nicht wissen können, dass er bei Robby auftauchen würde. Er musste sich schon vorher seine Informationen über ihn verschafft haben. Aber warum?

Ihm blieb keine Zeit, dieser Frage nachzugehen. Die Gangster drängten ihn in die äußerste Zimmerecke. Er besaß nicht die geringste Chance gegen sie.

Robby schlich sich aus dem Raum. Er wollte wohl nicht Zeuge eines Mordes werden. Niemand hielt ihn zurück.

Nein, es war aussichtslos. Bernd Schuster hatte keinem gesagt, wohin er gehen wollte. Nur Franziska wusste es, und die merkte erst morgen früh, wenn sie mit Lucy zu deren Mutter fahren würde.

Drei bewaffnete Killer gegen ihn, den Waffenlosen. Diesmal gab es keinen Ausweg.

„Willst du noch irgendetwas loswerden“, hörte er Silvio Hübner fragen. „Etwas, was dich für uns wertvoll machen könnte?“

Bernd wusste nichts, und auf einen billigen Bluff würden sie nicht hereinfallen.

Silvio Hübner war der Wortführer. Die beiden Anderen, stämmige Burschen mit gierigen Gesichtern und derben Fäusten, waren stumm wie Fische.

„Dreh dich mit dem Gesicht zur Wand“, befahl Hübner.

Das war das letzte Kommando vor seinem Tod.

Mörderglück am Ku‘damm: Krimi Paket 5 Berlin 1968 Krimis

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