Читать книгу Krimi Paket 12 Super September Thriller 2021 - A. F. Morland - Страница 18
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ОглавлениеWährend Bount hinter dem Steuer seines champagnerfarbenen 500 SL saß, meldete sich June von der Agentur aus.
"Ich hoffe du hast gute Nachrichten", meinte Bount.
"Ich habe etwas herumtelefoniert, Bount. Rutland, Vermont, so war der Name des Ortes, den Brannigan angekreuzt hatte."
"Es gibt nicht viele größere Städte in Vermont", erwiderte Bount. "Ich habe nur kurz hingesehen, aber ich glaube nicht, dass ich mich täusche."
"Die Firma P. McGreedy ist jedenfalls für eine Brückenkonstruktion in Rutland verantwortlich... Ich bin zwei Dutzend Stadtverwaltungen in Vermont durchgegangen, aber es scheint das einzige Projekt von McGreedy in diesem Staat gewesen zu sein. Doch die Brücke steht seit acht Jahren!"
"Das ist wirklich interessant", meinte Bount. "Ich frage mich, was Walt Brannigan bei einer Brücke zu suchen hatte, an der wohl kaum noch gebaut wurde..."
Eine Viertelstunde später stellte Bount seinen Wagen in der Nähe von Pamela McGreedys Privatadresse in Greenwich Village ab. Es war jetzt halb sechs. Pamela würde vermutlich bald nach Hause kommen und dann würde sie sich ein paar Fragen von Bount gefallen lassen müssen.
Wen jemand in Brannigans Unterlagen herumgewühlt und nur bestimmte Sachen mitgenommen hatte, dann gestattete das nur eine Schlussfolgerung: Der Täter war ein Fachmann. Jedenfalls, was Brücken anging, nicht so sehr, was den Einbruch betraf, denn der Trug alles andere als die Handschrift eines Profis. Die Tür war mit einem Stemmeisen geknackt worden. Plumper ging es kaum noch.
Bount hatte die Tür gerade zugeschlagen, da hörte er hinter sich eine ziemlich unfreundliche Stimme.
"Können Sie nicht lesen!", rief ein Mann aus einem Buick heraus. "Ich bin Arzt, das da vorne ist mein Parkplatz! Was glauben Sie, was passiert wenn es einen Notfall gibt und ich erst um drei Häuserblocks laufen muss, um zu meinem Wagen zu kommen! Dann tragen Sie die Verantwortung!" Bount hob beschwichtigend die Hände. "Ist ja gut!", meinte er. "Ich fahre ein Stück weiter!"
Aber der Mann beruhigte sich noch lange nicht. Er schien wirklich sehr ärgerlich zu sein. "Es ist immer dasselbe! Und immer sind es Leute wie Sie, mit dicken Karossen! Sie glauben wohl, dass die Straße Ihnen gehört! Mercedes, BMW, letztens sogar ein blauer Ferrari!"
Bount hatte schon die Hand an der Fahrertür seines SL gehabt, jetzt ging er um den Buick herum zu dem heruntergekurbelten Fenster. Der Mann schien wirklich Arzt zu sein. Auf seinem Beifahrersitz war seine halb geöffnete Tasche aus der ein Stethoskop herausschaute. Daneben eine Packung mit Einweghandschuhen.
"Sagten Sie gerade etwas von einem blauen Ferrari?" Ferraris waren nicht gerade ein Auto für Jedermann. Aber Walt Brannigan hatte einen gefahren. Einen, mit derselben Farbe. Blau.
"Was soll das? Machen Sie nun Platz und stellen Ihre verdammte Angeber-Karre woanders hin oder muss ich Sie erst abschleppen lassen?"
Bount hielt ihm seine Lizenz unter die Nase und meinte dann: "Es ist sehr wichtig, Mister! Es geht um Mord! Ich suche mir einen anderen Parkplatz, aber sagen Sie mir, wann Sie hier einen blauen Ferrari gesehen haben!"
Er atmete tief durch.
"Meine Praxis ist im zweiten Stock. Kommen Sie dort hin, dann reden wir weiter!"
Bount nickte. "Okay."