Читать книгу Krimi Paket 12 Super September Thriller 2021 - A. F. Morland - Страница 20

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Als Bount wenig später Pamela McGreedys Wohnungstür erreichte, kam ihm jemand entgegen, den er sehr wohl kannte. Es war Frank Hernandez, dessen Gesicht ein bisschen die Farbe verlor, als er Bount sah. Sein Gesicht verzog sich zu einer Grimasse.

"Was machen Sie denn hier, Reiniger? Sie können das Schnüffeln nicht lassen, was?"

Bount grinste schief.

"Was dagegen?"

"Wie man's nimmt!" Hernandez' Augen verengten sich ein wenig. Er musterte Bount abschätzig und ging dann wortlos an ihm vorbei. Er hatte kaum drei Schritte hinter sich gebracht, da ließ ihn Bounts Stimme herumfahren.

"Was glauben Sie, weshalb jemand eine Landkarte von Vermont stehlen könnte, die man an jeder Tankstelle bekommen kann?"

Frank Hernandez schien wie vom Blitz getroffen. Er wollte etwas sagen, aber die Worte blieben ihm buchstäblich in der Kehle stecken.

Bount kam einen Schritt auf ihn zu. Er wusste nicht, was er getroffen hatte, aber es musste etwas sein.

"Was soll die Frage?", knurrte er dann.

"Es wird Sie wohl kaum überraschen, dass in Brannigans Wohnung eingebrochen wurde..."

"Keine Ahnung, wovon Sie sprechen..."

Bount zuckte die Achseln. "Irgendwie kann ich daran nicht so recht glauben..."

Hernandez hob den drohend den Zeigefinger. In seinen Augen funkelte es böse. "Wollen Sie mir irgendetwas unterstellen? Oder was soll das Ganze?"

"Warum verlieren Sie denn gleich die Nerven?" Es lag Hernandez wohl noch etwas auf den Lippen, aber er verkniff es sich. Er ging wortlos den Flur entlang und Bount wandte sich Pamelas Wohnungstür zu.

Er musste dreimal klingeln, ehe sie öffnete. Sie trug Jeans und einen ziemlich knappen Pullover. Aber sie sah darin genauso hübsch aus wie im formellen Büro-Dress. Sie war einfach eine ungewöhnlich attraktive Frau. Und eine Lügnerin, und zwar gar keine schlechte.

Sie schenkte Bount ein entzückendes Lächeln, als sie ihm öffnete.

"Bount Reiniger! Das ist eine Überraschung!"

"Wirklich?"

"Kommen Sie herein! Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Sie meine Privatadresse in Ihre Ermittlungen mit einbeziehen." Sie zuckte die Schultern. "Aber ich habe auch nichts dagegen. Wollen Sie etwas trinken?"

"Das, was Sie mir zuletzt eingeschenkt haben, war jedenfalls nicht reiner Wein!"

Bount ging hinter ihr her in die Wohnung. Als sie dann wieder ansah, war ihr keine Reaktion anzusehen. "Wovon sprechen Sie, Bount?"

"Davon, da Sie mich angelogen haben."

"Bount, ich..."

"Kurz bevor Walt Brannigan Amok lief, war er noch hier. Das ist sicher. Seine Ferrari hat da unten am Straßenrand einen Arzt zugeparkt, der ziemlich sauer war. Und ich wette mit Ihnen, dass Sie im Umkreis einer Meile der einzige Mensch ist, den er hier kannte!"

"Ich hatte gehofft, Sie wären einfach nur so hier..."

"Was wollte Brannigan kurz vor seinem Amoklauf hier?"

"Finden Sie es so ungewöhnlich, dass man sich nach Büroschluss noch auf eine Tasse Kaffee trifft?"

"Der Kaffee scheint ihm nicht bekommen zu sein."

"Er war hier, weil er mir noch ein paar Unterlagen vorbeigebracht hat, die er dringend mit mir besprechen wollte. Ich hatte Ihnen doch gesagt, dass ich Brannigan zum letzten Mal gegen Mittag gesehen habe..."

"...weil Sie dann zu einer Baustelle gefahren sind."

"Sie haben ein gutes Gedächtnis." Sie nickte. "Genau so war's, Bount!"

"Und warum haben Sie mir erst etwas anderes erzählt, als ich Sie fragte, wann Sie Brannigan zum letzten Mal gesehen haben?"

"Haben Sie eine Zigarette, Bount?"

"Warum weichen Sie mir wieder aus?"

Sie fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Sie wand sich noch, aber sie schien langsam zu begreifen, dass sie in der Klemme saß. Bount gab ihr eine von seinen Zigaretten. "Ich habe wohl einfach vergessen, es zu erwähnen", sagte sie leichthin.

Bount gab ihr Feuer.

"Wenn Sie schon lügen, dann denken Sie sich etwas Besseres aus, Pamela! Sie können mich vielleicht einmal aufs Kreuzt legen, aber ein zweites Mal würde ich Ihnen das nicht empfehlen!"

"Bount, das ist alles ein Missverständnis!"

"Ach, ja?"

"Brannigan war hier. Aber er war völlig normal, als wir hier zusammen saßen!" Sie machte eine hilflose Geste und rang nach den passenden Worten. "Ich meine, es deutete nicht das geringste darauf hin, dass er kaum eine halbe Stunde später wie ein Verrückter auf Passanten schießen würde..."

"Wie kam die Droge in ihn hinein? Zufällig dasselbe Zeug, das Sie bevorzugen..."

"Von mir hatte er es nicht!"

"Ach, wirklich?"

"Warum glauben Sie mir nur nicht?"

"Als Brannigan hier her kam, war er noch Herr seiner selbst. Er konnte Autofahren und hatte keine Schwierigkeiten, den Weg vom Büro zu Ihrer Wohnung zu finden. Aber auf dem Rückweg passierte etwas, das mehreren Menschen das Leben gekostet hat!"

"Das tut mir Leid, aber ich habe nichts damit zu tun!"

"Brannigan wurde das Zeug gewaltsam eingetrichtert. Er hatte vermutlich keine Ahnung, was es war und wie es wirkte... Hatten Sie einen Komplizen, Pamela?"

"Was?" Ihre Fassung war jetzt dahin. Sie schüttelte stumm den Kopf.

"Ich nehme an, dass es Hernandez war. Jedenfalls kann ich mir nicht vorstellen, dass Sie es allein schaffen konnten, Brannigan zu überwältigen..."

"Und warum sollte ich so etwas tun? Warum sollte ich meinen besten Mann in den Tod schicken?"

Sie wandte sich ab und ging zum Fenster. Ihre Finger zitterten, als sie die Zigarette zum Mund führte und hinausblickte.

"Eine gute Frage", meinte Bount.

Sie drehte sich herum und zischte: "Sie haben doch sonst auf alles eine Antwort!"

"Vermont", sagte Bount einfach nur.

"Was soll das?"

"Hernandez reagierte ganz merkwürdig, als ich ihn vorhin traf und ihm von einer Landkarte von Vermont erzählte, die bei einem Einbruch mitgenommen wurde!"

"Jetzt wollen Sie mir auch noch einen Einbruch anhängen?"

"Ihnen oder jemand anderem aus dem Ingenieur-Büro P. McGreedy. Denn derjenige, der in Brannigans Wohnung eingestiegen ist um ein Haar seine Lebensgefährtin erschlagen hätte, hat sich nur für Brannigans Unterlagen interessiert!" Sie war jetzt still.

"Das wusste ich nicht", sagte sie dann, nach einer Weile.

"Was wussten Sie nicht?", hakte Bount nach. Aber sie wich aus. Als sie aufblickte, erklärte sie: "Waren Sie schon bei der Polizei mit Ihrem Wissen?"

"Wollen Sie mich wieder kaufen?"

Sie zuckte die Achseln. "Jeder Mensch ist käuflich, Bount. Jemand wie Sie müsste das doch wissen! Bohren Sie in dieser Vermont-Sache nicht mehr herum. Mit dem Brannigans Tod hat das nichts zu tun."

"Da bin ich mir nicht so sicher. Und warum sollte ich Ihnen ausgerechnet jetzt glauben, wo Sie mir doch die Zeit nur Lügen erzählt haben?"

"Als Walt meine Wohnung verlassen hatte, stand noch hier am Fenster. Und ich habe gesehen, wie er sich unten mit zwei Männern unterhalten hat...!"

"Und das ist dann passiert?"

Sie zuckte die Schultern. "Ich weiß es nicht. Ich habe mich abgewandt. Es interessierte mich in dem Moment nicht, verstehen Sie? Ich konnte ja nicht, wissen, dass man Walt etwas verabreichen und ihn dann hinter das Lenkrad setzen würde."

"Haben Sie die Männer erkannt?"

"Nein", murmelte sie kopfschüttelnd. Dann meinte sie: "Sie glauben mir nicht, stimmt's?"

"Wundert Sie das?"

Sie atmete tief durch und sagte dann: "Okay, Bount! Ich werde Ihnen jetzt sagen, wie es wirklich war!" Der verzog das Gesicht.

"Ich bin gespannt!"

 Krimi Paket 12 Super September Thriller 2021

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