Читать книгу Der neapolitanische Kater - Adam Imrish Clemm - Страница 4
Die Spielgefährtin
ОглавлениеDas Klacken ihrer Absätze auf dem Kopfsteinpflaster hört man lange bevor sie sieht.
Ein schmales Gesicht, mandelförmige hellbraune Augen und ein weicher Mund, umrahmt von dunkelbraunen Locken mit einem leichten Rotschimmer und ein schlanker Körper biegt um die Ecke.
Das schwarze ärmellose Kleid scheint als wäre es aus übereinander gelegten Stoffbahnen gewickelt, die in der Nachmittagssonne schimmern.
Ein breiter roter Ledergürtel im Farbton ihrer Fußbekleidung und eine kleine Umhängetasche runden ihre sehr anziehende Erscheinung ab.
Einige Schritte später ist sie vor ihrer Haustüre angekommen. Sie zieht den Schlüssel aus ihrer kleinen Tasche und stutzt.
Aus den Augenwinkeln, bemerkt sie eine Bewegung in einer gegenüberliegenden Mauernische - ein Mann. Sie kennt ihn.
Auf ihr Zeichen, löst er sich aus der Wand und huscht er an ihr vorbei ins Haus. Schnell schließt sie die Türe hinter ihm.
Kunden schätzen ihre Diskretion.
Ihr heutiger Kunde hat immer dengleichen Spielewunsch: „Nicht-Petzen“.
Dieses Spiel erfand vor vielen Jahren seine ältere Schwester.
Jedes Mal, wenn sie auf ihn aufpassen musste und er etwas tat, das sie missbilligte, drohte sie es den Eltern zu sagen.
Damit sie ihn nicht verpetzte, durfte sie etwas von ihm verlangen!
Mit der Zeit hatte sie sich einen kleinen Katalog von Bestrafungen für ihren Bruder ausgedacht. Eine ihrer Lieblingsstrafe war es, ihn nackt in die Ecke zu stellen.
Während er reglos dastehen musste, erzählte sie ihm von ihren sexuellen Phantasien. Da er noch sehr jung war, dauerte es eine Weile bis diese Geschichten die erwünschte Wirkung bei ihm erzielten.
Später erfand sie eine Zusatzregel, die es ihm verbot dabei sein Glied zu berühren, bis sie es erlaubte. Versuchte er es trotzdem, schlug sie ihm mit einem Lineal auf die böse Hand.
Wenn sie ihn genug gequält hatte, musste er sich vor einem Spiegel befriedigen.
Dabei stand sie daneben und feuerte ihn an. Manchmal schlug ihm auch mit einem Lineal auf den nackten Hintern. Mit der Zeit empfand er die Schläge als zusätzliche Lust.
Anschließend musste er unter ihrer Aufsicht alles saubermachen. Erst dann war seine Strafe verbüßt.
Um sich in der sonderbaren Wünsche Welt ihrer Kunden nicht zu verlieren, hält sie ihren Kundenstamm bewusst klein.
Während sie sich umzieht, bleibt ihr Kunde alleine im Zimmer.
Ein Buch mit hocherotischen Zeichnungen hat sie absichtlich auf dem kleinen Tisch liegen gelassen. Fasziniert blättert er noch darin, als sie lautlos das Zimmer wieder betritt.
„Du weißt, dass du das Buch nicht nehmen sollst! Ich werde es Mama und Papa sagen!“ herrscht sie ihn an.
„Nicht sagen, bitte. Ich mache alles was du willst!“ Bittend kniet er sich vor sie hin.
„Zieh dich jetzt aus“, befiehlt sie barsch.
Hastig befolgt er ihren Befehl.
„Geh zum Spiegel!“
Schweigend stellt er sich nackt vor den großen Spiegel an der Wand.
Sie stellt sich ganz nah hinter ihn.
Mit einem kleinen Stock fährt sie langsam zwischen die Schenkel hoch. Das kalte Leder des Griffs lässt ihn erschauern und sein kräftiges Glied richtet sich auf wie eine Schlange, die Beute wittert. Doch bevor er es berühren kann, trifft ein gezielter Hieb seine Hand.
Flüsternd beginnt sie ihr Spiel.
Tief atmet er ihren anregenden Geruch, lauscht ihrer verführerischen Stimme und lässt seiner Phantasie freien Lauf.
Immer wieder versucht er sein zuckendes Glied zu berühren, doch die Spielgefährtin weiß es immer wieder zu verhindern.
Es dauert unendlich lange, bis ihr erlösender Befehl kommt.
In mehreren Wellen entlädt er sich auf seinem Spiegelbild.
Sie betrachtet seine Entspannung im Spiegel.
Zitternd greift er schließlich nach einer Stuhllehne und setzt sich.
Nachdem er sich beruhigt hat, reinigt er alles mit den vorbereiteten Tüchern.
Ohne seine Peinigerin anzusehen, zieht er sich wieder an, legt das Geld in den kleinen blauen Keramikaschenbecher und verlässt die Wohnung
Die Türe fällt ins Schloss.
Während sie das Honorar in das kleine Astloch hinter dem Foto steckt, muss sie an ihren Bruder denken.
Seit zwei Tagen hat sie nichts von ihm gehört.