Читать книгу Tagebuch eines frommen Chaoten - Adrian Plass - Страница 14

Sonntag, 22. Dezember

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Heute war ein Gastprediger in der Kirche. Hatte eine Mönchskutte an und sagte, Gott ist unser Freund und mag uns. Alles schielte verstohlen zu Edwin, um zu sehen, ob wir einverstanden sind. War schwer zu sagen, weil Edwin selig lächelnd dasaß wie ein satter Säugling. Der Redner zitierte andauernd Mutter Teresa von Kalkutta, die bekanntlich römisch-katholisch ist!

Hinterher tuschelte uns Richard Cook zu: »Alles schön und gut, aber ist sie bekehrt?«

Gerald zischte zurück: »Alles schön und gut, aber wie viele verlauste Bettler hast du letzte Woche gewaschen, Richard?«

Anne sagte, sie fand den Mönch wundervoll. Dann wird es wohl stimmen.

Heute hat uns eine doppelte Hiobsbotschaft erreicht, die uns in nachhaltige Depressionen stürzen würde, wenn wir keine Christen wären: Annes Onkel Ralph, der ordinärste Mensch, der mir je über den Weg gelaufen ist, muss Weihnachten ausgerechnet bei uns verbringen! Das wäre nicht so schlimm, wenn sich nicht gleichzeitig ab morgen meine eigene Großtante Marjorie angekündigt hätte. Sie lehnt Gummibärchen ab – wegen ihres »toxischen Potenzials«! Gerald rieb sich die Hände, als er die Neuigkeiten vernahm.

Oh je …

Lag noch eine Weile wach und dachte darüber nach, was der Mönch gesagt hatte: »Gott ist mein Freund und mag mich.« Fand dabei irgendwie Frieden.

Tagebuch eines frommen Chaoten

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