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Mittwoch, 25. Dezember

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Weihnachten!

Tante Marjorie verfügte sich am Morgen in eine »ordentliche« Kirche.

Ralph war noch nicht aus den Federn, als auch Gerald, Anne und ich zum Weihnachtsgottesdienst aufbrachen.

Alles wunderschön – bis zu jenem Zeitpunkt mitten in der Gebetsgemeinschaft, als George Farmer, der hinter mir saß, aufstand und begann, mit geballter Faust hin und her zu fuchteln, während er glutvoll um »Eintracht und Bruderliebe zwischen allen Gotteskindern« betete.

Plötzlich traf mich seine Faust mit aller Inbrunst an der Schläfe; ich kippte vornüber und war einen Augenblick lang weg. Schüttelte mich, um wieder klarzukommen, und merkte zu meinem Erstaunen, dass Farmer noch immer in Fahrt war, als sei nichts passiert!

Spürte nicht viel Eintracht und Bruderliebe.

Hinterher sagte ich zu ihm: »Ich vergebe dir, dass du mich k. o. geschlagen hast, George.«

Er sagte: »Ich? Wirklich?«

Gerald meinte: »Doch. Es war beim fünfundzwanzigsten ›und, lieber Heiland, lass uns auch … ‹– ich habe mitgezählt.«

Gingen nach Hause.

Verbrachte den Rest des Tages damit, Onkel Ralphs Witze strategisch abzufangen, bevor die Pointe die Zielgerade überqueren konnte. Wurde immer schwieriger, weil er immer mehr Whisky trank.

Nach dem Tee ging er auf sein Zimmer, um etwas »wirklich Gutes« für ein Spiel zu holen, das er kannte.

Kam mit einem Gummiaffen zurück, der an einer langen elastischen Leine befestigt war. Sagte zu Großtante Marjorie, sie sollte den Affen oben in ihr Kleid stopfen und unten wieder rausholen. Dann sollte sie den Affen ihm geben, damit er ihn durch seine Hosen ziehen könnte. Daraufhin würde er ihn an Anne weiterreichen.

Dachte einen Augenblick lang, die Tante fällt in Ohnmacht.

Sie begab sich frühzeitig zu Bett. Die Flasche Gin, die ihr Ralph heute früh geschenkt hatte, hinterließ sie ungeöffnet im Papierkorb unter der Treppe.

Gerald, der den Tag anscheinend außerordentlich genossen hat, fragte Ralph, ob er noch weitere »gute Spiele« wüsste.

Ralph sagte, das beste Spiel, dass er kennt, geht so, dass alle im Kreis sitzen und jeder trinkt eine Flasche Whisky. Dann verlässt ein Mitspieler das Zimmer und die anderen müssen raten, wer es war.

Wie soll man ein christliches Haus führen, wenn Leute wie Onkel Ralph da sind?!

Glaube, ich wäre ein prima Christ, wenn mir die anderen nicht dauernd dazwischenfunken würden.

Habe das schon früher bemerkt.

Erwähnte es abends im Bett gegenüber Anne.

Sie sagte: »Ich verspreche dir, Schatz, dass Gerald und ich alles tun werden, um deiner Heiligkeit keine Stolpersteine in den Weg zu legen.«

Vermute eine Prise Ironie zwischen den Zeilen.

Tagebuch eines frommen Chaoten

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