Читать книгу Akrons Crowley Tarot Führer - Akron Frey - Страница 15
Die 22 Pfade ins Leben2
ОглавлениеPfad 11 – Der Weg des Narren: Kether – Chokmah
Am Anfang steht der Aufbruch zu neuen Ufern, einer neuen Spirale, die neue Einsichten auslöst und am Ende zu einer höheren Erfahrungsebene führt.
Pfad 12 – Der Weg des Magus: Kether – Binah
Dann geht der Weg vom Geist der Absicht ohne Umschweife zur Gestaltung großer menschlicher Visionen. Das ist der Boden, auf dem die großen menschlichen Kathedralen errichtet werden können.
Pfad 13 – Der Weg der Hohepriesterin: Kether – Tiphareth
Oder er führt zum Weg der Gottheit, der sich im Gebet einer geheimnisvollen Jungfrau zeigt. Es sind die Erscheinungen der göttlichen Empfängnis, die sich in selbstlosen, über den Horizont hinausreichenden menschlichen Erfahrungen auf der Ebene von Heiligen, Tao-Meistern und Schamanen offenbaren.
Pfad 14 – Der Weg der Kaiserin: Chokmah – Binah
Die Achse über dem Abyssos verbindet die Intuition und das Gespür für die Natur des Menschen mit seinem höchsten inneren Bild der Sinnfindung. Es ist der persönliche Pfad als kreative Neuausrichtung auf ein erstrebenswertes Ziel.
Zuordnung der Grade des A∴A∴ auf dem Lebensbaum
Der Astrum Argenteum oder A∴A∴ (Silberner Stern) ist der von Aleister Crowley 1907 gegründete Orden, der sich die Verbreitung des von Aiwass übermittelten Gesetzes von Thelema Tu was du willst, soll sein das Ganze des Gesetzes. Liebe ist das Gesetz. Liebe unter Willen zur Aufgabe gesetzt hat. Ziel ist nicht die gemeinsame Arbeit, sondern die Erleuchtung des Einzelnen, mit einer starken Beziehung Lehrer-Schüler, was zu einer eigenwilligen Vernetzung untereinander führt. Jedes Mitglied kennt nur seinen Lehrer bzw. seinen Schüler, und während den seltenen gemeinsamen Initiationsritualen bleibt die Identität der Anwesenden im Verborgenen.
Der A∴A∴ besteht aus zehn Graden, die größtenteils dem Golden Dawn entlehnt sind. Die höchsten drei Grade gehören zum 3. Orden Collegium Summum, die mittleren drei zum 2. Orden Collegium Internum, und die untersten drei zum 1. Orden Collegium Externum. Das Gradsystem auf dem Schema des Baums führt von unten nach oben. Diese zehn Grade können auch als Bewusstseinsstufen gelten, wobei die unterste den materiellen Menschen und die höchste die spirituelle Gottheit darstellt:
1 = 10° Ipsissimus | gehören zum 3. Orden |
2 = 9° Magus | Collegium Summum |
3 = 8° Magister Templi3 | |
4 = 7°Adeptus Exemptus | gehören zum 2. Orden |
5 = 6°Adeptus Major | |
6 = 5°Adeptus Minor4 | Collegium Internum |
7 = 4° Philosophus | gehören zum 1. Orden |
8 = 3° Practicus | Collegium Externum |
9 = 2° Theoricus | |
10 = 1° Zelator |
Pfad 15 – Der Weg des Sternes: Chokmah – Tiphareth
Darauf gelangen wir auf die »Sternenbahn« göttlicher Übermittlung in die Nähe der Segnung und Herabsteigung des Heiligen Geistes (Pfingstfest). Es ist die spirituelle Schwingung des Geistes, der Menschen in ihrer offenen Hingabe erreichen kann. Schenkt das innere Wissen auf jede Frage im Bereich des menschlichen Alltags.
Pfad 16 – Der Weg des Hierophanten: Chokmah – Chesed
Die »Zementierung« der geistigen Pfade (12 & 15) zeigt sich in der Verkündung und Vermittlung der göttlichen Gesetze und Erkenntnisse, um den Glanz der menschlichen Form bzw. die Sehnsucht der Menschen nach sich selbst anbeten (lassen) zu können. Blendende Geschäftsideen zur Erreichung persönlicher Vorteile und Sicherung der eigenen Ziele.
Pfad 17 – Der Weg der Liebenden: Binah – Tiphareth
Hier folgt die Liebe der Mutter zu ihrem (Sonnen-)Kind: Die unverbrüchliche Liebe, die sich im Atem der Großen Göttin spiegelt und sich nicht im Festhalten des anderen verheddert, sondern im liebenden Akt des Loslassens krönt. Die bedingungslose und doch gleichzeitig überpersönliche Liebe – eine Ode an die Göttin!
Pfad 18 – Der Weg des Wagens: Binah – Geburah
Der Sohn der Großen Mutter fährt nun in die Welt hinaus, um sich dort zu bewähren. Zuvor bekommt er in der königlichen Waffenkammer den goldenen Helm mit dem eingebauten »Walkman« aufgesetzt, der ihn während seiner Kämpfe mit den Göttern in Verbindung hält. Trotzdem fühlt er sich in der ungewohnten Umgebung noch ein bisschen unsicher und allein. Deshalb führt sein Weg über den bedingungslosen Kampf (Erprobung der Dualität) zum notwendigen Sieg.
Pfad 19 – Der Weg der Ausgleichung: Geburah – Tiphareth
Diese Wegstrecke zeigt dem Krieger, dass es aus einer höheren Sicht ziemlich einerlei ist, ob er gewinnt oder verliert – Hauptsache, die Auseinandersetzung geht vonstatten, damit sich der Mensch in seiner Entwicklung bewegt. Dieser Pfad bedeutet das »Anhalten des Atems«, um das Gleichgewicht zu spüren: das Gefühl für die Vogelperspektive oder für die übergeordnete Sicht der Dinge.
Pfad 20 – Der Weg des Eremiten: Chesed – Tiphareth
Diese Schiene führt über das Eintauchen in die Wirkungsmechanismen der Seele dazu, nicht einfach den äußeren Glanz der menschlichen Form, sondern die tiefere Sicht der Dinge und die Kreativität der natürlichen Abläufe in den Mittelpunkt zu bringen.
Pfad 21 – Der Weg des Glücks: Chesed – Netzach
Der Abstieg aus dem Märchenpalast in den Garten der Venus ist nicht unkompliziert. Man muss sich über die Peripherie eines (Schicksals-)Rades kopfüber in den Abgrund hinunterdrehen lassen, wo man im Zaubergarten der eigenen Illusionen und Kindheitserinnerungen erwacht. Im Leben bedeutet dieser Weg die Auseinandersetzung mit den unterdrückten und verdrängten Hoffnungen und (Kindheits-)Wünschen, die man untersuchen und verarbeiten muss, um als Kapitän seines Seelenschiffchens sicher durch die anschließende Nachtmeerfahrt ans Ende und wieder zurück zum Anfang zu segeln.
Pfad 22 – Der Weg der Lust: Chesed – Geburah
Zum Reichtum der Sinnlichkeit, der Wollust und des Vergnügens kommt hier noch die Lust am Widerstand hinzu, die animalische Wut schmerzender Liebesglut, wenn Körper ineinander dringen und sich bildlich gesprochen außen liegende Teile wieder zu vereinnahmen suchen. Es ist die Lust der Scharlachhure, das Tier zu zähmen und den Speer ihres Helden auf den Knochen seiner Feinde splittern zu hören.
Pfad 23 – Der Weg des Gehängten: Geburah – Hod
Vom Krieg in die Zucht: So lautet der Weg des Gehängten. Es ist ein ähnlich verkehrter, auf den Kopf gestellter Pfad wie der Weg der gegenüberliegenden Karte Glück (Pfad 21), nur haben wir es hier statt mit Pracht und Illusion mit Widerstand und strukturierender Härte zu tun. Das heißt: Der besiegte Krieger oder die ertappte Ehebrecherin werden nackt und gebunden durch die Straßen geschleift und am Ende an einem der damals üblichen Schand- und Sühnepfähle öffentlich zur Schau gestellt. Warten auf bessere Zeiten heißt der lapidare Losungsspruch.
Pfad 24 – Der Weg des Todes: Tiphareth – Netzach
Vom Triumph des Herzens zur Auflösung der Form ist das Credo dieser Dämmerung: Da das Bestehende vergehen muss, um neu zu entstehen, versinnbildlicht dieser Weg den Abstieg zu den Quellen der alchemistischen Umwandlung der Materie. Netzach erinnert auch an einen illusionären Schrank voller bunter Kleider, die ab und an gewechselt werden, um den Tod zu täuschen und Veränderungen hinausschieben zu können.
Pfad 25 – Der Weg der Kunst: Tiphareth – Jesod
Dieser Pfad verbindet die rote Glut der Sonne mit den silbernen Wassern des Mondes und führt vom strahlenden Sonnenhaus im Zentrum des Lebensbaums zu den versunkenen Kathedralen des Mondes. Im Topf des Alchemisten verwandelt sich der Sud der Sehnsucht mit dem tief empfundenen Wesen des Geistes in den Ausfluss eines lange verdrängten Schmerzes. Dieser Weg der Läuterung heilt jede psychische Verletzung und säubert die erwachende Seele von allen schwärenden Verunreinigungen des Alltags.
Pfad 26 – Der Weg des Teufels: Tiphareth – Hod
Das ist der lüsterne Palast der verwunschenen, in ihrer eigenen Magie gefangenen Seelen. Die armen Wesen sind mit goldenen Ketten und brillantenbesetzten Halsbändern geschmückt, die nichts anderes als die Fesseln sind, an denen sie sich am Thron ihrer eigenen Verzauberung festgeschmiedet haben. Es sind die Male zerstörerischer Triebe, schicksalhafter Verstrickungen und des Nicht-Loslassen-Könnens, die sie an den Eisenhaken ihrer eigenen Machtgier und Suggestivkraft festhalten.
Pfad 27 – Der Weg des Turms: Netzach – Hod
Durch die Zerstörung alter Werte wird die Bühne frei für ein neues Stück. Die Pfade sind die Linien, entlang derer sich das Leben entfaltet. Der Fokus liegt in der Mitte der brüchigen Brücke, deren Köpfe nicht stabil genug sind, um die Last im Zentrum zu tragen. Es wäre aber falsch, die Linie in der Mitte (geistig) zu stützen, damit das Ganze nicht zusammenbricht. Das Elend würde sich nur verlängern.
Pfad 28 – Der Weg des Kaisers: Netzach – Jesod
Auf dem Weg von der Illusion in die innere Mitte begegnet die Seele einer entzückenden Göttin, die den Tau der Sterne und die Tränen der Sehnsucht aus einem goldenen Pokal über sich ausgießt. Es ist aber nur ein Spiel. Fragen wir sie lieber nicht, was sie hier macht, denn dann müsste sie uns sagen: Der Kaiser hat es nicht verkraftet, aus seiner Festung gejagt und hier unten auf dem Pfad der seelischen Erkenntnis verbannt worden zu sein, also behilft er sich mit einem Bild von mir, das die alten Umstände reflektiert und ihm die Illusion einflösst, als wäre ich immer noch hier (dabei residiere ich auf Pfad 15). Und wenn er dann kommt, um mich in seiner Erinnerung zu verjagen, dann fühlt er sich wohl in seinem Wahn, immer noch die Kontrolle zu haben.
Pfad 29 – Der Weg des Mondes: Netzach – Malkuth
Je nachdem, welcher passenden Verkleidung wir uns im großen Kleiderschrank von Netzach bedient haben, kommen wir mehr oder weniger ungeschoren an den Fallen unserer kindlichen Alpträume vorbei. Als unmaskierte Seele hat man in diesem Getümmel von schrecklichen Monstern und Ungeheuern, die von allen Seiten über ihre Opfer herfallen, keine Chance. Nur in der Erscheinung beispielsweise einer Fledermaus, Vogelscheuche, zahnlosen Hexe mit Besen oder großer Warzennase sind wir sicher und werden von unseren verdrängten Ängsten nicht angegriffen, weil sie uns als ihresgleichen betrachten.
Pfad 30 – Der Weg der Sonne: Hod – Jesod
Aus den Klauen der Hölle direkt ins Paradies könnte man diesen Pfad bezeichnen. Andere beschreiben den Abstieg als die Ankunft auf der obersten Sprosse der Himmelsleiter, im Hafen der Götter, in dem sich die Seele fast an ihrem Ziel wähnen kann. Es ist das höchste Glück des sich befreit fühlenden Ego. Es fehlt nur noch ein letzter Schritt – aber der geht 180° nach unten.
Pfad 31 – Der Weg des Æons: Hod – Malkuth
Fühlt sich die Seele in den herrschenden gesellschaftlichen Strukturen gefangen und ist ihr Ziel ein völliger Neuanfang, dann gibt es auch noch den direkten Weg zum Richtplatz der Götter: den Pfad der Auseinandersetzung mit dem eigenen Gewissen als Voraussetzung zur Erkenntnis der Transformation. Aber Vorsicht: Oft fallen die Seelen beim Ruf zum Jüngsten Gericht in Ohnmacht, und beim zweiten Posaunenstoß des Engels sind sie schon wieder auf der Rückreise und alles ist vorbei.
Pfad 32 – Der Weg des Universums: Jesod – Malkuth
Der letzte Schritt zurück zum Anfang (der sich aus der Sicht des Ego wie ein Ende anfühlt) führt zur Frage: Wer war zuerst – das Ei oder die Henne? Auf den ersten Blick ist es das Ei. Wenn wir am Ende aufgeschlagen haben und wieder auf dem Rückweg sind, ist es die Eier legende Henne. Wir sind hier exakt am Pol vor dem Weltanfang, vor Sonnenaufgang, vor dem ersten Schritt oder vor der Wiedergeburt.